AirTags erstmals gehackt: Mögliche Gefahren für getrackte Personen
Apple ist derzeit sehr bemüht darum, den Sicherheitsaspekt eines der neuesten Produkte des Konzerns zu unterstreichen: AirTags dienten nicht dem Tracking von Personen, außerdem habe Cupertino weitreichende Mechanismen implementiert, um ein ungewolltes Ausspionieren zu verhindern. Das sehen manche Organisationen und Journalisten aber anders: Sie behaupten, man könne Apples Sicherheitsvorkehrungen recht einfach umgehen (siehe
). Nun wurde der erste Hack der Etiketten bekannt, der weitere Gefahren nach sich ziehen könnte.
Hacker modifiziert AirTags-FirmwareDer Sicherheitsforscher und Hacker Thomas Roth beschäftigte sich zuletzt vor allem mit Modifikationen von Nintendos Handheld-Konsolen. Nun widmete er sich dem Hacken eines AirTags – mit Erfolg: Roth nahm ein solches Etikett auseinander und extrahierte dessen Firmware. An dieser nahm der Hacker einige Veränderungen vor: Üblicherweise verweist ein gefundenes AirTag beim Scannen mit einem Smartphone, welches NFC beherrscht, auf die „Wo ist?“-Internetseite von Apple. Diese wartet mit einigen Informationen zum Etikett sowie seiner Seriennummer auf. Hat der Eigentümer des AirTags den „Verloren“-Modus aktiviert, zeigt es auch zuvor hinterlegte Kontaktinformationen an, um die Rückgabe des gefundenen Gegenstands zu erleichtern.
Mögliche Folgen eines gehackten AirTagsRoth gelang es, diesen Link zu ersetzen – und eine beliebige URL zu verwenden. So fügte der Forscher einen Link zu einem Musikvideo auf YouTube ein oder griff auf die URL seiner Internetseite zurück. Es gelang ihm, die modifizierte Firmware auf das Gerät zu übertragen:
Quelle: @ghidraninja via
TwitterDer Hack wirft einige Fragen auf: So diskutieren Anwender in Internetforen wie
Reddit weitere Auswirkungen eines solchen Jailbreaks. Denkbar sei die Verwendung der Etiketten als Wanze, indem kurze Audio-Aufnahmen auf den 32 MB umfassenden Speicher Platz finden. Außerdem ließe sich so der Piepton eines AirTags deaktivieren: Getrackte Personen wären so weit schwerer in der Lage, ein besonders gut verstecktes Etikett zu finden.