Accountsd mit extremer Last unter macOS Catalina: Lösungsmöglichkeiten
Es kommt immer wieder einmal vor, dass Apps oder Systemprozesse einen Mac extrem verlangsamen. Gründe dafür sind zumeist aus dem Ruder laufende Zugriffe auf den Massenspeicher oder eine exorbitant hohe Beanspruchung der CPU. Letzteres scheint aktuell bei macOS 10.15.7 Catalina der Fall zu sein: In der aktuellen Version des Mac-Betriebssystems bereitet nämlich der Prozess "accountsd" vielen Nutzern erhebliche Performance-Probleme.
Daemon läuft stets im HintergrundBei "accountsd" handelt es sich um einen sogenannten Daemon, also eine ständig im Hintergrund laufende Anwendung. Dieser ist in macOS für die Verwaltung externer Benutzerkonten in Apps zuständig. Er ermöglicht zudem die Anmeldung bei zahlreichen Diensten, ohne dass Username und Passwort eingegeben werden müssen. Der Prozess ist zentrales Element eines Frameworks namens "Accounts", dessen genaue Funktionsweise Apple in der
Entwicklerdokumentation beschreibt.
Selbsthilfe ist unter Umständen möglichBis Apple die Ursache des Problems ermittelt hat und ein Update zur Verfügung stellt, können Nutzer versuchen, die Schwierigkeiten selbst zu beheben. Hierzu finden sich im Netz einige Tipps, welche unter Umständen Abhilfe schaffen. Die einfachste mögliche Lösung ist Berichten zufolge, sich in den Systemeinstellungen aus der Apple ID auszuloggen, den Mac neu zu starten und sich dann wieder mit der Apple ID anzumelden. Bei einigen Nutzern führte dieses Vorgehen zum Erfolg, "accountsd" nahm anschließend die CPU nicht mehr extrem in Anspruch. Andere User bemerkten hingegen keine Veränderung. In Einzelfällen ließ sich das Problem auch durch das Zurücksetzen von SMC und/oder NVRAM aus der Welt schaffen.
Neuaufbau des Datei-Index kann helfenMöglicherweise hängt der Bug auch mit der Datei-Indizierung von macOS zusammen. Das vermuten zumindest einige Nutzer von Stack Exchange. Ihnen zufolge lässt sich der Amok laufende Prozess "accountsd" bändigen, indem der Index zurückgesetzt wird. Hierzu öffnet man die Spotlight-Einstellungen und nimmt die Systemfestplatte beziehungsweise -SSD unter "Datenschutz" in die Liste der Orte auf, welche bei der Suche nicht zu berücksichtigen sind. Anschließend muss der Eintrag wieder entfernt werden, damit macOS den Index neu aufbaut. Dieser Prozess nimmt einige Zeit in Anspruch und verlangsamt unter Umständen das System; er sollte also erst dann angestoßen werden, wenn man keine wichtigen Aufgaben mit dem Mac zu erledigen hat.
Eingriffe ins System sind mit Vorsicht zu genießenWeitere Lösungsvorschläge sind mit Vorsicht zu genießen, denn sie greifen ins System ein und bergen daher Risiken. Bei manchen Usern benahm sich "accountsd" wieder gesittet, nachdem sie die im Ordner "~/Library/Accounts" zu findende Datei "Accounts4.sqlite" in "Accounts4.sqlite.textbackup" umbenannt hatten. Ein Reddit-Nutzer veröffentlichte zudem einige
Terminal-Befehle, mit denen sich das Problem angeblich beheben lässt. Diese Anweisungen können jedoch möglicherweise mehr schaden als nutzen, vor allem wenn man sich vertippt. Es empfiehlt sich daher dringend, vor ihrer Anwendung ein Systembackup zu erstellen, um den vorherigen Zustand von macOS im Fall der Fälle wiederherstellen zu können.