AirPlay-Alternative? Amazon setzt auf offenen Standard Matter Casting
Um Videoinhalte vom iPhone auf einen Fernseher oder smartes Display zu übertragen, bedarf es längst keiner kabelgebundenen Verbindung mehr: Apple integriert AirPlay tief in die hauseigenen Betriebssysteme und sorgt so für eine recht komfortable Alternative zu HDMI-Kabeln et cetera. Da es sich um ein proprietäres Streaming-Protokoll handelt, ist es anderen Anbietern lediglich möglich, die Technologie zu lizenzieren, damit diese bei entsprechenden Empfangsgeräten Verwendung findet. Nun prescht Amazon vor und kündigt auf der Consumer Electronics Show die Unterstützung des offenen Standards Matter Casting an. Ob sich dieser allerdings durchsetzt, bleibt zweifelhaft.
Prime-Video-App mit Matter Casting kompatibelDer Echo Show 15 ist das erste Gerät von Amazon, welches mit dem plattformübergreifenden Protokoll Matter Casting kompatibel ist. Dieser ist zwar Teil des Matter-Standards, allerdings integrieren Geräte, die Matter unterstützen, nicht zwangsläufig auch Matter Casting. Von den größeren Herstellern strebt lediglich Amazon eine Implementierung an und möchte eine Alternative zu AirPlay und Google Cast anbieten. Die Prime-Video-Anwendung ist die erste prominente Anwendung, die Übertragung von Inhalten über Matter Casting erlaubt – und zwar sowohl die iOS- wie die Android-Version der App. Weitere Apps sollen folgen, darunter seien Anbieter wie das ZDF, Plex und Starz. Auffällig ist jedoch, dass viele namhafte Unternehmen vor allem im Video-on-Demand-Bereich fehlen, etwa Netflix und YouTube.
Apple und Google wohl nicht an BordAndere Modelle als der Echo Show 15 erhalten Amazon zufolge keine Unterstützung für Matter Casting. Kompatible Fire-TV-Geräte sollen indes noch in diesem Jahr folgen. Bereits im Jahr 2015 versuchte Amazon mit Fling einen ähnlichen Standard zu etablieren, der Erfolg blieb allerdings aus. Apple und Google sind zwar an der Entwicklung von Matter beteiligt, zeigen aber bis dato keinerlei Interesse an einer Umsetzung des dazugehörigen Streamingprotokolls: Beiden Unternehmen ist gemein, dass sie über bekannte Insellösungen verfügen. Die geringe Anzahl an Unterstützern für Matter Casting macht dessen Durchbruch nach heutigem Kenntnisstand also eher unwahrscheinlich.