Abwerbecoup: Googles Chef für Künstliche Intelligenz wechselt zu Apple
Apple galt einst als Pionier im Bereich KI (Künstliche Intelligenz), als der Konzern vor allen anderen einen virtuellen Sprachassistenten auf den Markt brachte. Doch Siri fiel qualitätsmäßig inzwischen deutlich hinter Konkurrenzlösungen wie Amazons Alexa oder Googles Assistant zurück. Da es sich aber um ein Zukunftsthema handelt, will Apple den Rückstand möglichst rasch aufholen. Dafür konnte der Konzern nun ein prominentes Gesicht von der Konkurrenz abwerben.
Apples Coup im AbwerbekampfJohn Giannandrea arbeitete die letzten acht Jahre bei der direkten Konkurrenz Google und war dort für die Integration von KI-Technologie in Gmail, Google Search und den Google Assistant verantwortlich. Künftig wird er seine Expertise in Cupertino einbringen. Als Chef der Abteilung »Maschinenlernen und KI-Strategie« wird der Schotte zum höheren Management gehören und direkt Apple-CEO Tim Cook unterstellt sein.
Da Google in der öffentlichen Wahrnehmung eher zu den Datenkraken gezählt wird, ging Cook bei der offiziellen Verkündung der Abwerbung auch auf eventuelle Datenschutzbedenken ein. "Unsere Technologie muss mit den Werten gefüllt werden, die uns allen wichtig sind. John teilt unsere Hingabe zum Datenschutz und unseren durchdachten Ansatz, um Computer noch intelligenter und individueller zu machen." Anders als bei vielen anderen Verpflichtungen informierte Cook die gesamte Belegschaft mit einer internen E-Mail, welche der New York Times vorliegt.
Im Bereich Künstliche Intelligenz liefern sich die großen Namen der Tech-Branche aktuell einen Abwerbekrieg. Die Gehälter für KI-Experten erreichen der Zeitung zufolge inzwischen den achtstelligen Bereich. Der 53-jährige Giannandrea gilt als einer der begehrtesten Köpfe der Branche. Die Ängste in der Bevölkerung vor immer mächtigeren KIs hält er für übertrieben: Superintelligente Systeme werden niemals den Menschen ersetzen, sagte er in einem Interview im vergangenen Jahr. "Ich habe Verständnis für die Sorgen der Menschen, aber ich glaube, dieses Thema erhält zu viel Aufmerksamkeit."
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