Langfristig soll Apple Music nicht einfach nur ein x-beliebiger Streaming-Dienst sein, der dasselbe wie alle anderen Anbieter zur Verfügung stellt. Während Apple das Portal zunächst als reines Musik-Angebot aufstellte und sich in erster Linie durch das Fehlen eines werbefinanzierten, kostenlosen Zugangs unterschied, sieht Apple Content-Produktion als einen Weg zur Kundenbindung und Kundengewinnung. Ein Beispiel dafür ist Apples Eigenproduktion "Planet of the Apps", deren Pilotfolge gerade erst via Apple Music erschien. Die Serie ist als Castingshow konzipiert, App-Entwickler müssen darin eine Jury beeindrucken. Gibt es grünes Licht, so wird das vorgestellte Projekt unterstützt.


Breaking Bad, Better Call Saul und vieles mehr
Auch wenn von Apple mehrfach zu hören war, man wolle nicht zu einem TV-Produzenten werden, gibt es unter vielen Marktbeobachtern Zweifel an dieser Aussage - zu eindeutig sind die Zeichen, wie intensiv Apple am TV-Markt interessiert ist. Die jüngste Meldung birgt weitere Belege, dass es nicht bei Planet of the Apps und Carpool Karaoke bleiben wird. So warb Apple zwei namhafte Größen aus der Showbranche ab, nämlich Jamie Ehrlicht und Zack Van Amburg. Deren Projekte, die sie bei Sony betreuten, umfassen unter anderem Breaking Bad, Better Call Saul, The Goldbergs, Justified, Preacher, Rescue Me, The Shield, Sneaky Pete und The Crown. Bei Apple sind Ehrlicht und Amburg ab August direkt Eddy Cue unterstellt. Laut Cue handelt es sich bei den beiden um zwei der größten Talente im TV-Zeitalter. Bei Sony lautete ihr Titel "Presidents of U.S. programming and production".


"Unerreichte Qualitätsstandards"
In der Pressemitteilung gibt es auch eine Stellungnahme von Jamie Ehrlicht. Ziel sei es, bislang unerreichte Qualitätsstandards in den Videobereich zu bringen. Was Apple mit vielen anderen Produkten geschafft habe, wolle man nun auf Video ausweiten. Auch Zack Van Amburg zeigt sich begeistert, fortan Teil des Apple-Teams zu sein. Man darf sehr gespannt sein, welche langfristigen Pläne Apple im TV-Bereich verfolgt. Ganz bestimmt warb Apple nicht zwei der wichtigsten TV-Granden ab, nur um weitere Folgen von Planet of the Apps zu produzieren. Als sicher kann damit gelten, dass entweder große Umbauten im iTunes Store für Filme oder bei Apple-eigenen TV-Inhalten bevorstehen.