AirTags: Apple erklärt, warum sich die Suchetiketten nicht zum Personen-Tracking missbrauchen lassen
In den Händen böswilliger Menschen können vernetzte Suchetiketten schnell zum Datenschutz-Alptraum werden. Die kompakten Geräte lassen sich nämlich in aller Regel ziemlich problemlos arglosen Menschen unterjubeln, um sie dann auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Was mit GPS-Trackern möglich ist, welche für kleines Geld zuhauf in Onlineshops zu haben sind, funktioniert allerdings mit Apples AirTags nicht.
Schutz der Privatsphäre von Beginn an fest im BlickDas kalifornische Unternehmen hatte bei der Entwicklung der hauseigenen Suchetiketten die Privatsphäre sowohl der Nutzer als auch unbeteiligter Dritter von Beginn an fest im Blick. Das Thema Datenschutz ist Apple im Zusammenhang mit den AirTags so wichtig, dass gleich zwei hochrangige Manager die entsprechenden Maßnahmen in Interviews ausführlich erläuterten. Kaiann Drance, Vice President of Worldwide iPhone Product Marketing, und Ron Huang, Senior Director of Sensing and Connectivity, standen unter anderem dem Magazin
Fast Company und dem YouTuber
Rene Ritchie Rede und Antwort.
Fremde AirTags informieren iPhone-BesitzerDrance und Huang zufolge muss niemand befürchten, dass man ihn mithilfe von unbemerkt etwa in die Handtasche, den Rucksack oder das Auto geschmuggelten AirTags verfolgen kann. iPhone-Besitzer erhalten nämlich eine Benachrichtigung, wenn sich in ihrer nächsten Umgebung ein Suchetikett aus Cupertino befindet, welches nicht mit ihrem Gerät oder einem anderen iPhone in unmittelbarer Nähe gekoppelt ist. Sie können dann die entsprechende Benachrichtigung antippen und mithilfe der "Wo ist?"-App das AirTag zum Piepen bringen und es so ausfindig machen. Zusätzlich präsentiert das iPhone eine Anleitung zum Entfernen der Batterie.
Pieptöne warnen Personen ohne SmartphoneAuch an Besitzer von Android-Geräten sowie Menschen ohne Smartphone hat Apple gedacht: Die AirTags machen sie durch Pieptöne auf ihr Vorhandsein aufmerksam. Das geschieht jedoch erst, wenn die Suchetiketten sich länger als drei Tage ununterbrochen außer Reichweite des mit ihnen gekoppelten iPhones befinden. Apple könnte diesen relativ langen Zeitraum allerdings verkürzen, falls das erforderlich sein sollte. Android-Nutzer mit einem NFC-fähigen Gerät haben die Möglichkeit, die auf dem AirTag gespeicherten Informationen auszulesen. "Falls sie vermuten, dass sie mit dem Suchetikett getrackt oder gestalkt werden, sollten sie sich an die Polizei wenden", empfiehlt Kaiann Drance. Anhand der Seriennummer und der mit dieser verknüpften Apple-ID lasse sich dann der AirTag-Eigentümer ermitteln und gegebenenfalls strafrechtlich zur Verantwortung ziehen.
AirTag-Eigentümer sind ebenfalls geschütztRechtmäßige Eigentümer von AirTags müssen zudem nicht befürchten, dass man sie selbst mithilfe ihrer Suchetiketten überwacht. Das gesamte "Wo ist?"-Netzwerk arbeitet Ende-zu-Ende-verschlüsselt, daher erfahren weder Apple noch Dritte jemals den jeweiligen Standort der Suchetiketten. Die von den Geräten ausgesandten und von anderen iPhones empfangenen Bluetooth-IDs wechseln zudem häufig. Der Besitzer lässt sich mit ihnen daher nicht identifizieren und bleibt stets anonym. Von einem anderen iPhone-Besitzer übernommen und für eigene Zwecke genutzt werden können gefundene AirTags übrigens nicht: Durch "Pairing Lock", einem der iPhone-Aktivierungssperre ähnlichen Verfahren, sind sie fest mit der Apple-ID des Eigentümers verbunden.