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Adobe sorgt für Empörung: Neue AGB samt Zugriff auf Nutzerdaten (Aktualisierung: Adobe-Stellungnahme)

Adobe hat die Nutzungsbedingungen für populäre Programme wie Photoshop geändert und damit einen massiven Shitstorm in der Kreativbranche ausgelöst. Viele professionelle Anwender befürchten, dass sich Adobe damit das Recht einräumt, auf ihre Inhalte zuzugreifen, sie frei zu nutzen und sogar an Dritte weiterzugeben. Ohne Zustimmung zu den neuen Bedingungen können die Anwender ihre Adobe-Programme nicht mehr verwenden. Offiziell begründet Adobe den Schritt mit der Notwendigkeit einer „Inhaltskontrolle“ für nicht näher definierte Zwecke. Viele Nutzer vermuten jedoch, dass Adobe die gesammelten Daten tatsächlich für verwendet, um seine KI-Modelle zu trainieren. Schließlich setzt der Konzern stark auf generative künstliche Intelligenz.


Uneingeschränkter Datenzugriff für Adobe?
Die neuen Richtlinien ermöglichen sowohl eine automatisierte Prüfung durch Algorithmen als auch eine manuelle Analyse durch Adobe-Mitarbeiter. Zudem sind maschinelle Lernanalysen der Inhalte vorgesehen. Besonders umstritten ist Abschnitt 4.2, der Adobe eine kostenlose Lizenz zur Nutzung, Vervielfältigung und Veränderung der eigenen Werke einräumt. Das Urheberrecht der Nutzer bleibt dabei weitestgehend auf der Strecke. Adobe hätte somit freie Hand, kreative Werke der Kunden zu nutzen und zu verändern.


Keine Deinstallation ohne Zustimmung
Weitaus schlimmer ist, dass sich Adobe-Programme ohne Zustimmung zu den neuen Bedingungen nur schwer entfernen lassen. Sogar der Deinstallationsassistent zwingt die Nutzer dazu, Adobes problematischen Bedingungen zu akzeptieren. Zwar kann die problematische Inhaltsanalyse deaktiviert werden, jedoch behält sich Adobe vor, in „bestimmten Fällen“ dennoch darauf zuzugreifen. Diese Praxis weckt berechtigte Zweifel an der Wirksamkeit der Opt-Out-Funktion.

Berechtigte Wut und Unverständnis
Viele Mitglieder der Kreativindustrie machen ihrem Ärger in den sozialen Medien Luft. Der Regisseur Duncan Jones schreibt: „Hey @Photoshop, was zum Teufel ist das für eine neue Vereinbarung, welche wir heute Morgen unterschreiben mussten und die uns aussperrt, bis wir ihr zustimmen? Wir arbeiten hier an einem verdammten Film, und NEIN, ihr habt nicht plötzlich das Recht auf irgendetwas von der Arbeit, die wir hier machen, weil wir euch dafür bezahlen, Photoshop zu benutzen. Was soll der Scheiß?!“ Trotz des starken Gegenwinds hat Adobe bislang keine zufriedenstellende Erklärung abgegeben.

Aktualisierung: Adobe-Stellungnahme
Adobe verschickt derzeit an alle Medien, welche über die neuen Nutzungsbedingungen berichtet haben, einen Hinweis auf die Stellungnahme zur AGB-Anpassung. Darin heißt es, Adobe werde Firefly-Models nicht mit Kundendaten trainieren und auch nicht Urheberschaft für Kundenprojekte einfordern. Ob damit allerdings viel erklärt ist, sei einmal dahingestellt – denn es war ohnehin klar, dass Adobe keine Urheberrechte erhält. Die Kritik lautete eher, Adobe wolle Nutzungsrechte sichern und generellen Zugriff auf die Daten erlangen. An der Formulierung der AGB hat sich trotz Stellungnahme nichts geändert.

Kommentare

itomaci
itomaci07.06.24 12:08
Die Creative Suite auf Zuckerberg Kurs: ohne mich, habe mich vor 2 Jahren von dem Laden verabschiedet
“An iPod. A phone. An internet communicator. And a camera”
+31
erikhuemer
erikhuemer07.06.24 12:11
itomaci

was verwendest du jetzt? Serif Affinity? Für mich persönlich mehr als ausreichend und sensationell preiswert.

Aber auch im professionellen Bereich?
Der Fortgang der wissenschaftlichen Entwicklung ist im Endeffekt eine ständige Flucht vor dem Staunen. Albert Einstein
+9
Uschaurischuum!
Uschaurischuum!07.06.24 12:11
Dieser Verein ist wie ein Geschwür ... es wächst und fängt langsam aber sicher an zu stören. Einfach widerlich wie mit den eigenen Kunden umgegangen wird.
Nachdem Serif Affinity nun ebenso von einer Datenkrake übernommen wurde geht die Suche aufs neue los.

Wer hat *sinnvolle* Hinweise?
Brauchen wir alles was wir können?
+14
udrabo
udrabo07.06.24 12:13
User: „Warum macht Ihr das, Adobe?“
Adobe: „Weil wir’s können!“

Es ist frech! Und Deinstallation nur mit Zustimmung zu den AGB? Das toppt die Frechheit noch! Dann sollte man sich echt die Zeit nehmen, den Schmarrn manuell zu entfernen!

Ich bin seit einiger Zeit bei Affinity – und froh darüber.
+27
adiga
adiga07.06.24 12:13
Bin schon gespannt wie die staatlichen Benutzer darauf reagieren werden....
+6
udrabo
udrabo07.06.24 12:15
adiga
Bin schon gespannt wie die staatlichen Benutzer darauf reagieren werden....
Wie bei Microsoft-Produkten auch, die sich an keine Datenschutzvorgaben halten: Ist blöd … aber letztlich egal. Umstellen ist zu aufwändig und teuer.
+9
rosss07.06.24 12:16
Moment. Heißt das nun, Adobe kann ungefragt auf Bilder zugreifen, die ich nur in Photoshop öffne?

Oder betrifft das „nur“ Material, dass ich in der Adobe Cloud speichere? Dann würde es ausreichen, einen anderen Speicherort zu wählen.
+14
lautsprecher07.06.24 12:16
Ob das in dieser Form zulässig ist, wird ein Richter entscheiden müssen.

Die Absicht dahinter scheint klar: Adobe braucht Trainingsdaten für ihre KI....
+5
Megaseppl07.06.24 12:23
rosss
Moment. Heißt das nun, Adobe kann ungefragt auf Bilder zugreifen, die ich nur in Photoshop öffne?

Oder betrifft das „nur“ Material, dass ich in der Adobe Cloud speichere? Dann würde es ausreichen, einen anderen Speicherort zu wählen.
Das würde ich auch gerne wissen. Die Adobe Cloud nutzen wir null, alles liegt lokal. Ich hab bisher noch nicht genaues dazu gelesen.
+9
Deppomat07.06.24 12:26
Völlig irre. Es war schon immer absolut erschreckend, wie die den Rechner zugemüllt und übernommen haben.. dann die erstaunliche Ineffizienz neuerer Versionen, die selbst den stärksten Computer ins Stottern bringen. Der Abo-Zwang. Aber das hier schießt echt den Vogel ab. Viele Profis dürfen dem gar nicht zustimmen, ohne vertragsbrüchig zu werden.

Na hoffentlich fliegt ihnen das so richtig um die Ohren. So eine schlechte, böse Firma.
+24
Weia
Weia07.06.24 12:33
Spätestens jetzt sollte auch dem Letzten klar werden, warum Software-Abos indiskutabel sind.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+40
adiga
adiga07.06.24 12:33
udrabo
adiga
Bin schon gespannt wie die staatlichen Benutzer darauf reagieren werden....
Wie bei Microsoft-Produkten auch, die sich an keine Datenschutzvorgaben halten: Ist blöd … aber letztlich egal. Umstellen ist zu aufwändig und teuer.
Ganz so schlimm ist es auch nicht, es gibt Vereinbarungen, z. B. Codeeinsicht, staatliche Clouds usw.
-9
lautsprecher07.06.24 12:40
Ein wenig off Topic, wo Adobe gerade das Thema ist: ich weiß, es gibt gute Alternativen zu Lightroom. Bei welchem Tool kann man die ganzen Lightroom-Anpassungen mit übernehmen? Die Sache mit dem Abo nervt mich inzwischen auch ziemlich. Mit dem aktuellen Vorstoß macht das wirklich keinen Spaß mehr, auch wenn ich nur Privatanwender bin.
+3
Bluebox3407.06.24 12:40
Tja, aber das überrascht nicht wirklich…
+2
sambuca2307.06.24 12:41
Ich habe vorhin mit dem deutschen Support von Adobe telefoniert, weil wir im Unternehmen mit sensiblen und noch geheimem Assets arbeiten. Der deutsche Support hat, laut Mitarbeiter, selber erst heute davon erfahren und weiß auch nicht mehr. Mir wurde der folgende Text weitergeleitet, den der Supoort verwenden soll:
Wie versprochen sende ich Ihnen die folgende Nachricht, um die Absicht bezüglich der Klarstellung im Zusammenhang mit den Änderungen der Geschäftsbedingungen von Adobe-Produkten näher zu erläutern. Kürzlich haben Nutzer beim Starten einer Adobe App eine Benachrichtigung über diese erhalten. Die Absicht hierbei besteht darin, die Verbesserungen unserer Moderationsprozesse, die wir eingeführt haben, deutlicher zu machen.





Damit entwickelte Updates anwendbar sind, ist eine begrenzte Einsicht auf Inhalte erforderlich, die speziell zum Betrieb und zur Verbesserung der Dienste und Einhaltung des Gesetzes generiert wurden. Für Inhalte, die auf den Adobe-Servern verarbeitet oder generiert werden, können diese speziell entwickelten Prozesse verwendet werden; einschließlich manuelle Überprüfungen, um nach bestimmten Arten illegaler Inhalte zu suchen, die über diese Plattformen entwickelt werden können.





Abschließend möchte ich für Sie klarstellen, dass Adobe keinen Eigentumsanspruch auf Ihre Arbeit erhebt. Wir hosten lediglich Inhalte, damit Kunden unsere Anwendungen und Dienste nutzen können. Ihre Inhalte sind Ihr Eigentum und Adobe übernimmt kein Eigentum an der Arbeit der Kunden.





Weitere Einzelheiten finden Sie in unserem Blogbeitrag: https://blog.adobe.com/en/publish/2024/06/06/clarification-adobe-terms-of-use
+10
Nebula
Nebula07.06.24 12:43
Weia
Spätestens jetzt sollte auch dem Letzten klar werden, warum Software-Abos indiskutabel sind.
Was hat das mit Abos zu tun? Wäre Adobe beim alten Vertriebsweg geblieben, bestünde das Problem doch ebenfalls – nur halt etwas zeitverzögert. Gerade Dienstleister können sich es aber nicht lange erlauben, nur ältere Versionen einzusetzen.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+10
desko7507.06.24 12:48
sambuca23
Ich habe vorhin mit dem deutschen Support von Adobe telefoniert,
...
Abschließend möchte ich für Sie klarstellen, dass Adobe keinen Eigentumsanspruch auf Ihre Arbeit erhebt. Wir hosten lediglich Inhalte, damit Kunden unsere Anwendungen und Dienste nutzen können. Ihre Inhalte sind Ihr Eigentum und Adobe übernimmt kein Eigentum an der Arbeit der Kunden.
...
Das ließt sich in dem Lizenzabkommen aber anders:

"Ausschließlich zum Zweck des Betriebs oder der Verbesserung der Dienste und Software erteilen Sie uns eine nicht exklusive, weltweite, gebührenfreie und unterlizenzierbare Lizenz zur Nutzung, Vervielfältigung, Anzeige, Verbreitung, zur Erstellung abgeleiteter Werke und öffentlichen Aufführung und Übersetzung der Inhalte"

+24
Fontelster07.06.24 12:54
rosss
Moment. Heißt das nun, Adobe kann ungefragt auf Bilder zugreifen, die ich nur in Photoshop öffne?

Oder betrifft das „nur“ Material, dass ich in der Adobe Cloud speichere? Dann würde es ausreichen, einen anderen Speicherort zu wählen.
Ich benutze eine ältere Version, aber in einer Agentur hab ich Ende letzten Jahres die damals neueste Version getestet und zumindest die neuen KI-Funktionen werden, soweit ich weiß, komplett auf Adobes Servern berechnet und erstellt. Wer die benutzt, schickt seine Daten (unbemerkt?) an deren Server.
+11
itomaci
itomaci07.06.24 13:01
erikhuemer
itomaciwas verwendest du jetzt? Serif Affinity?
Aber auch im professionellen Bereich?

Kann ich nicht sagen. Bin zufriedener Privatuser bei Serif
“An iPod. A phone. An internet communicator. And a camera”
+4
rafi07.06.24 13:03
desko75
"Ausschließlich zum Zweck des Betriebs oder der Verbesserung der Dienste und Software erteilen Sie uns eine nicht exklusive, weltweite, gebührenfreie und unterlizenzierbare Lizenz zur Nutzung, Vervielfältigung, Anzeige, Verbreitung, zur Erstellung abgeleiteter Werke und öffentlichen Aufführung und Übersetzung der Inhalte"

Haa ich ziehe auf den Mars, dann kann sich Adobe seine weltweite lizenz für meine Werke an den A* streichen.
+4
Cornelius Fischer
Cornelius Fischer07.06.24 13:04
Die Ergänzung von Adobe. Wichtig find ich nochmals das Bekenntnis, keine Userdaten für das FireFly Training zu verwenden.

Fader Beigeschmack bleibt aber bei der AGB Formulierung.

+5
macparc
macparc07.06.24 13:11
Für den Fall der Fälle:



[ https://www.macparc.ch/apps/accRemover/ ]
+9
M1kRR
M1kRR07.06.24 13:12
Da wird jede Copyright Idee aktiv mit Füssen getreten. Letztlich macht Adobe das gleiche wie Microsoft und Meta (der Artikel hier von vor ein paar Tagen): sie wollen verklausuliert nur die Zustimmung der Userschaft, ihre KIs zu trainieren ...
+13
pentaxian
pentaxian07.06.24 13:25
spätestens jetzt sollte es Zeit sein dem sch.. Laden den Rücken zu kehren
mine is the last voice that you will ever hear (FGTH)
+4
olbea07.06.24 13:48
lautsprecher
Ein wenig off Topic, wo Adobe gerade das Thema ist: ich weiß, es gibt gute Alternativen zu Lightroom. Bei welchem Tool kann man die ganzen Lightroom-Anpassungen mit übernehmen? Die Sache mit dem Abo nervt mich inzwischen auch ziemlich. Mit dem aktuellen Vorstoß macht das wirklich keinen Spaß mehr, auch wenn ich nur Privatanwender bin.
Capture One kann einen Lightroom Katalog importieren. Wie gut das funktioniert, weiss ich aber nicht.
+5
dam_j
dam_j07.06.24 13:52
Solange ich persönlich keine bessere Alternative mit all den Funktionen die ich nutze gefunden habe bleibe ich erstmal bei LightRoom + Cloud + Abo.

Die Fotos die ich bei Adobe habe sind eh alle im Internet unterwegs und da stört es mich auch nicht ob Adobes KI direkt davon lernt oder die erst auf anderen Seiten lädt und dann davon lernt.
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
-8
M1kRR
M1kRR07.06.24 14:23
Hmmm ... "Adobe terms clarified: Will never own your work, or use it for AI training"

0
verstaerker
verstaerker07.06.24 14:25


Unsere Verpflichtungen gegenüber unseren Kunden haben sich nicht geändert.

Adobe trainiert Firefly Gen KI-Modelle nicht an Kundeninhalten. Firefly-generative KI-Modelle werden auf einem Datensatz mit lizenzierten Inhalten wie Adobe Stock und Public-Domain-Inhalten trainiert, bei denen das Urheberrecht abgelaufen ist. Lesen Sie hier mehr: https://helpx.adobe.com/firefly/faq.html#training-data

Adobe wird niemals das Eigentum an der Arbeit eines Kunden übernehmen. Adobe hostet Inhalte, damit Kunden unsere Anwendungen und Dienste nutzen können. Kunden besitzen ihre Inhalte und Adobe übernimmt keine Verantwortung für die Arbeit der Kunden.

Wir schätzen unsere Kunden, die sich an diese Fragen gewandt haben, die uns die Möglichkeit gegeben haben, unsere Bedingungen und unsere Verpflichtungen zu klären. Wir werden die Nutzungsbedingungen klären, die Kunden beim Öffnen von Bewerbungen sehen.
0
PythagorasTraining
PythagorasTraining07.06.24 14:46
Gilt der 💩 auch (schon) für Acrobat?
Fände es nicht so toll, wenn alle meine PDFs von Adobe „benutzt“ werden dürften.
a² + b² = c² ist nicht der Satz des Pythagoras!
+7
Plebejer
Plebejer07.06.24 14:48
Alle so: die dürfen auf meine Bilder in Photoshop zugreifen?
Acrobat-User: ARGH!!!
+1
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