AirPods Pro 2: Bluetooth-Latenz erheblich verbessert – aber noch nicht optimal
Die Übertragung verschiedenster Signale mithilfe von Funkwellen erfolgt heutzutage mit beeindruckenden Geschwindigkeiten. Dennoch reicht die drahtlose Technik in einigen Punkten nach wie vor nicht an die Möglichkeiten von drahtgebundenen Methoden heran. Bemerkbar macht sich das im Alltag beispielsweise bei Kopf- und Ohrhörern. Bei der Nutzung von Geräten, welche mit Bluetooth arbeiten, sind nämlich im Vergleich zu Over-Ears, On-Ears und In-Ears mit Kabel erheblich höhere Latenzen zu verzeichnen. Das kann sich in bestimmten Situationen unangenehm bemerkbar machen, etwa wenn dadurch der Ton eines Videos nicht synchron zum Bild zu vernehmen ist.
AirPods Pro 2 mit deutlich verbesserter LatenzHersteller wie Apple setzen daher bei der Entwicklung üblicherweise alles daran, diese zeitlichen Verzögerungen so gering wie möglich zu halten. Bei der zweiten Generation der AirPods Pro ist es dem kalifornischen Unternehmen gelungen, die Bluetooth-Latenz im Vergleich zum früheren Modell signifikant zu verbessern. Das ergab jetzt ein
Test des Musikers und Entwicklers Stephen Coyle. Er verglich die Werte von vier In-Ear-Varianten aus Cupertino miteinander und stellte dabei erhebliche Unterschiede fest.
41 Millisekunden weniger als bei den AirPods Pro 1Coyle koppelte AirPods, AirPods 2, AirPods Pro und AirPods Pro 2 jeweils nacheinander mit einem iPad Pro. Auf dessen Bildschirmtastatur tippte er dann mit einem Apple Pencil herum und maß mit einer Aufnahme-App die Zeit bis zur Wiedergabe des Klickgeräuschs sowohl durch die Lautsprecher des Tablets als auch die In-Ears. Für die AirPods Pro 2 ermittelte er eine Latenz von 126 Millisekunden, das waren 41 Millisekunden weniger als bei den AirPods Pro der ersten Generation, bei denen 167 Millisekunden gemessen wurden. Noch bemerkenswerter als diese Verbesserung war der geringe Abstand zur Tonwiedergabe durch die Lautsprecher des iPad Pro. Diese wiesen eine Latenz von 83 Millisekunden auf. Coyle schließt daraus, dass zwei Drittel der Zeit zwischen Display-Berührung und Klickgeräusch auf den In-Ears verstreichen, bevor die eigentliche Bluetooth-Übertragung beginnt.
Verzögerung der Tonausgabe immer noch wahrnehmbar126 Millisekunden sind dem Entwickler zufolge allerdings in vielen Situationen immer noch zu lang, um unbemerkt zu bleiben. Beim Musikhören macht sich eine solche Latenz nicht bemerkbar, bei der Wiedergabe von Videos wird sie zudem häufig von den Apps berücksichtigt und kompensiert. Anders stellt sich das unter anderem bei Systemklängen, Benachrichtigungen und Tastaturklicks sowie der Bearbeitung von Audiodateien dar. Dabei lässt sich die Verzögerung der Tonausgabe nach wie vor deutlich wahrnehmen. Coyle zieht denn auch das Testfazit, dass die Latenz bei den AirPods Pro 2 immer noch etwas zu hoch und somit nicht optimal ist.