Abschaffung von Passwörtern: Apples Vorschlag wird von Google unterstützt
Die traditionelle Art und Weise der Anmeldung bei Online-Shops, Sozialen Netzwerken oder Cloudservices ist nach wie vor weit verbreitet. Seit geraumer Zeit gelten Verfahren, die ausschließlich auf Benutzernamen und Passwörter setzen, als potenziell unsicher. Abhilfe schaffen moderne Login-Methoden wie die Zwei-Faktor-Authentisierung (2FA) mit Einmalkennwörtern. Diese werden jedoch bislang vergleichsweise wenig genutzt, was unter anderem daran liegt, dass zahlreiche verschiedene Varianten angeboten werden.
Standard für Format der SMS-NachrichtenApple will das ändern. Das kalifornische Unternehmen hat deshalb bereits Ende Januar einen Standard zur Übermittlung von Einmalkennwörtern per SMS vorgeschlagen. Ein derartiges Verfahren ist Bestandteil der meisten 2FA-Methoden, allerdings gibt es kein einheitliches Format für die Kurznachrichten, jeder Dienst nutzt eigene Formulierungen. Das ist wenig komfortabel, da die Einmalpasswörter dadurch entweder im Anmeldeformular eingetippt oder per Copy & Paste eingefügt werden müssen.
SMS mit lediglich zwei ZeilenApples bei der
Web Platform Incubator Community Group (WICG) eingereichter Vorschlag trägt den Titel "Origin-bound one-time codes delivered via SMS". Der kalifornische Konzern spezifiziert darin ein festes Textformat, welches von Webseiten oder Apps ohne Zutun des Anwenders ausgewertet werden kann. Dieses Format ist denkbar einfach, da die Nachricht lediglich aus zwei Zeilen besteht. Die erste dient der Information des Nutzers und lautet beispielsweise "747723 is your website authentication code". In der zweiten Zeile folgt dann die Information, welche an die App oder Webseite gerichtet ist, diese sieht folgendermaßen aus: "@website.com #747723".
Zusammenarbeit von Apple und GoogleGoogle unterstützt Apples Vorstoß, was unter anderem daran zu erkennen ist, dass als zweiter Autor neben Theresa O'Connor von Apple mit Sam Goto auch ein Mitarbeiter des Suchmaschinenkonzerns genannt wird. Der Auffassung der Verfasser zufolge bietet das vorgeschlagene Verfahren mehr Sicherheit als herkömmliche SMS-Nachrichten, da das Einmalkennwort fest mit einem Domainnamen verknüpft ist. Sicherheitsrisiken wie etwa das Abfangen von Kurznachrichten durch böswillige Apps oder Man-in-the-Middle-Angriffe ließen sich damit allerdings nicht ausschalten. Sie empfehlen daher als Alternative den Einsatz von Authentisierungstechniken, die nicht auf SMS basieren, beispielsweise WebAuthn.