Account-Sharing bald Geschichte? Netflix will, dass Nutzer sich eigene Konten zulegen
Netflix ist für den großzügigen Umgang mit "Schwarzsehern" bekannt: Es ist gängige Praxis, dass Nutzer Ihren Zugang mit Freunden und Familienmitgliedern teilen und so nur ein Netflix-Abo benötigen. Bislang ist Netflix dagegen nicht vorgegangen – obwohl der Konzern so möglicherweise nicht zu vernachlässigende Umsatzeinbußen hinnehmen muss. Einer Umfrage nach teilen bis zu 50 % der Netflix-Kunden ihre Zugänge mit anderen Personen, obwohl dies gegen die Richtlinien des Dienstes verstößt: Dort ist nur die gemeinsame Nutzung innerhalb eines Hausstandes erlaubt.
Nun scheint sich Netflix aber dazu entschlossen zu haben, gegen die gemeinsame Nutzung vorzugehen. Manche Nutzer von geteilten Netflix-Konten auf Smart-TVs erhalten momentan die Meldung, sich ein eigenes Konto zuzulegen, wenn sie nicht im selben Haushalt wohnen:
Wie genau Netflix momentan erkennt, ob sich ein Smart-TV im selben Haushalt befindet, ist unbekannt. Wahrscheinlich erkennt Netflix anhand der verwendeten IP-Adresse, dass das Konto aus unterschiedlichen Städten genutzt wird.
Wie lange noch?Aktuell hat der Nutzer die Möglichkeit, diese Warnung einfach auszublenden – doch wie oft der Nutzer diese Option wählen kann, ist unbekannt. Wahrscheinlich handelt es sich bei dieser Warnung auch nur um die allererste Warnungsstufe: Es ist zu erwarten, dass der Streaming-Dienst die Daumenschrauben in den kommenden Monaten anzieht.
Gegenüber "
thestreamable.com" gab Netflix bekannt, dass die Meldung hauptsächlich sicherstellen soll, dass der Nutzer befugt ist, das Konto zu nutzen – doch die Formulierung der Meldung lässt definitiv auf andere Pläne des Konzerns schließen.
Netflix ist sich über hohen Anteil an Konto-Teilern bewusstBereits Ende 2019 sagte der Konzern, dass man das Verhalten der Nutzer bezüglich gemeinsam genutzter Konten genau unter die Lupe nimmt – und Wege auslotet, wie man dieses Phänomen in den Griff bekommt, ohne die Kunden zu vergraulen. Die Warnungen sind wohl ein erster Schritt, wie Netflix dieser Praxis entgegnet.