Ab 2024: Kommt der Microsoft iOS App Store?
Ab Frühjahr 2024 wird der "Digital Markets Act" einige Veränderungen in der Tech-Branche bringen, denn es ist den weltgrößten Tech-Unternehmen dann nicht mehr erlaubt, Konkurrenten nach Belieben auszusperren und sich als "Gatekeeper" zu gebärden. Für Apple bedeutet dies, mehr als nur den einen offiziellen App Store erlauben zu müssen. Dieser bleibt zwar wohl für den Großteil der Nutzer wichtigster Anlaufpunkt, wer möchte, soll jedoch andere Quellen zum Softwarekauf verwenden dürfen. Apple wäre damit in einer neuen Situation, denn plötzlich müsste der App Store selbst in Konkurrenz zu anderen treten. Wenn andere Stores besser umgesetzt sind und attraktiver erscheinen, wandern die Kunden ansonsten ab. Microsoft hat bereits unverhohlen
angedeutet, ab 2024 mit am Start sein zu wollen.
Die größte Plattform ist derzeit versperrtBis zur Schlagzeile "Microsoft kündigt den iOS App Store an" ist es zwar noch etwas hin, die Aussagen lassen sich aber sehr eindeutig als genau dieser Plan verstehen. Sehr gerne würde man den Xbox-Content sowie Inhalte weiterer Partner auf Mobilgeräten anbieten, wie es heißt – dürfe dies aber bislang nicht und müsse bis zur Öffnung im Rahmen des
Digital Market Acts warten. Damit ist selbstverständlich das iPhone gemeint, denn bislang war es schlicht nicht erlaubt, über das iPhone bzw. den App Store eigene Verkaufsplattformen zu etablieren.
In den vergangenen beiden Jahren wurde daher oft spekuliert, ob möglicherweise Microsoft die
treibende Kraft hinter den Verfahren gegen Apple ist. Apple selbst hatte den Verdacht ebenfalls geäußert und die Frage aufgeworfen, wie sich Epic derlei umfangreiche Prozesse leisten könne. Microsoft hat zumindest ein sehr großes Interesse daran, die Xbox-Plattform im bisherigen Modell auf das iPhone zu bringen.
Auch andere dürften in den Startlöchern stehenMomentan stehen den Plänen hingegen verschiedene Einschränkungen gegenüber, womit nicht nur die 30 Prozent Provision an Apple gemeint sind. Ein Anbieter müsste alle Spiele als einzelne Produkte im App Store platzieren, welche dann alle für sich Apples Bestimmungen unterliegen – auch hinsichtlich des Contents. Den "Steam Store für iOS" oder "Xbox 360 für iOS" mit dem gesamten Katalog kann es somit nicht bequem geben. Wie Microsofts Gaming-Chef Phil Spencer es ausdrückt, sei es aber ab 2024 eine ziemlich einfache Sache, Xbox-Content sowie den Game Pass anzubieten, womit die Anzahl der unterstützten Devices gigantisch steigt.