Abwechslung für Fotografen und "Smombies“: Einfach mal in die Ferne blicken – Neue Canon-Ferngläser mit Bildstabilisierung (Update)
Hinweis: Kann Spuren von Sarkasmus und Ironie enthalten…Es wird immer schlimmer: Die Invasion der Smombies ist in vollem Gange! Jeder glotzt auf sein Smartphone und betrachtet die Welt, wenn überhaupt, nur noch auf Displays. Und schweift der Blick ausnahmsweise mal vom Bildschirm ab, dann höchstens um kurz zu fotografieren oder zu filmen (meistens sich selbst), was dann gleich „geteilt“ wird, sodass auch andere die Szene betrachten können. – Auf einem Display natürlich.
Bei wem die Smombifizierung noch nicht so weit fortgeschritten ist, der erinnert sich vielleicht noch an die Möglichkeit, die Natur einfach mal auf sich wirken zu lassen und das Gesehene lediglich in der grauen Masse unterhalb der Fönfrisur statt in der Cloud abzuspeichern. Das Erstaunliche an dieser vom Aussterben bedrohten Verhaltensweise: Es ist mindestens genauso befriedigend wie auf den Bildschirm zu glotzen und schont als positiver Nebeneffekt die Augen.
Dabei kann man sich auch als rein analoger Hans Guck-in-die-Luft wunderbar mit technischen Hilfsmitteln einen besonderen Kick verschaffen. Zum Beispiel mit einem guten Fernglas! Damit lassen sich relativ nahe und weit entfernte Szenen viel genauer betrachten. Und das in einer Qualität, die weit über den Blick durch einen Kamerasucher oder ein Display mit gezoomtem Bildausschnitt hinaus geht. Alles wirkt total echt und real! Die geilste Grafik der Welt! Ich schwör!
Gucksu…Anlass für diese kleine, nicht ganz ernst gemeinte Satire ist die Neuvorstellung von drei Canon-Ferngläsern. Als einziger Hersteller bietet Canon seine gesamte Palette von Binokularen mit integriertem optischem Bildstabilisator an, wie man sie aus vielen Digitalkameras bzw. Objektiven kennt. Bewegliche optische Elemente und eine clevere Elektronik kompensieren dabei Bewegungen des Nutzers bis zu einem bestimmten Grad. Gerade bei Ferngläsern mit Vergrößerungsfaktoren ab 10x ist das äußerst nützlich, wie ich schon vor rund 6 Jahren in einem
umfangreichen Fernglas-Test dargelegt habe.
Das Besondere an den jetzt neu vorgestellten Canon-Modellen: Sie bieten zwei separate Bildstabilisator-Modi. Im Standard-IS-Modus kompensiert die Technik Verwacklungen beim Freihandeinsatz. Dieser eignet sich besonders für bewegliche Motive. Der neu hinzugekommene „Powered IS-Modus“ kann noch stärkere Verwacklungen kompensieren, „die durch das Wiegen oder Schaukeln des Körpers und die Bewegung beim Atmen auftreten, wenn ein statisches Motiv von einem festen Punkt aus über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet wird.“ – So Canons Beschreibung.
Alle drei Neuheiten haben eine Eintrittspupille von 32 mm. Sie unterscheiden sich lediglich in ihrem Vergrößerungsfaktor, der wahlweise 10x, 12x oder 14x ausfällt. Selbst bei dem Modell mit 14-facher Vergrößerung soll der optische Bildstabilisator noch ein exzellent ruhiges Bild bei Freihandbeobachtung ermöglichen. Zu beachten ist lediglich, dass mit zunehmender Vergrößerung andere optische Faktoren beeinflusst werden. So verringert sich beispielsweise der Durchmesser der Austrittspupille, was weniger Lichtreserven bei Dämmerung bedeutet.
Die Canon-Ferngläser 10x32 IS, 12x32 IS und 14x32 IS sind mit einer robusten Gummi-Armierung versehen, aber nicht wasserdicht (nur gegen Spritzwasser geschützt). Die Tasten zum Umschalten der Bildstabilisator-Modi liegen an der Zeigefingerposition und können auch mit Handschuhen bedient werden. Für den Betrieb des IS (Image Stabilizer) ist eine handelsübliche AA-Batterie erforderlich, die für bis zu 10 Stunden Dauereinsatz des Stabis reichen soll. Ist die Batterie leer, kann man das Fernglas selbstverständlich ohne IS weiter nutzen. – Versuchen Sie das mal mit Ihrem Smartphone!
Update: Demo-Video
Die für Ferngläser ebenfalls sehr wichtige Naheinstellgrenze liegt bei allen drei Modellen bei rund 2m. Das ist zwar etwas zu viel, um damit in der Sonnenliege eine Zehennagel- und Fußpilzkontrolle an sich selbst durchzuführen, aber nah genug für "Makro"-Beobachtungen, zum Beispiel von Insekten oder weniger scheuen Vögeln und anderem Getier, auf das man in der Natur unvermittelt stoßen kann.
Preise:
10x32 IS - 1.399 Euro
12x32 IS - 1.449 Euro
14x32 IS - 1.499 Euro
Vielleicht ein Fall für den Weihnachtsmann? Die Krankenkasse gibt leider nichts dazu, aber vielleicht lindert es die schlimmsten Smombie-Symptome. Verfügbar sind die neuen Canon-Ferngläser erst ab November. Eine Übersicht der aktuell verfügbaren Canon-Ferngläser mit Bildstabilisator finden Sie
hier. Für das
10x42L IS WP gibt es von mir eine dicke Empfehlung (siehe
Testbericht Ferngläser). Das Modell verfügt zwar noch nicht über den aktualisierten Bildstabilisator der Neuvorstellungen, ist im mechanischen wie optischen Bereich mit apochromatisch korrigierten Linsen und 42mm Eintrittspupille aber deutlich hochwertiger und
via Amazon derzeit schon ab rund 1.500 Euro erhältlich.