Akku-Drosselung: Apple handelt sich weitere Sammelklage ein
Als Apple per Software-Update dafür sorgte, die Leistung des iPhones zu reduzieren, um die Lebensdauer des Akkus zu erhöhen, unterschätzt der Konzern wohl die Folgen seines Handelns: Konsumentenschutzverbände warfen dem Unternehmen vor, mit dieser Maßnahme vor allem eines bewirken zu wollen: iPhones unbrauchbar zu machen. Cupertino habe Anwender in die unangenehme Lage gebracht, ein neues Modell kaufen zu müssen, so die Argumentation. In den USA schloss Apple in dieser Sache einen gerichtlichen Vergleich über eine halbe Milliarde US-Dollar ab, in Europa ist die Causa hingegen noch nicht ausgestanden: Nun geht eine Organisation in Portugal gegen das Unternehmen vor.
Portugiesische Sammelklage in VorbereitungApple droht weiteres juristisches Ungemach: Der Konzern handelte sich viel Ärger mit der Entscheidung ein, die Leistung ausgewählter iPhone-Modelle zu drosseln, wenn der Akku alt und bereits stark in Mitleidenschaft gezogen war. Für die Konsumentenschützer liegt ein Fall von geplanter Obsoleszenz vor. Nun klinkt sich die portugiesische Verbraucherschutzorganisation
„Deco Proteste“ ein und strebt eine Sammelklage gegen Cupertino an: Der Verband verweist vor allem auf die Modelle iPhone 6, 6 Plus, 6s sowie 6s Plus. Allerdings rät „Deco Proteste“ auch Käufern anderer Modelle zur Unterstützung des Vorhabens. Apple habe Nutzer ermutigt, das Software-Update zu installieren, welches die Drosselung mit sich brachte. Dem Unternehmen sei bewusst gewesen, dass Anwender aufgrund ihrer großen Loyalität der Marke gegenüber erneut zu einem iPhone greifen würden.
Druck auch aus anderen Ländern„Deco Proteste“ produzierte zudem ein Video, welches
ab Sekunde 19 einen von Fäulnis befallenen Apfel zeigt. Ziel der Kampagne sei eine europäische Gesetzgebung, die ähnlich gelagerte Fälle zukünftig unterbinde. „Deco Proteste“ gehört der Organisation „Euroconsumers“ an, die sich auch in anderen Ländern Europas sehr umtriebig zeigt: So arbeitet der italienische Tochterverband AltroConsumo ebenfalls an einer entsprechenden Sammelklage – und fordert Apple zur Zahlung einer Entschädigung von 60 Millionen Euro für Betroffene in Italien auf (siehe
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