ARM als immer stärkere Konkurrenz: AMD und Intel machen gemeinsame Sache
Die Zeit ist lang vorbei, als ARM-Chips noch als wenig potente Handy-Prozessoren belächelt wurden. In den ersten Jahren war das durchaus zutreffend, denn die Architektur fand Einsatz in Mobilgeräten, bei denen Effizienz von besonderer Bedeutung ist. Einer der wichtigsten Akteure war sicherlich Apple, denn beim iPhone hatte man sich gegen Intel entschieden und stattdessen einen ARM-Chip gewählt. Drei Jahre später erschien mit dem A4 bereits der erste "Apple-Prozessor", wenngleich die Anpassungen am Referenzdesign zu jenem Zeitpunkt noch gering waren. Spätestens mit den M1-Chip des Jahres 2020 war endgültig klar, dass ARM keinesfalls mehr für "effizient, aber wenig Leistung" steht.
Gemeinsam statt jeder für sichBesagte Entwicklung ist eines der Probleme, welche Intel seit geraumer Zeit plagen. Der Chip-Riese hatte es nicht kommen sehen, die komfortable Situation als Marktführer so schnell in Bedrängnis geraten zu sehen. Ohne Frage wird x86 zwar noch auf lange Sicht hin den Computermarkt dominieren, dennoch ist es sowohl bei herkömmlichen Rechnern wie auch Servern unangenehmer geworden. Als Schritt, verlorenes Terrain zurückzugewinnen oder zumindest die Stellung zu halten, gibt es nun aber eine neue Allianz – die
x86 Ecosystem Advisory Group. Zwei der prominenten Mitglieder sind Intel und AMD. Das Ziel lautet, gemeinsam an Technologien zu forschen und damit bessere Integration von Hardware und Software zu schaffen.
Viele namhafte Vertreter mit an BordMicrosoft ist gleichsam mit an Bord, genauso wie Broadcom, Dell, Google, HP, Lenovo, Meta, Oracle und Red Hat. Apple fehlt wenig überraschend auf der Liste, denn x86 ist seit geraumer Zeit kein Thema mehr. Nvidia schloss sich der Allianz ebenfalls nicht an. In der offiziellen von Intel und AMD gemeinsam herausgegebenen Pressemitteilung kommen einige Branchenvertreter zu Wort. Broadcom spricht davon, man befinde sich an einem Scheideweg in der Geschichte des Computings. Dell verweist auf die langjährige x86-Vergangenheit und hofft, durch die Kooperation mehr für Nutzer erreichen zu können. Microsoft betont die noch immer fundamentale Bedeutung der Architektur – und auf die Wichtigkeit, die Zukunft durch standardisierte und gemeinsam erarbeitete Funktionen zu sichern.