AirPlay in TV-Geräten: Analysten schicken Roku-Aktie auf Talfahrt
Die Analysten von Citron Research haben mit einem Tweet für einen Kurssturz der Aktie von Roku gesorgt. Da Apple angekündigt habe, Airplay 2 auf Fernsehgeräten von Samsung, LG, Vizio und anderen Herstellern zur Verfügung zu stellen, könne man nicht mehr in den Anbieter der in den USA beliebten Streaming-Sticks und -Boxen investieren, schrieb das Unternehmen auf Twitter.
Vornehmlich in den USA aktivRoku vertreibt seine Geräte vornehmlich in den Vereinigten Staaten, aber auch im Vereinigten Königreich. Die Streaming-Player bieten eine breite Vielfalt an sogenannten Video- und Audio-Channels und sind bei Inhalteanbietern vor allem wegen ihrer leichten Programmierbarkeit beliebt. Derzeit stehen auf den Geräten mehr als 4.000 kostenlose und zahlungspflichtige Kanäle zur Verfügung, allen voran die Platzhirsche Youtube, BBC Player, Netflix, Amazon Video und TuneIn. Die Player kosten zwischen 30 und 100 US-Dollar, was sie vor allem in den USA beliebt macht. Darüber hinaus ist Rokus Ökosystem auf ausgewählten TV-Geräten zahlreicher Hersteller vorinstalliert, etwa Hisense, JVC, Sharp oder TCL.
Der Streaming-Player Roku Ultra kostet 100 Dollar.
Foto: Roku
Aktie gibt um 10 Prozent nachUnmittelbar nach dem Erscheinen des Tweets von Citron Research gab die Roku-Aktie um 10 Prozent nach. Allerdings war das Papier am Vortag um 25 Prozent in die Höhe geschnellt, da Roku zuvor positive Zahlen veröffentlicht hatte.
Aussichten haben sich eingetrübtIn dem Tweet erklären die Analysten, man habe die Roku-Aktie langfristig bei 35 US-Dollar gesehen. Die Aussichten hätten sich aber eingetrübt, da Apple Airplay 2 und iTunes auf Samsung-Geräten verfügbar machen werde. Außerdem habe Roku-CEO Anthony Wood eine Woche zuvor nennenswerte Stückzahlen seiner Aktien abgestoßen. Beides zusammen führe dazu, dass ein Investment in die Papiere des Unternehmens nicht mehr sinnvoll sei.
Anfänge mit iTunes-kompatiblen AudioplayernRoku wurde 2002 von Anthony Wood gegründet. In den ersten Jahren vertrieb das Unternehmen unter der Modellbezeichnung "SoundBridge" vor allem Audioplayer. Die markanten röhrenförmigen Geräte konnten dank einer von Apple erteilten Lizenz direkt auf iTunes-Bibliotheken zugreifen. 2007 ging Wood für ein Jahr zum damaligen Online-DVD-Verleiher Netflix und entwickelte für das Unternehmen einen ersten Streaming-Player, der ab 2008 von Roku in den USA angeboten wurde und Grundlage des Erfolgs von Netflix im Streaming-Geschäft war.