Adobe warnt: Wer ältere CC-Apps nutzt, kann wegen Lizenzverletzung verklagt werden
Vor einer Woche wies Adobe im hauseigenen Blog darauf hin, dass ab sofort nur noch die beiden jeweils neuesten Versionen der Creative-Cloud-Apps zum Download zur Verfügung stehen. Offenbar ist darüber hinaus aber auch die weitere Nutzung älterer Releases für die Kunden mit einem Risiko verbunden: Benutzer berichten, der Softwarehersteller habe sie per Mail darauf hingewiesen, dass sie von anderen Unternehmen verklagt werden könnten, wenn sie die nicht mehr aktuellen Programme zukünftig nutzen.
Abkündigung im hauseigenen BlogIn der am 8. Mai veröffentlichten
Mitteilung auf der Internetseite erklärte Adobe das Entfernen der älteren Releases von den Downloadservern nur kurz: Die Maßnahme erlaube es dem Unternehmen, verstärkt an der Entwicklung der Funktionen und Erweiterungen zu arbeiten. Offenbar steckt aber weit mehr dahinter: In
Mails, die der Softwarehersteller jetzt an Kunden in den Vereinigten Staaten verschickte, fordert er diese unmissverständlich auf, installierte ältere Releases nicht mehr zu nutzen und auf ein aktuelles Produkt zu aktualisieren. "Sollten Sie die eingestellten Versionen weiterhin verwenden, könnten Sie von dritter Seite wegen einer Lizenzverletzung verklagt werden", heißt es wörtlich in dem Schreiben.
Grafik: Adobe
Lizenzstreit mit einem anderen UnternehmenHintergrund ist offenbar ein Lizenzstreit, den Adobe mit einem anderen Unternehmen austrägt. Dabei könnte es sich Informationen von
AppleInsider zufolge um Dolby Laboratories handeln. Der Entwickler von Tonformaten wie "Atmos" oder "TrueHD" liefert sich seit einiger Zeit mit dem Grafik- und Videospezialisten aus San José eine rechtliche Auseinandersetzung, in der es um angebliche Lizenzverletzungen und Vertragsbruch geht.
Rechtliche Konsequenzen fraglichFraglich ist allerdings, ob dieser Streit überhaupt Auswirkungen auf die Kunden von Adobe haben kann. Zumindest in Deutschland dürfte dies wohl nicht der Fall sein, da die Nutzer älterer Versionen von Creative-Cloud-Programmen wie Photoshop oder Lightroom für mögliche Lizenzverletzungen durch einen Softwarehersteller kaum zur Verantwortung gezogen werden können. Allerdings besteht natürlich durchaus die Gefahr, dass Adobe in absehbarer Zeit die Lizenzierungsserver für die betroffenen Releases vom Netz nimmt und diese dann nicht mehr funktonieren.