Abo-Modelle: Wann es sich für den Kunden lohnt und wo es in die digitale Sklaverei führt
Ein Abonnement (kurz Abo) ist eine Form von Miete. Es beschreibt den regelmäßigen Bezug einer Leistung gegen Bezahlung. Die bekannteste Form ist das klassische Zeitschriften-Abonnement. Der Bezieher der Leistung, Abonnent genannt, erhält meist gegen einen monatlichen oder jährlichen Betrag Zeitschriften oder Magazine ins Haus geliefert. Je nach Vertragsart verlängert sich das Abo in der Regel automatisch, sofern es nicht rechtzeitig innerhalb der vertraglich festgelegten Frist gekündigt wird.
Im digitalen Zeitalter eröffnen sich für Abonnements neue Möglichkeiten des Bezugs von Information oder Software über das Internet. Egal ob Musik, Filme, journalistische Beiträge oder Anwendungsprogramme, immer mehr kostenpflichtige Inhalte kann man gegen regelmäßige Entrichtung eines bestimmten Salärs
nutzen statt kaufen. Für den Kunden können sich dadurch durchaus Vorteile ergeben. Aber als Verbraucher muss man sehr genau abwägen, ob die vom Anbieter propagierten Vorzüge nicht letztlich in eine unheilige Abhängigkeit führen. Vorsicht ist angebracht, eine pauschale Verteufelung von Abo-Modellen jedoch übertrieben.
Zunächst muss man sich über die Besonderheiten eines Abos klar werden. Insbesondere bei digitalen Inhalten. Mit der Miete bzw. dem Abo wird man weder
Besitzer noch
Eigentümer einer Sache, sondern man erhält lediglich ein zeitlich beschränktes Nutzungsrecht. Solange das Abo bezahlt wird, ist alles gut. Doch nach Kündigung, oder falls man den Abo-Betrag nicht mehr aufbringen kann, wird es schwierig. Auch beim Kauf einer Software wird man nicht Eigentümer, erhält aber ein zeitlich unbegrenztes Nutzungsrecht.
Beim klassischen Zeitschriften-Abo ist es simpel. Die gedruckten Waren muss man nicht zurückschicken, wenn das Abo beendet wurde. Man kann sie zeitlich unbegrenzt behalten und wieder lesen, verleihen, verschenken oder vernichten. Durch das Teilen mit anderen kann man außerdem die Kosten des Abos senken. Bei digitalen Inhalten ist jedoch alles wesentlich komplizierter.
Eine große Gefahr bei Abos und anderen Mietmodellen ist, die Übersicht über die laufenden Kosten zu verlieren. Die meist relativ kleinen monatlichen Beträge werden als nicht so belastend wahrgenommen, wie eine einmal geforderte größere Summe. Nicht umsonst sind heute viele Menschen, vor allem Jugendliche, durch ihr Online-Nutzungsverhalten stark überschuldet. Immer mehr und mehr kleine Abo-Beträge summieren sich schnell zu beträchtlichen monatlichen Belastungen.
Darüber hinaus hat man bei Software-Abos keine Kontrolle darüber, ob und wann man ein Update macht. Natürlich ist es grundsätzlich immer ratsam, seine Programme auf dem aktuellsten Stand zu halten. Doch der Käufer einer Software hat im Gegensatz zum Mietmodell die Wahl, ob er ein kostenpflichtiges Update installieren oder lieber noch ein oder zwei Versionen mit dem Update abwarten und die Kosten sparen will.
Auf die rechtlichen Aspekte von Abo-Verträgen soll hier nicht eingegangen werden, lediglich auf die praktischen Auswirkungen anhand unterschiedlicher Beispiele. Dabei ist das Folgende meine persönliche Ansicht und Empfehlung aus Sicht eines ganz normalen Anwenders.