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AirDrop der Zukunft: Mit optischen Sensoren zur schnellen Datenübertragung?

Apple arbeitet an Methoden, mit denen sich Daten zwischen mehreren iPhones noch einfacher als bisher austauschen lassen. Zwei Patentanträge des Unternehmens weisen auf die Vorgehensweise hin, mit der Apple besagte Datenübertragung durchführen möchte. Demnach soll es dank optischer Sensoren genügen, eines der iPhones in Richtung des anderen zu halten.


Schnellere und komfortablere Datenübertragung
Im Patentantrag 20190372668 ist die Rede von der großen Bedeutung, die die Interaktion zwischen mehreren Elektronikgeräten heutzutage hat. Nutzer erwarten demzufolge, dass der Datenaustausch so nahtlos und komfortabel wie möglich geschieht. Die Grundlage für entsprechende Features sei die umgehende Erkennung umliegender Geräte, so Apple.


Quelle: US-Patentamt

iPhones sollen beispielsweise so schnell wie möglich andere iPhones bemerken, wenn diese in der Nähe sind, um sich auf Nutzerwunsch schnell verbinden zu können. Die Technologie funktioniert laut der Beschreibung zügiger als beispielsweise AirDrop. Dazu werden Echtzeit-Daten bezüglich des Standorts und der individuellen Kennung des jeweiligen iPhones benötigt.

Apple möchte die Verbindung zwischen beiden iPhones mit optischen Sensoren erreichen. Der zu Beginn erforderliche Handshake beider Geräte verlaufe bislang zwar oft über Bluetooth Low Energy (BLE). Da das Übertragungsprotokoll aber einige Nachteile wie eine vergleichsweise hohe Latenz aufweist, sei eine schnelle Alternative zum Zwecke der Datenübertragung vonnöten. Im iPhone 11 (Pro) verbaut Apple in Form des U1-Chips bereits ein Ultra-Breitband-Modul, doch die im Patent beschriebene Technologie funktioniert per optischer Übertragung, wie sie prinzipiell beispielsweise diverse Fernbedienungen nutzen. So sollen abermals leistungsstärkere Übertragungen möglich sein.

Optische Sensoren bergen Herausforderungen
Eine der Herausforderungen optischer Übertragung ist die Erfordernis, beide Geräte in einem relativ präzisen Winkel zueinander zu platzieren. In Apples Patentantrag 20190372667 beschäftigt sich das Unternehmen mit Wegen, die eine flexiblere Nutzung erlauben – was insbesondere im Hinblick auf bewegliche Gadgets wie iPhones benötigt wird. Das Patent beschreibt einen beweglichen optischen Sensor, der sich je nach Position des anderen iPhones in dessen Richtung dreht. Gesonderte Sensoren generieren die erforderlichen Daten über die genaue Position beider zu verbindender iPhones.

Kommentare

NikNik05.12.19 17:27
Apple hat die Datenübertragung per Infrarot-Sensor aus den 90ern neu erfunden \o/
+11
Paddy259005.12.19 17:30
NikNik
Apple hat die Datenübertragung per Infrarot-Sensor aus den 90ern neu erfunden \o/

Genau daran musste ich auch denken😄
+4
conath05.12.19 17:33
Paddy2590
NikNik
Apple hat die Datenübertragung per Infrarot-Sensor aus den 90ern neu erfunden \o/

Genau daran musste ich auch denken😄

There is one more thing…
we’ve added an IR port!

*tosender Applaus* 😂
+5
ssb
ssb05.12.19 18:32
Ja - Welcome Back: Newton. Beam Me Up!
+1
Mecki
Mecki05.12.19 18:39
Wenn AirDrop ein Problem hat, dann sicher nicht das es zu langsam ist, sondern dass es einfach zu fehleranfällig ist, wenn es verschiedene Geräte oder verschiedene Gerätegenrationen sind. Und hier müsste Funk eigentlich besser funktionieren als eine Sichtverbindung, eben weil Funk kein Sichtverbindung braucht, sondern nur eine gewisse geographische Nähe. Funk funktioniert auch, ohne das Gerät aus der Tasche zu nehmen, Optik garantiert nicht, also kann ich auch mit Funk iPhones in Taschen in meiner Umgebung finden, ich sehe also wirklich nicht, wo der Vorteil einer Sichtverbindung liegen soll. Ich nutze AirDrop regelmäßig und noch nie habe ich gedacht "Oh, wenn das doch nur viel schneller wäre". Selbst hundert Fotos versendet das doch in nur wenigen Sekunden. Was bitte sollte ich so gigantisches damit versenden, dass hier die Geschwindigkeit aktuell nicht ausreicht? Vor allem, woher sollte das kommen, so viel Speicher hat mein iPhone ja gar nicht.
+5
aMacUser
aMacUser05.12.19 20:34
conath
There is one more thing…
we’ve added an IR port!

*tosender Applaus* 😂
Bei den jüngeren Generationen würde das funktionieren. Die kennen Infrarot nämlich nicht mehr
+3
gerdschuette05.12.19 20:48
Geht doch alle zu Samsung. Immer diese Nörgelei und Ironie, wenn apple mit was Neuen aufwartet, ein Statement/Interview veröffentlicht. Anstatt sich einfach zu freuen, dass es weiter geht oder eben die Klappe zu halten!!
-1
subjore06.12.19 01:41
Wie soll das denn funktionieren. Die könnten die Sensoren auf der Rückseite neben der Kamera einbauen. Dafür gibt es ja eine Glasrückseite. Um zwei iPhones zu koppeln könnte man dann mit der Rückseite aufeinander zeigen.
Das blöde an AirDrop ist, dass das Koppeln der Geräte etwas unzuverlässig funktioniert. Man weiß nie ob das andere gerät auch gefunden wird und wie lange es dauert. Die Übertragung ist dann im Gegenzug sehr sehr schnell. Es fühlt sich von der Geschwindigkeit an wie Fotos auf einen usb Stick zu ziehen.
-1
ssb
ssb06.12.19 10:30
Ich glaube, die Erfindung liegt da doch etwas tiefer gehend.
Auf der Skizze erkennt man Alice und Bob, die miteinander kommunizieren wollen aber ohne dass Charlie und Dave das abhören können. Alice und Bob sind zumindest die üblichen Namen von Kommunikationspartner für kryptografisch gesicherte Nachrichten.

Es könnte also darum gehen, dass nicht nur die Kommunikation ermöglicht wird, sondern auf gewünschte Partner beschränkt wird. Ich könnte mir vorstellen, dass Sensor und Emitter sich orten können und der Emitter die Signale nur in Richtung des gewünschten Empfängers abstrahlt, während der Receiver Signale aus anderen Richtungen ignoriert. Wozu sollte da sonst das Gyroskop eine Rolle spielen? Ich vermute um bei der Ausrichtung von Sender und Empfänger die Bewegungen der Benutzer zu kompensieren.

Es geht also quasi um eine optische Richtfunkstrecke für sich bewegende Objekte.
0
Mecki
Mecki06.12.19 11:50
subjore
Das blöde an AirDrop ist, dass das Koppeln der Geräte etwas unzuverlässig funktioniert.
Das liegt daran, dass AirDrop leider nicht gleich AirDrop ist.

  • Eingeführt wurde AirDrop (nennen wir es mal 1.0) in macOS 10.7 (2011) für Macs. Dieses AirDrop arbeitet ausschließlich mit WLAN.
  • Dann bekamen iPhones auch ein AirDrop (2.0) in iOS 7 (2013), das aber komplett inkompatibel war, da es mit Bluetooth (BT) und WLAN arbeitete. Ein Datenaustausch zwischen macOS und iOS Geräten war somit nicht möglich.
  • Mit iOS 8 bzw. macOS 10.10 (beide 2014) führte Apple dann aber wieder ein neues AirDrop ein, eine Erweiterung des bisherigen, also sagen wir mal AirDrop 2.5, das jetzt beide Systeme können und das einen Austausch zwischen den Systemen ermöglichen soll.

Natürlich beherrschen aber alle iOS Geräte auch nach wie vor AirDrop 2.0 und alle macOS Geräte nach wie vor AirDrop 1.0, um mit älteren Geräten Daten austauschen zu können, die nur diese beiden alten Varianten kennen.

Der Grund warum Apple AirDrop 1.0 abändern musste, war einfach der, das es okay ist, wenn bei einem daheim ein Rechner alle anderen Rechner in WLAN Reichweite sieht, aber ein SmartPhone, das alle anderen SmartPhones in WLAN Reichweite sieht, würde halt an manchen Orten hunderte von SmartPhones finden, denn WLAN hat eine viel zu große Reichweite. Daher hat Apple bei der Erkennung auf BT gewechselt, denn BT hat von Haus aus eine viel geringere Reichweite und sieht wirklich nur SmartPhones in unmittelbarer Umgebung. Daher AirDrop 2.0, das eigentlich auch macOS bekommen sollte, aber beim Implementieren kam es wohl zu irgendwelchen Problemen und da fand man es einfacher, ein paar Änderungen am Protokoll selber vorzunehmen, um diesen einfach aus dem Weg zu gehen, daher 2.5.

Und wer sich fragt, wie eigentlich die Einschränkung auf Kontakte bei AirDrop funktioniert, das geht so: Sobald jemand etwas mit AirDrop versenden will und das AirDrop Panel öffnet, sendet sein iPhone alle paar Sekunden eine BT Discovery Nachricht, die einen SHA256 Hash seiner Apple ID, sowie eine SHA256 Hash aller Telefonnummern und E-mail Adressen, die Apple für diese ID bekannt sind. Empfängt ein iPhone so eine Anfrage und AirDrop ist für alle aktiv, dann ignoriert es die Hashes und antwortet. Ist AirDrop nur für Kontakte aktiv, dann hat das iPhone für alle Telefonnummern und E-Mail Adressen aller gespeicherten Kontakte bereits einen SHA256 Hash berechnet und gleicht jetzt die Hashes in der BT Nachricht mit dieser Liste ab; nur wenn es dort eine Übereinstimmung gibt, antwortet das iPhone, sonst ignoriert es die Anfrage. Sobald ein iPhone Antwortet, taucht es beim anderen in der Liste als AirDrop Empfänger aus. Nur Kontakte heißt also nicht, "zeig mir nur bekannte Kontakte an", sondern es heißt "Ich will nur für mir bekannte Kontakte sichtbar sein".

Um also iPhones in der Umgebung zu finden, die AirDrop zwar eingeschaltet haben, aber auf Kontakte begrenzt sind, müsste ein Angreifer den SHA256 Hash einer Telefonnummer oder einer E-Mail Adresse aus dem Adressbuch erraten und in einer präparierten AirDrop Nachricht mitsenden. So ein Angriff gegen Unbekannt ist kaum durchführbar, aber gegen eine gezielte Person durchaus, denn hier lässt sich ggf. erraten, wen diese Person wohl im Adressbuch stehen hat (z.B. Ehepartner, Arbeitsstätte, Freunde) und dessen Kontaktdaten sind ggf. teilweise öffentlich und somit bekannt. Wer also AirDrop nur selten bis gar nicht nutzt, der sollte das lieber komplett abschalten und dann nur bei Bedarf anschalten, wenn er gerade aktiv gefunden werden will. Das geht über das Kontrollzentrum, einfach Long Press auf den Block mit WiFi/BT machen und wenn der auf geht, dann kann man links unten AirDrop ein-/ausschalten. Und man muss AirDrop auch nur zum Empfangen von Daten einschalten. Senden kann man hingegen immer, auch dann wenn man selber AirDrop deaktiviert hat.
+2

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