Aktuelle Daten: Mac-Verkäufe brechen ein
Mehr als ein Jahrzehnt lang galt die Weisheit, dass der Markt für klassische Computer zurückgeht, während sich nur ein einziger Hersteller diesem Trend entziehen konnte. Apple feierte Quartal für Quartal Werte, die deutlich über dem Marktdurchschnitt lagen. Die Entwicklung der Verkaufszahlen dokumentiert deutlich, wie erfolgreich Apple abschnitt. Während der gesamte Markt schrumpfte, steigerte Apple den Mac-Absatz innerhalb eines Jahrzehnts von einer Million Geräte auf über fünf Millionen Macs pro Quartal. Die letzten Quartale sahen jedoch nicht mehr so gut aus - plötzlich befindet sich Apple am hinteren Ende der Aufstellung, wohingegen andere Hersteller überdurchschnittlich gut abschneiden.
Keine neuen Produkte, weniger KundenFür diese Entwicklung wird von vielen Marktbeobachtern die simple Tatsache verantwortlich gemacht, dass Apple dem Mac kaum noch sichtbare Energie widmet und Produktaktualisierungen zur Seltenheit geworden sind. Das Portfolio ist so alt wie selten zuvor und viele Modelle warten seit einem Jahr oder länger auf ein Update. Die Kunden quittieren Apples Produktpolitik mit Kaufzurückhaltung. Den aktuellen Zahlen von Gartner zufolge musste Apple im abgelaufenen dritten Jahresquartal ein Minus von 13,4 Prozent einstecken. HP, Dell und Asus wuchsen hingegen um 2,3 bis 2,6 Prozent. Der Gesamtmarkt schrumpfte um 5,7 Prozent - und somit weniger stark als Apples Mac-Sparte. Noch deutlicher fällt es in Apples Heimatland aus. Der Gesamtabsatz blieb konstant, Apple musste knapp 11 Prozent einbüßen, also ein ganz signifikanter Rückgang. Alle anderen namhaften Hersteller konnten hingegen mehr verkaufen als im Vorjahr.
Relativ gesehen schlecht, absolut gesehen kein UntergangDennoch sollte man nicht vergessen, dass auch die prognostizierten "nur" 4,9 Millionen verkauften Macs pro Quartal ein Wert sind, der vor zehn oder erst recht vor 15 Jahren als unerreichbar galt. Kritisch wird es allerdings, wenn ein Minus von 10 Prozent nun der Dauerzustand wäre - in den USA ging der Marktanteil im Jahresvergleich nämlich von 14,3 auf 12,9 Prozent zurück. Sofern Apple weiterhin daran festhält, mit immer längeren Modellzyklen zu arbeiten und relativ alte Hardware zu konstant hohen Preisen abzusetzen, könnten auch die 12,9 Prozent rasch dahinschmelzen. Apple kann hier nur gegensteuern, wenn Kunden wirkliche Kaufanreize geboten werden. Dies geschieht hoffentlich bald, wenn Aktualisierungen bei MacBook Pro, MacBook Air und iMac anstehen.