Desktop-Organisation rundumStrippen, Strippen, StrippenNoch ein ganz wichtiger Punkt für den Schreibtischbereich: Die Stromversorgung und andere Kabel. Bei diesem Thema sollten Sie eine gewisse Kompromissbereitschaft an den Tag legen. Versteifen Sie sich nicht zu sehr auf eine komplett unsichtbare Kabelage. So ein Arbeitsplatz lebt. Komponenten mit Kabelanschlüssen kommen und gehen. Langfristig gesehen ist es nahezu unmöglich, ständig alle Kabel perfekt in kleine Schläuche oder Kabelkanäle zu quetschen.
In meinem Umfeld als Testautor, bei dem beinahe täglich neue Geräte ein- und ausgehen, komme ich um gewisse Freiverdrahtungen gar nicht herum. Um das Kabelchaos einigermaßen im Griff zu behalten, nutze ich unter anderem kleine Kabelhalter von Xlayer (siehe
Testbericht), die nicht viel kosten und nicht allzu dicke Strippen (bis hin zu normalen Kaltgeräte-Stromkabeln) in Position und Bereitschaft für den nächsten Testkandidaten halten. Solche und ähnliche Kabelhalter gibt es
auf Amazon und bei anderen Versendern zuhauf und für wenige Euro.
Für die Kabelverlegung unter dem Tisch gibt es diverse Lösungen. Schläuche haben den Vorteil, dass darin mehrere Leitungen gebündelt und optisch dezenter verlegt werden können, aber sie sind sehr fummelig. Einfacher, günstiger und unter dem Tisch genauso effektif sind kleine Kabelklemmen, die einfach an passender Position unter die Tischplatte geklebt werden und ohne großen Aufwand Änderungen an der Verkabelung erlauben. Hier nur
ein Beispiel von vielen. Achten Sie auf einen ausreichenden Durchmesser.
Eine weiter Erfahrungswert: Steckdosen kann man nie genug haben. Natürlich kommt es auf die Komplexität der jeweiligen Installation an, aber es schadet nicht, die Steckdosenleiste(n) etwas größer als geschätzt auszuwählen. Bei mir sind insgesamt drei Steckdosenleisten im Einsatz, auf denen im Minimum 15 Plätze belegt sind.
Als nützlich hat sich unter anderem diese aktuell für weniger als 20 Euro erhältliche
Leiste von Brennenstuhl erwiesen. Die hat insgesamt sechs Steckplätze, von denen zwei dauerhaft mit Strom versorgt werden und die vier restlichen Dosen über einen Schalter deaktiviert werden können. Der (Fuß-) Schalter selbst ist über ein 1,5 m langes Kabel mit der Leiste verbunden und kann so in eine besser erreichbare Position gebracht werden. Natürlich kann der Schalter auch per Hand bedient werden, z. B. unter dem Schreibtisch auf einen Container. So tritt man nicht versehentlich darauf. Damit lassen sich Komponenten, die Standby haben, der aber nicht benötigt wird, komplett vom Netz trennen.
Auf und über dem TischMac mini und Mac Studio nehmen auf dem Tisch zum Glück nicht viel Platz weg, aber ein iMac direkt am Schwenkarm montiert ist natürlich noch raumeffizienter. Aber Vorsicht: Nur weil beim iMac Computer und Bildschirm in einem Gehäuse sind, bedeutet das nicht unbedingt weniger Kabel (-salat). Ich spreche aus Erfahrung, denn ich hatte sowohl Desktop-Macs, als auch einen iMac Pro an diesem Tisch im Einsatz. Es kommt letztlich darauf an, welche und wie viele Kabel zum iMac geführt werden und wie oft die schlecht zugänglichen Anschlüsse an der Rückseite genutzt werden müssen.
Mit dem Mac Studio an der hinteren Tischkante stehend habe ich im Vergleich zum iMac nicht nur mehr Anschlussmöglichkeiten, sie sind auch leichter zugänglich und die Kabel verschwinden direkt hinter/unter dem Tisch. Zum Monitor gehen nur noch zwei dünne Leitungen durch den Schwenkarm. Damit ist der Mac Studio für mich die viel aufgeräumtere und praktischere Lösung als der iMac.
Bei einem iMac (wie auch mit MacBooks), empfiehlt sich der Einsatz eines Thunderbolt-Docks, wie dem
hier getesteten Sonnet Echo 11. Das kann quasi als Break-Out-Box den Verkabelungsaufwand zum iMac deutlich verringern und es stehen zusätzliche, leicht zugängliche Anschlüsse zur Verfügung. Der Wechsel zum Mac Studio machte dieses Dock für mich allerdings überflüssig.
Licht!Es ist nicht das erste Mal, dass ich für eine ordentliche Schreibtischbeleuchtung plädiere. Seit inzwischen über sieben Jahren – seit
diesem Bericht – setze ich eine Waldmann Taneo 31 W LED Schreibtischleuchte ein. Ihr Licht ist für die Arbeit bestens geeignet. Die Farbtemperatur ist zwar nicht veränderbar und ihre Dimmfunktion nutze ich so gute wie nie, aber das macht nichts. Bei Arbeitsbeginn einschalten, und aus, wenn sie nicht mehr gebraucht wird. Das ist alles. Hauptsache zuverlässig und dauerhaft gutes, ausgewogenes Licht.
Die Waldmann-Leuchten sind nicht billig, aber die Investition hat sich für mich ausgezahlt. Natürlich ist gerade die Entwicklung im Bereich LED-Licht zuletzt schnell voran geschritten. Es gibt daher heute viele andere und günstigere Lösungen. Die Waldmann ist daher sicher kein Must-Have mehr, aber ob die zahllosen Billigangebote
bei Amazon ab ca. 20 Euro etwas taugen, dafür lege ich meine Hand nicht ins Feuer. Wer billig kauft…
DON’T: Von der Arbeit in Schummerlicht, oder mit bunten Ambiente-LEDs hinter dem Monitor, nur gestützt auf eine beleuchtete Tastatur und das Schimmern vom Monitor, rate ich ab. Das ist vielleicht okay zum Daddeln oder ziellosen Surfen im Internet, aber nicht für waches, produktives Arbeiten.