Abschaffung der Roaming-Gebühren in der EU: Das ändert sich
Gestern war es soweit, die EU hat in Brüssel die Abschaffung der Roaming-Gebühren innerhalb der EU beschlossen. Die Gebühren fallen somit für Endanwender ab dem 15. Juni dieses Jahres weg. Damit sind die Neuerungen für Anwender rechtzeitig zur Urlaubssaison im EU-Ausland spürbar. Allerdings wird es jetzt keine hektischen Umstellungen bei den Tarifen der Mobilfunkanbieter geben.
Diese haben den Beschluss natürlich schon seit einiger Zeit vorhergesehen und entsprechend bereits kostenloses EU-Roaming in die meisten Verträge integriert. So bewirbt man bei den großen deutschen Mobilfunkanbietern, wie der
Deutschen Telekom, das kostenlose Roaming derzeit noch als Besonderheit. Für Anwender bedeutet der Schritt also, dass diese ab dem 15. Juni in jedem Fall keine Roaming-Gebühren innerhalb der EU bezahlen müssen. Vielen Mobilfunkkunden ist sicher bekannt, dass die Preise für Tarife im Ausland deutlich günstiger sind. So bekommen Anwender teilweise "echte" LTE-Flatrates für unter 40 Euro. Theoretisch könnte man einen günstigen Tarif im Ausland buchen und dann in Deutschland nutzen. Allerdings hat die EU in dem entsprechenden Gesetz geregelt, dass Anbieter den Vertrag bei einer ständigen Nutzung im Ausland kündigen dürfen.
Großhandelspreise ebenfalls gesunkenDer Grund hierfür liegt schlicht in den entstehenden Kosten. So fallen die Roaming-Gebühren für Endanwender weg, die Mobilfunkanbieter stellen sich die anfallenden Kosten jedoch weiterhin in Rechnung. Hier hat die EU die Höchstgrenze allerdings auch nach unten korrigiert. Sogenannte Großhändler, also die Mobilfunkanbieter, dürfen sich ab dem 15. Juni 2017 maximal 1 Cent pro SMS in Rechnung stellen. Der Höchstpreis für eine Minute Telefonieren liegt bei 3,2 Cent. Relativ teuer ist der maximale Preis für Datenvolumen: höchstens 7,70 Euro dürfen pro genutztem GB berechnet werden. Diese Gebühr soll für Großhändler bis 2022 auf maximal 2,50 Euro gedeckelt werden. All diese Preise betreffen den Endkunden allerdings nicht, da Großhändler die Kosten ja nicht mehr an den Endverbraucher weitergeben dürfen.
Roaming-Gebühren um 90 Prozent gefallenBis zur Einstellung der Roaming-Gebühren im Juni sind die Preise stetig gefallen. So schreibt die EU in einer Pressemitteilung, dass man die Gebühren durch entsprechende Vorgaben innerhalb von 10 Jahren um 90 Prozent reduziert habe. Wichtig ist allerdings, dass nur das EU-Ausland von den entfallenen Gebühren profitiert. Bei einer Reise zum Beispiel in die USA müssen Anwender also weiterhin zahlen.
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