Das Fritz!Fon C5 – "Ein neues Level"?"Ein neues Level" – so steht es auf der
Produktseite des C5. Was bedeutet das? Nun, im Vergleich zum C4 wurde das Design leicht überarbeitet und das C5 ist nur in schwarz erhältlich. Das neue Handset ist etwas weniger rundlich und hat seitlich ein Paar Lautstärketasten spendiert bekommen. Auch darüber hinaus scheinen die Verbesserungen überwiegend kosmetischer Natur zu sein. Das Display ist offenbar gleich geblieben, aber es gibt jetzt einen Sensor, der das Display abschaltet, wenn man das Gerät während eines Telefonates ans Ohr hält. (Es schaltet sich nicht ab, wenn kein Telefonat läuft.) Zusätzlich gibt es jetzt einen Bewegungssensor, der die Anzeige aktiviert, sobald man das C5 in die Hand nimmt. Das ging zuvor nur, wenn das Gerät aus der Ladeschale genommen wurde.* Dies ist die vielleicht deutlichste Verbesserung überhaupt, weil man nun nicht mehr extra eine Taste drücken muss, um das Display einzuschalten. Ein weiteres Sensor-Feature: Bei geringer Umgebungsbeleuchtung werden die Tasten zusätzlich automatisch beleuchtet. Die Tasten für Annahme und Auflegen besonders deutlich in Grün und Rot.
*KORREKTUR: Beim C4 gab es den Bewegungssensor auch schon, nur nicht bei dem noch älteren MT-F, welches ich mit dem C4 verwechselt hatte. Ich bitte um Entschuldigung. Die Änderungen des C5 gegenüber dem C4 sind damit noch marginaler und kaum als "neues Level" zu betrachten. – Danke für die Hinweise der aufmerksamen Leser!
Die mitgelieferte Ladeschale des C5 fällt etwas kompakter aus, als beim
nach wie vor erhältlichen Vorgänger. Ein Blick auf die Rückseite des C5, sowie die Tatsache, dass das Gerät mit eingebautem Akku ausgeliefert wird, lässt zunächst befürchten, dass man den Akku nicht mehr selbst tauschen kann. Doch die Bedienungsanleitung offenbart, dass es auch weiterhin möglich ist:
Ersatzakkus gibt es via Amazon zu Preisen ab ca. 5 Euro.
Die Inbetriebnahme des C5 gestaltet sich super einfach: Auspacken, Kunststoffstreifen herausziehen, damit der bereits ab Werk eingesetzte Akku Kontakt bekommt und nach dem Einschalten wie im Display angegeben ein paar Sekunden die DECT-Taste an der Fritz!Box drücken. Schon ist das Telefon verbunden.
Der Funktionsumfang des C5 ist weitgehend gleich geblieben und orientiert sich zu einem nicht unerheblichen Teil an den Möglichkeiten der Fritz!Box mit DECT. Zu den wichtigsten Eigenschaften gehören Dinge wie HD-Telefonie, verschlüsselte Übertragung, Internettelefonie SIP-konform (über Fritz!Box), komfortable Software-Update und vieles mehr. Eine Feature-Übersicht finden Sie
hier.
Über die Benutzeroberfläche der Fritz!Box können einige Konfigurationen vorgenommen werden, wie z.B. das Einrichten der Rufnummern und Telefonbucheinträge. Leider wurde ein wichtiger Kritikpunkt in meinem Test des C4 bis heute nicht optimiert: Zwar gibt es Möglichkeiten, seine Kontakte vom Mac ins DECT-Handset zu übernehmen, aber das geht nicht mit einzelnen Gruppen, um eine gezielte Auswahl zu treffen. Man kann nur alle Kontakte übernehmen. Daher beschränke ich mich darauf, nur die am allerhäufigsten genutzten Kontakte manuell über die Fritz-Oberfläche in das Telefonbuch einzutragen. Wählhilfen vom Mac aus gibt es standardmäßig leider nicht. Wer eine komfortable, mit dem Fritz!Fon kompatible Telefoniesoftware für den Mac sucht, wird beispielsweise mit Dial!List von Hosy Software fündig (
App Store, 18,99 €).
Das Telefonieren mit dem Fritz!Fon C5 über die Fritz!Box mit DECT (zum Beispiel die neue
7590) ist äußerst komfortabel. Wenn von der Gegenstelle HD-Telefonie unterstützt wird, ist die Sprachqualität im Allgemeinen sehr hoch und auch die Reichweite ist sehr ordentlich. Die Komfortmerkmale im Zusammenspiel mit der Fritz!Box sind sogar ziemlich konkurrenzlos, wenn man nicht gerade in eine spezielle, sehr teure Telefonanlage investieren will.
Am Ende steht aber noch die Frage, ob AVM den Hauptkritikpunkt am C4 beseitigt hat: das lästige Fiepen. Bedauerlicherweise haben sie das nicht!
Ich weiß nicht, ob ich vielleicht der letzte Mensch in Deutschland bin, der Töne über 10 kHz wahrnehmen kann (trotz meines Alters). Jedenfalls wundert es mich sehr, dass nicht viel mehr Nutzer diesen Punkt kritisieren. Immerhin kann ich in der Sache einen Hoffnungsschimmer vermelden. Das hochfrequente Geräusch aus dem Hörer ist nicht ganz so lästig, wenn man die Hörerlautstärke möglichst weit herunter regelt. Selbst die unterste Stufe empfinde ich noch als völlig ausreichend laut, ohne dass das Fiepen bei Dauertelefonaten Kopfschmerzen verursacht. Von daher kann ich damit leben.
Übrigens scheint das Fiepen nicht vom Display zu kommen, denn das schaltet sich dank des neuen Sensors ab, wenn man das Gerät während eines Telefonates ans Ohr hält. Ohne laufendes Telefonat bleibt das Display an und man kann ebenfalls ein hochfrequentes Summen vernehmen, aber mit etwas anderer Frequenz. So oder so ist es schade, dass AVM diesbezüglich keine Verbesserung am C5 einbringen konnte.