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AirPods Pro als Hörgerät: Sorge bei etablierten Herstellern, Aktienkurse reagieren

Es wäre nicht der erste Markt, in dem Apple mit einem neuen Angebot bzw. wesentlicher Erweiterungen bestehender Produkte für Unruhe sorgt. Sei es die Mobilfunkwelt, die nach der Ankündigung des iPhones rasch zu einer ganz anderen wurde, sei es die Uhrenbranche, welche die Auswirkungen der Apple Watch rasch zu spüren bekam. Auf dem September-Event hielt Apple eine Ankündigung parat, die ebenfalls Schockwellen aussandte – und zwar in Richtung etablierter Hersteller von teils sehr hochpreisigen Hörgeräten. Die Aktienkurse zahlreicher Unternehmen reagierten sofort, denn Investoren (und höchstwahrscheinlich auch die Anbieter) blicken mit Sorge auf Apples Schritt.


AirPods Pro: Die günstigsten guten Hörgeräte auf dem Markt?
Für die AirPods Pro kündigte Apple nämlich an, dass diese in mehr als 100 Ländern ab Herbst offiziell als Hörgerät klassifiziert sind. Die us-amerikanische FDA hatte gerade eben erst die erforderliche Genehmigung erteilt. Für leichten bis mittelschweren Hörverlust würde es somit ausreichen, die AirPods 2 einzusetzen. "Hearing Protection" zur Reduzierung lauter Umgebungsgeräusche soll zudem das Gehör schützen und Hörverlust minimieren. Außerdem können Nutzer Hörtests per AirPods durchführen, was frühzeitige Erkennung ermöglicht. Das kann natürlich dazu führen, sich direkt als Anbieter von Hörhilfen vorzustellen – was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass betroffene Anwender gar nicht erst zum potenziellen Kundenkreis etablierter Hersteller zählen.

Etablierte Hersteller haben neue Konkurrenz
Amplifon, Demant, GN Store Nord sowie Sonova zählen zu den Unternehmen, deren Aktienkurse unmittelbar reagierten und sanken. Sicherlich wird Apple den Markt nicht dominieren und aktuelle Produkte überflüssig machen, angesichts der vergleichsweise niedrigen Preise (AirPods Pro: rund 250 Euro, je nach Anbieter) ist aber davon auszugehen, dass ein gewisser Teil des Kuchens fortan in Cupertino landet. Unangetastet bleibt indes das Segment für schwere Hörbeeinträchtigungen, denn hierfür bedarf es weiterhin speziell angepasster Lösungen – AirPods können diese Aufgabe nicht erfüllen.

Kommentare

teorema67
teorema6712.09.24 12:19
Bietet Apple denn auch individuell angepasste Passstücke an, und wenn ja, für wie viel?
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+2
Apex
Apex12.09.24 12:23
Häh? WAS hat er gesagt? Wenn wir mal soweit sind laufen wir dann mit AirPods statt hörgeräten rum. Vielleicht passt das ja auch mal die Preise der Hörakustiker etwas "an" 😉
+9
Niederbayern
Niederbayern12.09.24 12:27
AirPods auf Rezept?
+4
Pixelmeister12.09.24 12:28
Als Dauerlösung werden die AirPods allerdings wegen ihrer Akkulaufzeit (ca. 6h) etwas unpraktikabel sein. Ich denke, das ist etwas für Kunden, die nur dann eine Hörhilfe einsetzen, wenn sie wissen, dass sie mit anderen in Kontakt treten müssen.
+9
Mampfi12.09.24 12:34
Mal ehrlich, als Betroffener kann ich diesen Schritt nur begrüßen. Meine derzeitigen "Test-Hörgeräte" für knappe 5.000,- € helfen bei meinem extrem starken Tinnitus auch nicht weiter als die AirPods Pro das bisher schon können.

Ich find´s sehr gut!
+39
sudoRinger
sudoRinger12.09.24 12:38
Pixelmeister
Ich denke, das ist etwas für Kunden, die nur dann eine Hörhilfe einsetzen, wenn sie wissen, dass sie mit anderen in Kontakt treten müssen.
... oder bei Telefonaten und beim Fernsehkonsum. Und beim Sport?

Zudem ist die Suchfunktion enorm praktisch. Um das Hörgerät von meinem Vater zu finden, habe ich schon auf dem Boden liegend einen Supermarkt-Parkplatz abgesucht (mit Erfolg übrigens).
+21
Langer
Langer12.09.24 12:48
Ich denke es gibt einen einfachen Grund: Die Technologie hat Apple und die Umsatzaussichten bei Hörgeräten verdoppeln den Gesamtumsatz Kopfhörer (vereinfacht gerechnet).

Umsatzprognose Hörgeräte: "Laut Fortune Business Insights wird der Markt bis 2029 voraussichtlich 17,68 Milliarden US-Dollar erreichen."

Umsatzprognose Kopfhörer: "Laut Prognose wird das Marktvolumen im Jahr 2029 auf 19,0Mrd. € steigen"
+3
Pixelmeister12.09.24 12:49
sudoRinger
Pixelmeister
Ich denke, das ist etwas für Kunden, die nur dann eine Hörhilfe einsetzen, wenn sie wissen, dass sie mit anderen in Kontakt treten müssen.
... oder bei Telefonaten und beim Fernsehkonsum. Und beim Sport?
Ja, schon. Aber dann muss man halt auch ständig aufladen. Wie lange halten denn die Akkus von richtigen Hörgeräten?
sudoRinger
Zudem ist die Suchfunktion enorm praktisch. Um das Hörgerät von meinem Vater zu finden, habe ich schon auf dem Boden liegend einen Supermarkt-Parkplatz abgesucht (mit Erfolg übrigens).
Kenn ich. Hautfarbenes Hörgerät meiner Schwiegermutter im Herbstlaub. Nach 2 Stunden endlich gefunden.
+7
macStefan12.09.24 12:50
Ich denke, dass die Airpods die professionellen Hörgeräte bestimmt nicht ersetzen werden. Ist ja bei Kameras z.B. auch nicht passiert. Trotzdem ist der Markt für Digitalkameras ordentlich geschrumpft seitdem in jedem Telefon eine gute Alltagskamera vorhanden ist.
+9
Dirk!12.09.24 12:53
Die ersten Patenklagen sind bestimmt schon in Vorbereitung ... leider
-8
svc
svc12.09.24 12:53
teorema67
Bietet Apple denn auch individuell angepasste Passstücke an, und wenn ja, für wie viel?
Ich sage mal Nein! Apple ist KEIN Hörgerätehersteller. Und die Tatsache, daß die AirPods Pro 2 ab Herbst 2024 als Hörhilfen qualifiziert sind und sich bei leichtem Hörverlust als Hörhilfe nutzen lassen, läßt auch nicht darauf schließen.
Ein Hörgerät mit den angepassten Einsätzen Bedarf nach wie vor eines Spezialisten!
Auch die Ausdauer der AirPods Pro 2 machen den Anbietern von Hörhilfen nur bedingt das Geschäft streitig. Bringt, meiner Ansicht nach, allerdings nun etwas Schwung in eine Branche, die ein Wachrütteln mal gut gebrauchen kann. Zudem sollten sich Fachgeschäfte überlegen individuell angepasste Einsätze für die AirPods Pro 2 anzubieten. Dem Gros der Nutzer werden diese bestimmt zu teuer sein, aber für denjenigen der seine AirPods optimal nutzen möchte, bzw. tatsächlich in manchen Situationen auf eine Hörhilfe angewiesen ist, rechnet sich die Investition bestimmt.
+10
svc
svc12.09.24 12:54
Dirk!
Die ersten Patenklagen sind bestimmt schon in Vorbereitung ... leider
Weshalb? Hört die Paten schlecht?
+11
svc
svc12.09.24 13:00
Hallo @Mampfi, auch ich bin von Tinnitus (Verletzungsbedingt beidseitig) betroffen und mir wurde von meinem Arzt gesagt mir über „Masker“ Hörgeräte nachzudenken. Ich habe die AirPods Pro 2 und finde, daß sie schon ganz gut „maskieren“. Welche Vorteile oder Nachteile siehst Du im Vergleich der beiden Produkte? Kannst Du bitte etwas von Deinen persönlichen Erfahrungen berichten.
Danke!
Mampfi
Mal ehrlich, als Betroffener kann ich diesen Schritt nur begrüßen. Meine derzeitigen "Test-Hörgeräte" für knappe 5.000,- € helfen bei meinem extrem starken Tinnitus auch nicht weiter als die AirPods Pro das bisher schon können.

Ich find´s sehr gut!
+4
MKL
MKL12.09.24 13:04
Ein wichtiger Aspekt fehlt mir bei der Diskussion:

Hörgeräten sieht man an (sofern man sie überhaupt direkt sieht), dass man zuhört.

Trägt man AirPods, sieht es erst einmal für den Anderen so aus, als höre man Musik o.ä. und wolle nicht zuhören.
+2
sudoRinger
sudoRinger12.09.24 13:05
teorema67
Bietet Apple denn auch individuell angepasste Passstücke an, und wenn ja, für wie viel?
Die Ohrpassstücke dienen dem besseren Sitz und Abschluss. Wenn die AirPods gut sitzen (für ANC ohnehin erforderlich), dürfte sich der Bedarf nach Passstücken in vielen Fällen erledigen. Ein Ohrpassstück haben die Hörgeräte heute auch nicht alle.
+1
Rad12.09.24 13:12
svc
teorema67
Bietet Apple denn auch individuell angepasste Passstücke an, und wenn ja, für wie viel?
Ich sage mal Nein! Apple ist KEIN Hörgerätehersteller....

Apple war auch kein Handyhersteller, kein Uhrenhersteller, kein Musikanbieter....

Gruß
Rad
+21
teorema67
teorema6712.09.24 13:21
Rad
... Apple war auch kein Handyhersteller, kein Uhrenhersteller, kein Musikanbieter....

Erinnert sich noch jemand, wie gefeierte Experten nach der Vorstellung der AW1 das Ende der Schweizer Uhrenindustrie prognostizierten, insbesondere dank der ungemein erfolgreichen AW Edition Gold ?
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+3
macfreakz12.09.24 13:24
Sehr spannende Entwicklung. Wenn ich weiter in die Zukunft blicke, wird Apple AirPods in unseren Ohren implantieren und die Steuerung geht neurologisch.

Ich werde die neuen AirPods auf jeden Fall probieren, ich bin selbst betroffen.
+1
jeti
jeti12.09.24 13:42
teorema67
Bietet Apple denn auch individuell angepasste Passstücke an,
und wenn ja, für wie viel?

Apple nicht, aber es gibt bereits Hersteller => zum Beispiel:
+5
KISS12.09.24 13:43
Schon seit einiger Zeit verwendet ein Familienmitglied die Mithörenfunktion. Durch die Möglichkeit das iPhone als Mikrofon zu verwenden, funktioniert es in vielen Fällen besser, als klassische Hörgeräte. So kann man z.B. bei einem Vortrag das eigene iPhone direkt auf das Rednerpult legen und auch von der 10 Reihe aus noch den Redner top verstehen, ohne dass die Geräusche der Zuhörer zwischen einem selber und dem Referenten unnötig mit verstärkt werden. Die Entwicklung auch die Kopfhörer als Hörgerät zu nutzen begrüße ich daher sehr!
+8
cbone12.09.24 13:49
ich nutze die Airpods Pro 2 bereits gelegentlich als Hörgeräte. Die Möglichkeit, die eigenen Hörfrequenzen einzugen besteht bereits. So werden nicht nur Gespräche von außen, auch Musik etc. meinem persönlichen Hörprofil angepasst.
+6
TimmThaler112.09.24 13:55
Wenn ein paar Hörgeräte 5.000€ kosten und die AirPods 279€, mit einer unterstellten Laufzeit von 6 Stunden je Ladezyklus, kann man sich auch mehrere kaufen und spart trotzdem eine Menge.

Ausserdem ist zu vermuten, dass die AirPods mit jeder Generation besser werden in jeder Hinsicht.
Die Preise für Hörhilfen werden deshalb bestimmt moderater insgesamt. Das darf man schon begrüßen.
+14
svc
svc12.09.24 13:59
teorema67
Rad
... Apple war auch kein Handyhersteller, kein Uhrenhersteller, kein Musikanbieter....

Erinnert sich noch jemand, wie gefeierte Experten nach der Vorstellung der AW1 das Ende der Schweizer Uhrenindustrie prognostizierten, insbesondere dank der ungemein erfolgreichen AW Edition Gold ?
Rad
svc
teorema67
Bietet Apple denn auch individuell angepasste Passstücke an, und wenn ja, für wie viel?
Ich sage mal Nein! Apple ist KEIN Hörgerätehersteller....

Apple war auch kein Handyhersteller, kein Uhrenhersteller, kein Musikanbieter....

Gruß
Rad
Richtig! Und…
Apple ist auch heute noch kein Handyhersteller. Sie stellen Smartphones her.
Auch kein Uhrenhersteller. Sie produzieren Smartwatches.
Dies finde das ist schon einen nicht unerheblicher Unterschied.
-2
macbeutling
macbeutling12.09.24 14:01
Das wird den Herstellern weh tun.
Sicherlich werden nicht die jetzt über 70jährigen zu AirPods greifen, aber für die nächste Generation wird es eventuell cooler sein, sich AP in die Ohren zu stecken, anstatt ein Hörgerät mit Kabel und externen Batterien.
Es ist nicht alles ein Sprint, manchmal dauert es einen Marathon lang, eine Branche umzukrempeln.
Das die AW die Schweizer Uhrenindustrie bedroht, ist auch richtig und auch passiert...sicherlich nicht im Preissegment von Uhren über 10k, aber die günstigeren Hersteller, die schlucken immer noch und merken das extrem.
Und zum Thema Kamera: ich höre immer die gleiche Story: PROFESSIONELLE Anwender werden sicherlich nicht zum iPhone greifen...das mag stimmen, aber mit den PROFIS machen die Hersteller auch nicht die monstermäßigen Umsätze.

Was nutzt es einer Firma XYZ wenn sie 3 Profikameras verkauft, aber eben nicht mehr die 10.000 Dummy Point-and-shoot-Knipsen wie noch vor 10 Jahren.

Nene Freunde, Apple pflügt hier regelmäßig das Feld für viele Bereiche um, da sollte sich keiner auf seinen bisherigen Erfolgen ausruhen, das gibt ein böses erwachen.
Glück auf🍀
+11
svc
svc12.09.24 14:06
Und dann ständig mehrere AirPods mit sich herumtragen?
Das ist in der Praxis wohl eher unwahrscheinlich!
Nur weil die AirPods Pro sich als Hörhilfe qualifizieren heißt nicht, daß sie jetzt Hörgeräte ersetzen werden.
Sie dienen „nur“ als qualifizierte Hörhilfen in Situationen in denen Hilfe aufgrund von einer herausfordernden Situation benötigt wird.
TimmThaler1
Wenn ein paar Hörgeräte 5.000€ kosten und die AirPods 279€, mit einer unterstellten Laufzeit von 6 Stunden je Ladezyklus, kann man sich auch mehrere kaufen und spart trotzdem eine Menge.

Ausserdem ist zu vermuten, dass die AirPods mit jeder Generation besser werden in jeder Hinsicht.
Die Preise für Hörhilfen werden deshalb bestimmt moderater insgesamt. Das darf man schon begrüßen.
-4
massi
massi12.09.24 14:10
Wie lange halten denn die Akkus von richtigen Hörgeräten?
Die meisten Hörgeräte haben Batterien und die halten z.B. beim Hörgerät meiner Mutter (96), die sehr schwerhörig ist, ca. 5-7 Tage, je nachdem ob sie viel Musik, Hörbücher hört oder telefoniert.
Es gibt sicher auch Hörgeräte mit Akkus, was für alte Menschen insofern praktischer wäre, weil das Batterie wechseln bekommt z.B. meine Mutter, mit ihren eingeschränkt taktilen Fähigkeiten, nicht mehr hin. Da wäre es sicher einfacher, wenn sie die Hörgeräte einfach auf eine Ladeschale legen könnte.
+11
Huba12.09.24 14:39
jeti
teorema67
Bietet Apple denn auch individuell angepasste Passstücke an,
und wenn ja, für wie viel?

Apple nicht, aber es gibt bereits Hersteller => zum Beispiel:

Danke für den Link!
Die beifügten Stöpsel etlicher InEars, die ich bisher ausprobiert habe, passen in meinen Ohren mehr schlecht sls recht.

Und ich sehe es ähnlich wie meine Vorredner: Zwei oder drei paar Earpods Pro auf Vorrat im Wechsel sind immer noch halb so teuer wie ein professionelles Hörgerät. Damit käme man locker über den Tag!
+3
KISS12.09.24 15:00
Die Dinger laden ja auch super schnell. Wer braucht sie schon wirklich den ganzen Tag ununterbrochen. Bei nem normalen Hörgerät macht es wenig Sinn, das immer rein und raus zu nehmen. Aber die EarPods kann ich auch kurz vor dem Betreten eines Geschäfts reinstecken und danach auch schnell wieder im Case laden, während ich zum nächsten Laden gehe auf dem Heimweg bin.
+11
fleissbildchen12.09.24 15:08
MKL
Trägt man AirPods, sieht es erst einmal für den Anderen so aus, als höre man Musik o.ä. und wolle nicht zuhören.

Ich denke mal, das wird sich ändern, wenn immer mehr Leute die Dinger als Hörhilfe benutzen. Es hat sich ja jetzt schon geändert - man bekommt inzwischen wesentlich weniger irritierte Blicke, wenn man mit Knöpfen im Ohr und aktiviertem Transparency Mode jemanden anspricht.
+6
kiungo
kiungo12.09.24 15:08
svc
Und dann ständig mehrere AirPods mit sich herumtragen?
Na im Prinzip reicht es, wenn man ein Ladecase und 4 AirPods unterwegs dabei hat. Dann kann man die einfach abwechselnd laden.

Und man sollte nicht vergessen, dass die Lösung ja nicht für Leute gedacht ist, die ohne AirPods gar nichts hören.
kiungo - Beratung, Schulung und Service rund um den Mac
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