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AirPods Pro 2: Apple begründet Verzicht auf Lossless-Support

Die zweite Generation der AirPods Pro bietet im Vergleich zum Vorgänger viele Verbesserungen. Außer optimiertem Active Noise Canceling (ANC) und längerer Akkulaufzeit zählt laut Apple auch ein verbesserter Klang zu den Features des Bluetooth-Kopfhörers. Doch eine von vielen Audio-Enthusiasten herbeigesehnte Neuerung fehlt weiterhin bei den Apple-Kopfhörern: Lossless-Support. Für die verlustfreie Wiedergabe von Musik in CD-Qualität (beispielsweise via Apple Music) ist damit weiterhin Audio-Equipment von Drittanbietern nötig.


"Aktueller Codec kein einschränkender Faktor für Klangqualität"
Apple-Entwickler Esge Andersen hat sich kürzlich in einem Interview mit What Hi-Fi zur fehlenden Lossless-Unterstützung bei den AirPods Pro 2 geäußert. Demnach sieht Apple momentan keine nennenswerten Einschränkungen für die Klangqualität bei der Verwendung von Bluetooth-Technologie: "Wir können immer noch große (Klang-)Sprünge machen, ohne den Codec (verlustbehaftetes AAC; Anm. der Red.) zu ändern", so Andersen.

Das Unternehmen wolle die Soundqualität der hauseigenen Audiohardware stetig verbessern – und das lasse sich auch mit anderen Optimierungen als dem Codec erreichen: "Wir glauben nicht, dass der aktuelle Codec der einschränkende Faktor für die Audioqualität von Bluetooth-Produkten ist." Tester der AirPods Pro (2. Generation) berichten von besser definierten Bässen, mehr Klarheit und höherer Dynamik bei der Musikwiedergabe.

Apples Fokus auf zuverlässige Wiedergabe
Apples Codec-Wahl orientiere sich zudem nicht nur am Sound, sondern auch an der Zuverlässigkeit. Es gehe darum, eine möglichst zuverlässige Wiedergabe in allen denkbaren Umgebungen und Umständen zu garantieren. AAC eigne sich gut dazu (und bleibt vorerst Apples präferierter Codec zur Klangübertragung).

Gerüchte über Lossless-Support via AirPlay-Technologie
Bevor Apple die zweite Generation der AirPods Pro auf den Markt brachte, gab es Gerüchte bezüglich eines Klang-Upgrades, das auch Lossless-Unterstützung beinhalte. Das Unternehmen entwickelte demzufolge einen eigenen Codec, der mithilfe von Apples Übertragungsstandard AirPlay für eine besonders hohe Klangqualität sorgen solle. Doch bei den AirPods Pro 2 wurde daraus nichts. Die Lossless-Enthusiasten unter den Apple-Fans müssen sich daher weiter gedulden.

Kommentare

Aurorix28.11.22 14:51
Einen Anfang hätte Apple mit dem neuen Apple TV machen können und dort zumindest High-Res Lossless über HDMI ermöglichen können. Aber ich denke Apple hat High-Res Lossless nur in Apple Music integriert damit Sie nicht hinter der Konkurrenz liegen. Wie man es abspielt und wie sinnvoll es ist sei dahingestellt... Fakt ist High-Res lossless geht nur mit einem externen DAC wie die von Audioquest an einem IOS Gerät.
+2
Termi
Termi28.11.22 15:29
Unterstützung von Bluetooth LE Audio für die mobilen Geräte und Kopfhörer wäre für die breite Masse viel interessanter. Für die AirPods Max 2 und deren Zielgruppe wäre Lossless allerdings ein wichtiges Feature.
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Retrax28.11.22 15:30
Aurorix
Fakt ist High-Res lossless geht nur mit einem externen DAC wie die von Audioquest an einem IOS Gerät.
Wieso hat Apple dies oder etwas besseres nicht in die neuen M2 Macs integriert?
0
Michael Lang aus Rieder28.11.22 17:19
Solange die Airpods über (aktuelles) Bluetooth laufen, gibt es wohl kein Lossless und schon gar kein HighRes. Dafür bräuchte es aktuell ein anderes drahtlos Protokoll.

Aber vielleicht kommt ja bald aptX Lossless. Qualcom arbeitet(e) daran, aber bisher sind mir keine Produkte bekannt. Damit ist verlustfreie Übertragung von CD-Standard möglich. Mehr ist aus BT bezüglich Datenrate wohl nicht rauszuholen.

Mit einem kabelgebundenen Kopfhörer kann man Lossless per Apple Music über einen externen DAC ja nutzen.
+4
Plebejer
Plebejer28.11.22 17:19
Retrax
Aurorix
Fakt ist High-Res lossless geht nur mit einem externen DAC wie die von Audioquest an einem IOS Gerät.
Wieso hat Apple dies oder etwas besseres nicht in die neuen M2 Macs integriert?

Damit man Käufer bei einer der nächsten Generationen der Geräte oder dem M3 dazu bewegen kann, doch wieder viel Geld in die Hand zu nehmen, obwohl sonst alles noch Jahre zum Gebrauch mehr als ausreichen wäre.
+1
Kaji28.11.22 20:00
Die “Verbesserung” der Qualität beruht vor allem darauf das schlechte Grundmaterial zu verfälschen, so dass es für viele besser klingt als unbearbeitet. Hier sieht Apple also noch Potential noch besser zu verfälschen. Schöner wäre aber immer ein besseres Grundmaterial. Nur so hört man wirklich wie es im Studio vom Künstler und Abmischer gemeint war.
+3
teorema67
teorema6728.11.22 21:43
Michael Lang aus Rieder
... Qualcom arbeitet(e) daran, aber bisher sind mir keine Produkte bekannt. Damit ist verlustfreie Übertragung von CD-Standard möglich. Mehr ist aus BT bezüglich Datenrate wohl nicht rauszuholen ...

Sony hat es seit vielen Jahren (LDAC) und fast alle ALACs oder FLACs lassen sich damit verlustfrei übertragen, wenn Sender und Empfänger nicht weit voneinander entfernt sind (sonst sinkt die Datenrate).

Ich bin eher ein Freund von größerer Bandbreite als von technischen Tricks zur Klangverbesserung.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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sonorman
sonorman28.11.22 23:54
teorema67
Sony hat es seit vielen Jahren (LDAC) und fast alle ALACs oder FLACs lassen sich damit verlustfrei übertragen, wenn Sender und Empfänger nicht weit voneinander entfernt sind (sonst sinkt die Datenrate).
Das ist nicht richtig.
LDAC hat eine maximale Bitrate (im Bestfall) von 990 kbps und will damit 24 Bit/96 kHz übertragen können. Schon allein die Tatsache, dass die CD mit „nur“ 16 Bit/44,1 kHz eine kontinuierliche Datenrate von 1.411 kbps hat sollte klar machen, dass LDAC alles andere als verlustfrei ist.
+3
teorema67
teorema6729.11.22 09:07
Aber nicht zwangsläufig bei den von mir genannten ALACs, fast alle sind deutlich unter 990 kbps (mehr oder weniger AIFFs mit VBR).
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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sonorman
sonorman29.11.22 12:49
teorema67
Aber nicht zwangsläufig bei den von mir genannten ALACs, fast alle sind deutlich unter 990 kbps (mehr oder weniger AIFFs mit VBR).
Ich verstehe Deinen Einwand nicht. (Technisch gesehen.)

ALAC, FLAC etc. sind Dateiformate mit verlustfreier Kompression, entfernt ähnlich wie ein ZIP-Archiv. Aber diese Files müssen VOR dem Versenden via Bluetooth decodiert werden. Die werden nicht als das komprimierte Paket übertragen, in dem sie vorliegen.

Nach dem "Entpacken" der Datei kommt Bluetooth mit seinem jeweiligen Codec ins Spiel. Also egal ob LDAC, aptX, oder auch nur SBC: die Daten werden damit neu codiert und komprimiert. Bei LDAC geschieht das (vereinfacht ausgedrückt) mit einem Verfahren, bei dem vor allem im Hochtonbereich Bits einfach verworfen werden, was wegen psychoakustischer Besonderheiten nicht hörbar sein soll. (So ähnlich also, wie man das schon für MP3 behauptet hat.)

Das Format in dem die Musik auf dem Datenträger gespeichert ist hat also erst mal nichts damit zu tun, wie gut LDAC die Übertragung hinbekommt.

Eine recht gute Beschreibung was LDAC kann und was nicht, kannst Du hier nachlesen

Daraus ein Zitat:
Our testing found that:
  • LDAC simply isn’t capable of passing Hi-Res content unaltered, and falls far short of wired 24/96 equivalents.
  • The 990 and 660kbps bit rates are about as good as CD quality, but quickly lose fidelity above 20kHz.
  • Smartphones rarely pick the 990kbps option when connecting to LDAC equipment.
  • For good quality and a highly stable connection, aptX and even SBC are better choices than LDAC 330kbps.

Man kann durchaus sagen, dass LDAC in bestimmten Situationen einer der klanglich besseren Bluetooth-Codecs ist. Nur leider wird er von wenigen Geräten und erst recht nicht von Apple unterstützt. Er ist aber nicht verlustfrei und kann nicht bitperfekt streamen.

Bei Bluetooth steht vor allem Energie-Effizienz im Vordergrund. Darum ist die mögliche Bandbreite (und Reichweite) nach wie vor ziemlich limitiert. Egal mit welchem Codec. Was auch der Grund sein dürfte, warum Apple sich nicht auf irgendwelche Lossless-Experimente bei den AirPods einlässt. Die damit erzielbaren Klanggewinne sind für kritisches Hören und mit hochwertigen Kopfhörern und Anlagen durchaus relevant, aber weniger für die AirPods-Zielgruppe. Da kann man tatsächlich mehr mit "Computational Audio" bewirken, weil AirPods-Nutzer in der Regel nicht nach möglichst Studioperfekter 1:1-Wiedergabe verlangen, sonder einfach nur "satten und klaren Sound" wollen. Dafür braucht es nicht unbedingt echtes Lossless. – Aber irgendwann wird das durch den technischen Fortschritt bedingt trotzdem mal kommen.
+3
Michael Lang aus Rieder29.11.22 19:00
teorema67
Michael Lang aus Rieder
... Qualcom arbeitet(e) daran, aber bisher sind mir keine Produkte bekannt. Damit ist verlustfreie Übertragung von CD-Standard möglich. Mehr ist aus BT bezüglich Datenrate wohl nicht rauszuholen ...

Sony hat es seit vielen Jahren (LDAC) und fast alle ALACs oder FLACs lassen sich damit verlustfrei übertragen, wenn Sender und Empfänger nicht weit voneinander entfernt sind (sonst sinkt die Datenrate).

Ich bin eher ein Freund von größerer Bandbreite als von technischen Tricks zur Klangverbesserung.

Genau, es bedarf größerer Bandbreite. Und somit kann LDAC keine verlustfreie Übertragung von CD-Standard und schon gar nicht HighRes.
LDAC überträgt zwar Quelldateien in 24 Bit, 96 kHz mit einer Datenrate von 990 kbit/s. Aber auch dieser Standard komprimiert die Musik aber zusätzlich, es kommt also keine verlustfreie Übertragung zustande.

Der Bluetooth-Codec von Qualcomm (AptX lossless) unterstützt zwar nur 16 Bit und 44,1 kHz, komprimiert die Musik aber verlustfrei und eben nicht verlustbehaftet wie alle bisherigen Codecs. Dafür reichen die möglichen 1.000 kbit/s von Bluetooth gerade so aus.

Quelle: https://www.chinahandys.net/aptx-lossless-erscheinungstermin/

HighRes in 24 Bit bei 192 kHz erfordert 9.200 kbit/s. Das wird es also so schnell über BT verlustfrei nicht geben

Gruß,
Michael
0
ricoh30.11.22 22:03
Ich denke, sie haben Recht. Der Hype um den Codec ist recht überflüssig und zum Glück kümmert es die meisten User auch recht wenig.
Da fällt mir immer ein Testaufbau von Lautsprecherkabeln ein. Verscheiden starke und teurer Modelle, sichtbar zwischen Verstärker und Lautsprecher verlegt. Beim Umschalten auf die Kabel mit starkem Querschnitt konnten die Tester immer eine Verbesserung wahrnehmen. Es wurde beim Umschalten jeweils mitgeteilt, welche Kabel gerade verwendet werden. Am Ende aber lief der gesamte Test nur über einfachen Klingeldraht und das Umschalten war nur Fake. Aber alle vernahmen deutliche Unterschiede …
+3
teorema67
teorema6709.12.22 12:23
sonorman
Nach dem "Entpacken" der Datei kommt Bluetooth mit seinem jeweiligen Codec ins Spiel. Also egal ob LDAC, aptX, oder auch nur SBC: die Daten werden damit neu codiert und komprimiert. Bei LDAC geschieht das (vereinfacht ausgedrückt) mit einem Verfahren, bei dem vor allem im Hochtonbereich Bits einfach verworfen werden, was wegen psychoakustischer Besonderheiten nicht hörbar sein soll.

Von meinen ca. 10.000 ALACs sind ca. 8500 unter 990 kbps und der Rest darüber.

Jetzt kommt es darauf an, wie das Verfahren arbeitet. Wenn solche ALACs (die < 990 kbps) auf 1411,2 kbps "aufgeblasen" werden (was KBR impliziert), können sie nicht verlustfrei mit dem LDAP-Maximum von 990 kbps übertragen werden, das ist klar.

Wenn LDAP ähnlich wie ALAC verlustfrei komprimieren würde, könnten sie dagegen (theoretisch bei bester Verbindung) verlustfrei gesendet werden. Natürlich nicht, wenn, sie du schreibst, vor allem im Hochtonbereich Bits einfach verworfen werden. Und auch dann nicht, wenn die LDAP-Kompression keinen Transfer mit VBR zulässt (ich kann mir vorstellen, dass nur konstante Bitrate vom Sender zum Empfänger geht, weiß das aber nicht).

Bei LDAC gibt's noch die Besonderheit, dass das auf Empfängerseite eigentlich nur Sony-Geräte können, auf Senderseite aber nahezu alle Android Phones (was nicht beworben wird).



Michael Lang aus Rieder
... Der Bluetooth-Codec von Qualcomm (AptX lossless) unterstützt zwar nur 16 Bit und 44,1 kHz, komprimiert die Musik aber verlustfrei ...

Das wär's doch 👍😎
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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