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Akkuwechsel bei AirPods: Start-up macht möglich, was Apple nicht kann (oder will)

Apples AirPods gehören bekanntlich zu den wenigen Geräten, die von iFixit hinsichtlich ihrer Reparierbarkeit mit null von zehn möglichen Punkten bewertet werden. Die Experten bemängeln in ihren Teardowns vor allem, dass sich defekte oder erschöpfte Akkus nicht ohne Weiteres von Werkstätten wechseln lassen. Apple selbst bietet zwar einen Batterieservice an, tauscht in diesem Fall aber stets die kompletten In-Ears gegen fabrikneue Exemplare aus. Die defekten Geräte werden dem Recycling zugeführt.


Jungunternehmerinnen gründen "Podswap"
Diese Situation war zwei US-amerikanischen Jungunternehmerinnen ein Dorn im Auge. Als die Akkus ihrer AirPods zu Beginn des Jahres 2020 nahezu gleichzeitig zu schwächeln begannen, gründeten Emily Alpert und Emma Stritzinger das Unternehmen Podswap. Es bietet Besitzern von Apples Hörstöpseln den Wechsel der Akkus an, vorerst allerdings ausschließlich in den Vereinigten Staaten. Die Kunden erhalten vorab ein Paar wiederaufbereitete, mit einem neuen Energiespeicher versehene und gründlich desinfizierte AirPods. Anschließend müssen die eigenen In-Ears an Podswap geschickt werden; das Unternehmen arbeitet diese dann auf und führt sie erneut dem Kreislauf zu.


Spezielle Werkzeuge und Präzisionsroboter
Bei der Wiederaufbereitung kommen sowohl spezielle Werkzeuge als auch Präzisionsroboter zum Einsatz. Der Prozess läuft weitgehend automatisiert ab. Details zu dem von ihnen entwickelten Verfahren wollten Alpert und Stritzinger im Gespräch mit iFixit allerdings nicht preisgeben. Für den Akkutausch bei einem Paar der Hörstöpsel berechnet Podswap knapp 60 US-Dollar. Apple verlangt für den hauseigenen "Battery Service" in den USA 49 Dollar pro Ohrhörer zuzüglich Steuern und gegebenenfalls Versandkosten. Für ein Paar werden also mehr als 100 US-Dollar fällig. In Deutschland kostet der Batterieservice 110 Euro.

iFixit testet den Service
Die Reparaturexperten von iFixit testeten den Service von Podswap. Allerdings erhielten sie auf eigenen Wunsch keine vorab zugesandten Austausch-AirPods, das Unternehmen schickte vielmehr die zuvor eingeschickten Hörstöpsel nach Akkutausch und Wiederaufarbeitung zurück. Der anschließende Teardown wies die Akkus als neu aus, die Teilenummer war identisch mit der von Apple verbauten Original-Batterie. Allerdings verfügten die von Podswap eingesetzten Energiespeicher über eine minimal höhere Kapazität. Bislang bietet das Start-up den Akkutausch ausschließlich für die AirPods an, der Service für die AirPods Pro ist für einen späteren Zeitpunkt geplant. Alpert und Stritzinger denken zudem darüber nach, ihre Dienstleistung auch in weiteren Ländern zu offerieren.

Kommentare

Singdudeldei24.03.21 17:20
Gibt es in Deutschland (Freudenstadt) auch. Batterie wechseln allerdings nur für die 1. Generation...
+8
ThoSchl24.03.21 17:35
Cool! Hast Du zufällig Erfahrung mit dem Batterietausch in Freudenstadt? Ich habe hier ein paar 1. Generation AirPods mit ganz schwachen Akkus... Danke schon mal!
+1
Singdudeldei24.03.21 17:41
ThoSchl
Cool! Hast Du zufällig Erfahrung mit dem Batterietausch in Freudenstadt? Ich habe hier ein paar 1. Generation AirPods mit ganz schwachen Akkus... Danke schon mal!

Ja, ein Kumpel hat die Akkus dort ausgetauscht. War sehr zufrieden.
+1
scheibe brot
scheibe brot24.03.21 17:58
und dann noch bessere akkukapazität...
top!
+1
Steph@n
Steph@n24.03.21 20:08
Was soll man davon halten, ein Startup macht, was ein Multimillionen Dollar Unternehmen mache sollte.
+8
thomas b.
thomas b.24.03.21 22:27
Steph@n
Was soll man davon halten, ein Startup macht, was ein Multimillionen Dollar Unternehmen mache sollte.

"Multimillionen Dollar-Unternehmen", da untertreibst du wohl ein wenig.

Es wird wie immer eine finanzielle Frage sein und eher nicht am nicht können liegen. So gibt es dann halt eine Marktnische für findige Unternehmer.

Apple könnte evtl. das Unterteil mit einem Gewinde versehen und damit abnehmbar machen, um einen Batterietausch zu ermöglichen, wollen sie aber wohl nicht. Mag aber auch sein, dass ich mir das zu einfach vorstelle.
+5
Windwusel
Windwusel24.03.21 22:37
Hat jemand schon mal seine AirPods Gen. 1 bei Apple ausgetauscht und eine neuere Generation bekommen? - oder haben die wohl einen gewissen Bestand der alten Generation?
Meine  Devices: MacBook Air (13,3-inch, 2024), iPhone 16 Pro, AirPods Pro (2. Gen, USB-C), Apple TV 4K (2022), HomePod mini (1. Gen)
-1
fleissbildchen24.03.21 23:59
thomas b.
Apple könnte evtl. das Unterteil mit einem Gewinde versehen und damit abnehmbar machen, um einen Batterietausch zu ermöglichen

Könnte? Sollte!
+3
Michael Lang25.03.21 07:38
Finde ich gut. Das ist eine innovative und auch noch preisgünstige und vor allem Umweltschonende Methode.

Das sollte Apple zu denken geben. Einerseits servicefreundlicher zu konstruieren und auf der anderen Seite über Möglichkeiten nachzudenken die Umwelt mehr zu schonen durch weniger Elektronik und Plastikmüll. Das Startup zeigt, dass es durchaus geht!
- Das größte Maul und das kleinste Hirn,wohnen meist unter derselben Stirn. - Hermann Oscar Arno Alfred Holz, (1863 - 1929), deutscher Schriftsteller
+5
macguy25.03.21 08:18
Typisches Greenwashing bei Apple eben.

Und jetzt fleißig Daumen nach unten drücken.
+5
Villiper26.03.21 07:14
fleissbildchen
thomas b.
Apple könnte evtl. das Unterteil mit einem Gewinde versehen und damit abnehmbar machen, um einen Batterietausch zu ermöglichen

Könnte? Sollte!

MUSS!
0
engel@maxx28.03.21 22:13
Ist doch toll, wenn der Markt es regelt und ein kleines, innovatives Unternehmen zum Zug kommt.
0
ThoSchl31.03.21 10:21
Hab den Tipp von Singdudeldei ausprobiert! Hat wunderbar geklappt und ging rasend schnell (2 Werktage)! Nochmals herzlichen Dank!

+1

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