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Adventure-Entwickler Telltale gibt auf

Telltale Games, das Entwicklerstudio von zahlreichen Adventure-Spielen schließt sein Pforten. Das gab das Management unter anderem per Twitter bekannt. Einige Projekte sind noch nicht abgeschlossen, ihr weiterer Verlauf ungewiss. Während zunächst Gerüchte kursierten, ein Rumpf-Team werde die Reihe "The Walking Dead" noch beenden, widersprach die Unternehmensführung diesen kürzlich.


Erst erfolgreich, dann strauchelnd
Telltale gründete sich 2004 aus Lucas Arts, der Spiele-Sparte des Star-Wars-Imperiums um den Gründer George Lucas. Zunächst erzielte das Studio mit eigenen Adventures wie "Grim Fandango" und "Sam & Max" Erfolge. Parallel brachte das Unternehmen Spiele-Ableger der TV-Serien "CSI", "The Walking Dead", "Game of Thrones" und "Batman" heraus. Neben comicartigen Umsetzungen von Spielfilmen wie "Back to the Future" und "Guardians of the Galaxy" lizenzierte Telltale zunehmend Computerspiele, um ihnen auch im Adventures-Sektor Titel zu verschaffen. Beispiele stellen "Tales of Borderlands" sowie "Minecraft: Story Mode" dar. Erst 2017 strukturierte CEO Pete Hawley das Unternehmen um und entließ unter anderem ein Viertel der Belegschaft. Hawley übernahm die Führung vor einem Jahr.


Telltale will in den kommenden Wochen noch verkünden, wie es mit einigen Titeln weitergeht.

Mannigfaltige Gründe
In der Szene war schon Jahre zuvor kritisiert worden, dass die Spiele auf einer sichtbar in die Jahre gekommenen Engine aufsetzten. Zudem glichen sie sich in Aufbau und Stil. Es gibt Stimmen, die das Episoden-Prinzip, das Telltale bis zuletzt verfolgt hat, für den Untergang verantwortlich machen. Viele Kunden hätten auf die Veröffentlichung des Komplettpakets gewartet, um dann – vergleichsweise günstig – alle Episoden zusammen zu erhalten. Vermehrt hört man auch Meinungen, die behaupten, die Qualität der Telltale-Titel sei in den Jahren gesunken. Sie gelangten auch schon aus dem inneren Kreis des Unternehmens in die Öffentlichkeit. Das Studio sei vermehrt dazu übergegangen, interaktive Filme statt klassischer Adventures herauszubringen. Zuletzt kursierten Meldungen, Telltale "brenne" seine Entwickler aus. Generell haben es PC-Adventures mittlerweile schwer, am Markt zu bestehen.

Der Trailer zu "The Walking Dead – Final Season", das Spiel wird nicht vollendet.

Doch keine finale Folge von "The Walking Dead"
Während es zunächst hieß, Telltale entwickle die für 25. September angekündigte "Final Season" von Zugpferd "The Walking Dead" zu Ende, mehren sich die Hinweise, dass die verbliebenen Mitarbeiter mit anderen Aufgaben betraut sind. Fraglich ist, wie das Reststudio mit Kunden umgeht, die bereits die ganze Serie im Voraus bezahlt haben ("Season-Pass"). Die letzten 25 Mitarbeiter sollen an einem Minecraft-Storymode-Projekt für Netflix arbeiten. In der Stellungnahme heißt es, die Gruppe verbleibt, um Verpflichtungen der Firma gegenüber ihrem Vorstand und Partnern weiter zu erfüllen. Offiziell eingestellt wurden damit auch die Fortsetzung von "The Wolf Among Us" und die Adaption von "Stranger Things".

Kommentare

Lefteous
Lefteous24.09.18 09:05
Trotz all der zum Teil auch berechtigten Kritik - superschade, dass sich dieser Ansatz Spiele für Geld zu entwickeln einmal mehr nicht durchgesetzt hat.
Ich habe vor allem Batman sehr gerne gespielt.
+2
Holzkerbe
Holzkerbe24.09.18 09:13
Wirklich schade um TTG. Obwohl ich das Interesse an deren Spielen lange verloren habe, weil die Technik einfach grauenhaft ist und Entscheidungen nicht wirklich eine Rolle spielen.

Ansonsten:
Telltale gründete sich 1982 aus Lucas Arts, der Spiele-Sparte des Star-Wars-Imperiums um den Gründer George Lucas
Wo habt ihr denn den Quatsch bitte ausgegraben? Telltale Games wurde 2004 aus ehemaligen Lucas Arts-Mitarbeitern gegründet. Vielleicht solltet ihr vorher mal ein wenig recherchieren.
Gamer. Geek. Minimalist.
+4
gegy24.09.18 09:34
Tja, sie haben sich einfach die falschen Spiele (ausgenommen Monkey Island, Sam und Max) vorgenommen und das Episoden Konzept ist auch nicht wirklich das gelbe vom Ei.
Ich hätte mir mehr Weiterentwicklungen von alten Reihen gewünscht.
Indiana Jones
Zak MacKracken
Loom
etc...
Felensis
weil die Technik einfach grauenhaft ist und Entscheidungen nicht wirklich eine Rolle spielen

Dem stimme ich auch zu.
0
gegy24.09.18 09:36
Lefteous
... superschade, dass sich dieser Ansatz Spiele für Geld zu entwickeln einmal mehr nicht durchgesetzt hat.

Das hätte er vielleicht, wenn man nicht so ein doofes Episoden System gemacht hätte.
Ich kauf ja auch nicht nur eine Folge einer Serie und dann die nächste.
0
demanufatured
demanufatured24.09.18 09:38
MTN
Telltale gründete sich 1982 aus Lucas Arts, der Spiele-Sparte des Star-Wars-Imperiums um den Gründer George Lucas. Zunächst erzielte das Studio mit eigenen Adventures wie "Grim Fandango" und "Sam & Max" Erfolge.
Grim Fandango gilt heute zwar als Adventure-Klassiker, war qualitativ auch ein exzellenter Titel, war aber zur Veröffentlichung in den 90ern leider ein Flop und der Grund, warum Lucas Arts Mitte der 90er aufhörte "klassische Adventures" zu produzieren.

Von den Mitte der 90er bis Mitte der 2000er galt der Adventure Markt als unrentabel, dieses Genre hat Telltale Games dann 2004 wiederbelebt, leider nun nicht dauerhaft.

Ansonsten hat Felensis bereits einiges richtiges zu Gründungszeiten und Firmen gesagt, bitte mal vernünftig recherchieren! Bei (kommerziellen) Erfolgen wäre vielleicht Monkey Island nennenswert gewesen.
0
LoCal
LoCal24.09.18 09:45
demanufatured
Von den Mitte der 90er bis Mitte der 2000er galt der Adventure Markt als unrentabel, dieses Genre hat Telltale Gsmes dann 2004 wiederbelebt, leider nun nicht dauerhaft.

Ja, da ging viel unter, z.B. Sierra mit ihrer den ganzen Quest-Serien und Larry.

Die Hauptprobleme dürfte gewesen sein, dass 3D und Adventure nicht nicht so gut vertragen und dass andere Genres auch anfingen Geschichten zu erzählen.
Tomb Raider & Co dürften viel mit dem Ende des klassischen Adventures zu tun haben … und dann eben noch der ganze FPS-Hype.

Interessanterweise verspricht es heute vom monetären her gesehen mehr, die alten Spiele im Emulator zu verkaufen als neue zu produzieren … und wie sehr da die Luft raus ist sieht man ja an den "Two Guys from Andromeda".
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+2
Quickmix
Quickmix24.09.18 09:49
Ich finde den Stil ausgezeichnet. Genau diese Art von Games mag ich für zwischendurch. Hab sämtliche Teile aller Serien für die PS4.
Sehr schade
+1
rs
rs24.09.18 11:00
Felensis
Ansonsten:
Telltale gründete sich 1982 aus Lucas Arts, der Spiele-Sparte des Star-Wars-Imperiums um den Gründer George Lucas…

Völlig richtig, Lucas Arts wurde natürlich 1982 gegründet, nicht Telltale. Ist korrigiert.
details are the most important
0
Kiddo
Kiddo24.09.18 11:44
Wer hätte denn Ahnen können das das absolute in-den-boden-rammen eines mittelmäßig ausgereiften Spielprinzips, welches überhaupt nur wegen der ersten überragenden Staffel der Walking Dead so erfolgreich wurde, nicht nachhaltig ist?
(Sarkasmus)

Entschuldigt den Bandwurmsatz.

Die für die Story verantwortlichen Macher hatten sich zwischenzeitlich erfolgreich mit Firewatch selbständig gemacht und gehören mittlerweile zu Valve, wo sie aber ihren zweiten Titel "Valley of the Gods" weiterentwickeln.
Never underestimate the lifetime of a quick fix.
-1
idolum@mac24.09.18 12:31
Konnte mit dieser Comic-Grafik nie was anfangen und habe die Games deshalb nicht weiter verfolgt.
-2

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