AirTags: Kommen Apples Sachensuch-Etiketten mit eigener "Intelligenz" und Support für Apple Pay?
"AirTags" lautet häufig das Stichwort, wenn es um kommende aufsehenerregende Geräte aus Cupertino geht. Bislang hat Apple die Sachensuch-Etiketten aber trotz immer wieder auftauchender Gerüchte und Hinweise noch nicht angekündigt, geschweige denn präsentiert. Ob sich das in den kommenden Wochen ändern wird, etwa im Rahmen der Vorstellung des iPhone 12, ist ungewiss. Sicher ist allerdings, dass sich die Entwickler in Kalifornien mit der Technik derartiger Tracker äußerst eingehend beschäftigen.
Tracker wird detailliert beschriebenDas belegen zwei Patentanträge, welche Apple bereits vor einiger Zeit beim US Patent & Trademark Office eingereicht hat. Die jetzt von der Behörde veröffentlichten Schutzschriften tragen die Titel
Multi-Interface Transponder Device - Altering Power Modes und
Multi-Interface Transponder Device - Power Management. Apple beschreibt darin sehr detailliert die Funktionsweise solcher Tracker und beschäftigt sich zudem mit der Frage der Akku- beziehungsweise Batterielaufzeit. Darüber hinaus nimmt der iPhone-Konzern die verschiedenen Funktechniken unter die Lupe, welche bei Sachensuch-Etiketten zum Einsatz kommen können.
Ultra-Breitband-Funk statt BluetoothDa Bluetooth und NFC einige Nachteile unter anderem im Hinblick auf Reichweite und Energieverbrauch aufweisen, bevorzugt Apple Ultra-Breitband-Funk (UWB). Das ist wenig überraschend, ein entsprechendes Modul steckt nämlich bereits in iPhone 11, 11 Pro und 11 Pro Max. Diese Funktechnik erlaubt eine sehr präzise Ortung und verbraucht wenig Energie. Zusätzlich beschreibt Apple in den Schutzschriften Maßnahmen, mit denen sich die Laufzeit eines Trackers erhöhen lässt, etwa ein ausgefeiltes Powermanagement. Sachensuch-Etiketten, welche mit der in den Patentanträgen erläuterten Technik ausgestattet sind, könnten beispielsweise in einen extremen Energiesparmodus wechseln, aus dem sie dann durch ein von einem iPhone ausgesendetes Funksignal geweckt werden.
Tracker mit eigener "Intelligenz"Im Unterschied zu den Trackern, welche derzeit auf dem Markt sind, verfügen die in Apples Schutzschrift skizzierten Geräte über eine Art von eigener "Intelligenz". Sie sollen etwa Situationen erkennen können, in denen der Verlust von Sachen droht. Dazu gehören beispielsweise Anhaltevorgänge von Autos oder Zügen. In solchen Fällen erhöhen die Tracker die Stärke ihres Funksignals. Darüber hinaus können die Tags in einen "Lost mode" wechseln und dann die Häufigkeit der von ihnen ausgestrahlten Beacons deutlich erhöhen.
Apple Pay mit den "AirTags" möglich?Apple beschreibt in den beiden Patentanträgen noch zahlreiche weitere Details und zusätzliche Features. Das Unternehmen kann sich unter anderem vorstellen, die Tracker mit einer Bezahlfunktion auszurüsten, welche ähnlich arbeitet wie Apple Pay auf der Apple Watch. Ein Tag könnte zudem per Funk seine exakte Position übermitteln, welche dann auf einem iPhone auf einer Karte angezeigt wird. Ob der iPhone-Konzern die in den Schutzschriften beschriebenen Techniken bereits für die erwarteten "AirTags" nutzen wird, ist nicht bekannt. Sollte das jedoch auch nur teilweise der Fall sein, dürften die Sachensuch-Etiketten aus Cupertino der Konkurrenz weit vorauseilen.