Akku schlecht, iPhone-CPU gedrosselt: Apple nimmt Stellung
Zahlreiche Benchmarktests deuten an, dass die Rechenleistung eines iPhone 6s und neuerdings auch iPhone 7 empfindlich einbricht, sobald der Akku nicht mehr taufrisch ist. Dass Akkus mit der Zeit an Kapazität verlieren, stellt keine Überraschung dar. Nach vielen Ladezyklen ist irgendwann der Moment gekommen, wenn das akkubetriebene Gerät nicht mehr so lange wie am Anfang durchhält - ganz gleich ob es ein Smartphone, ein Notebook oder auch eine externe Powerbank ist. Für Aufsehen sorgte hingegen die Entdeckung, welche Auswirkungen dies auf die Benchmark-Leistung eines iPhones haben kann. Um bis zu 50 Prozent niedriger lagen die Werte, wenn der Akku Alterserscheinungen zeigte. Apple hat sich jetzt zu dieser Thematik
geäußert.
Apples Erklärung für den LeistungsabfallIn der Stellungnahme erklärt Apple den Umstand, dass Lithium-Ionen-Akkus unter gewissen Umständen weniger Kapazität mitbringen - beispielsweise bei sehr kalten Temperaturen oder auch nach vielen Ladezyklen. Diese führe bisweilen dazu, dass ein akkubetriebenes Gerät sich plötzlich ausschalte, um die Komponenten zu schützen.
Im letzten Jahr habe man eine Funktion für das iPhone 6, das iPhone 6s und das iPhone SE eingeführt, um plötzliche Leistungsspitzen zu glätten - hohe Belastung könne nämlich möglicherweise dazu führen, dass sich das Gerät unter den beschriebenen Bedingungen ausschalte. Jene Funktion wurde mit iOS 11.2 auch auf das iPhone 7 ausgeweitet. Für zukünftige Produkte plane Apple, die Sicherheitsvorrichtung ebenfalls anzuwenden.
Die Auswirkungen in der PraxisEinem Apple-Ingenieur zufolge hat dies aber kaum Auswirkungen in der Praxis. Ein Benchmark-Test stelle hingegen eine Extremsituation dar, in der für längere Zeit besonders hohe CPU-Last erzeugt wird. Genau in diesem wenig alltäglichen Szenario fällt daher die Leistungseinbuße besonders drastisch aus. Normalerweise fordert eine Anwendung aber nicht dauerhaft so viel Rechenleistung an.
Für Nutzer wäre es aber wohl besser, wenn Apple in irgendeiner Form darüber informiert - und sei es nur durch eine Anzeige in den Systemeinstellungen oder eine Warnmeldung, wenn die CPU-Drosselung immer häufiger zum Einsatz kommt. Frühzeitige Kommunikation, immerhin ist das geschilderte Verhalten nicht neu, hätte schon im Vorfeld für Klarheit gesorgt und einige schlechte Schlagzeilen in den letzten Tagen vermieden... allen voran die immer wieder gehörte Aussage, Apple bremse bewusst ältere Geräte aus, um zum Kauf neuer Modelle zu verleiten. Ein Benchmark-Test bei extrem kalten Wetter würde übrigens ähnliche Ergebnisse zutage fördern - allerdings fanden die oben angeführten Tests offensichtlich alle in der gut beheizten Stube statt.