AirTags speziell für Stalker? Geschäftemacher entfernen Lautsprecher aus Apples Schlüsselfindern
Apple hatte bereits bei der Entwicklung der AirTags die Möglichkeit im Blick, dass Kriminelle die hauseigenen Sachensuch-Etiketten für ihre Machenschaften einsetzen könnten. Der iPhone-Konzern stattete daher sowohl die Geräte als auch das "Wo ist?"-Netzwerk und iOS mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen aus. iPhone-Besitzer werden etwa darauf hingewiesen, wenn sich ein fremdes AirTag länger in ihrer Nähe befindet. Zudem machen die Schlüsselfinder mit Pieptönen auf ihre Anwesenheit aufmerksam, falls sie längere Zeit außerhalb der Funkreichweite des mit ihnen gekoppelten Smartphones sowie des Zuhauses ihres Besitzers platziert sind.
Diebe nutzen AirTags für AutodiebstähleDas hinderte Diebe allerdings nicht daran, AirTags für ihre "Geschäfte" zu nutzen. Sie brachten Apples Schlüsselfinder versteckt an Autos an, welche etwa auf Parkplätzen abgestellt waren. Später lokalisierten die Kriminellen die Fahrzeuge in den Einfahrten der Privathäuser und entwendeten sie dann vorwiegend nachts unbehelligt und in aller Ruhe mit althergebrachten Methoden (siehe
). Eifersüchtige Zeitgenossen oder Helikopter-Eltern setzten AirTags vermutlich auch schon das eine oder andere Mal ein, um vermeintlich untreue Partner oder ihre Kinder nahezu auf Schritt und Tritt verfolgen zu können. Diese und andere Zielgruppen haben offenbar findige und vor allem windige Geschäftemacher im Auge, die derzeit modifizierte AirTags anbieten.
Geschäftemacher entfernen Lautsprecher aus AirTagsAuf Ebay und Etsy tauchten in jüngster Zeit immer wieder einmal AirTags auf, bei denen der Lautsprecher vom Akku abgeklemmt oder aus dem Gerät entfernt wurde. Das berichtet
PCMag. Diese Schlüsselfinder können naturgemäß nicht mehr durch Pieptöne ihre Anwesenheit kundtun. Den Beschreibungen der Verkäufer zufolge sollen derart präparierte AirTags der Diebstahlsicherung dienen, weil sie etwa Diebe von Fahrrädern oder anderen wertvollen Gegenständen nicht auf sich aufmerksam machen. Dass sich beispielsweise auch Stalker für die zu überhöhten Preisen von bis zu knapp 80 US-Dollar angebotenen Schlüsselfinder interessieren könnten, nehmen die Anbieter dabei billigend in Kauf – oder betrachten das womöglich sogar als ihr vorrangiges Geschäftsmodell.
Angebote wurden schnell von den Plattformen entferntEbay und Etsy reagierten in den bekannt gewordenen Fällen umgehend und entfernten die Angebote. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass AirTags ohne Lautsprecher auch künftig immer wieder einmal auf diesen und anderen Plattformen auftauchen. Zudem können Diebe und Stalker eine solche Modifikation ziemlich einfach selbst vornehmen, weil sich Apples Schlüsselfinder leicht öffnen lassen. Der iPhone-Konzern könnte derlei allerdings wahrscheinlich unterbinden. Apple müsste lediglich dafür sorgen, dass AirTags den Dienst quittieren, wenn der Lautsprecher abgeklemmt oder entfernt wurde.