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Alexa Remarkable: Amazon präsentiert neuen Sprachassistenten – aber nicht aus Eigenregie

Amazon ist branchenweit dafür bekannt, möglichst viele IT-Produkte selbst aufzubauen, anstatt Angebote externer Anbieter zu integrieren. Insbesondere bei Sprachsteuerung steckte der Anbieter viel Entwicklungsarbeit in die hauseigene Lösung "Alexa". Bei der Entwicklung einer marktreifen KI-Sprachassistenz auf LLM-Basis scheint der Konzern allerdings auf Schwierigkeiten gestoßen zu sein. Reuters hat in Erfahrung gebracht, dass nun die Notbremse gezogen wurde. Amazon wolle indessen möglichst schnell ein KI-Modell aufsetzen, welches das große Sprachmodell "Claude" des Anbieters Anthropic integriere.


Die "gewohnte" Alexa, wie sie aus Echo-Geräten und Amazon-Fernsehern bekannt ist, bleibe weiterhin der (kostenlose) Standard, führt der Bericht aus. Sie stellt Timer, beantwortet einfache Fragen, startet eine Wiedergabe von Audioinhalten oder erzählt Witze. Eine KI-Alexa mit dem internen Namen "Remarkable" werde längere Konversationen ermöglichen, sich also an bisherige Fragen erinnern und in deren Kontext antworten. Zudem könne sie komplexere Aufgaben meistern, etwa bei anlassorientiertem Kleidungserwerb helfen, Nachrichten zusammenfassen, Essensbestellungen durchführen oder E-Mail-Entwürfe formulieren. Die Fähigkeiten sollen dem entsprechen, was Nutzer mittlerweile von fortgeschrittenen ChatGPT-Modellen gewohnt sind – und eine Abo-Gebühr von monatlich 5 bis 10 US-Dollar kosten.

2024 als entscheidendes Jahr
Offenbar stieß Amazon bei der Eigenentwicklung auf deutliche Hürden, insbesondere, was die Geschwindigkeit angehe: Bei internen Tests benötigte das hausinterne LLM teilweise sechs bis sieben Sekunden, bis eine Antwort erschalle. Nun fehle die Zeit, um eine eigene Lösung zu perfektionieren – das Management habe den Fokus auf eine schnelle Veröffentlichung gelegt. Zum Oktober soll die erweiterte Sprachassistenz für Anwender bereitstehen. Ein Analyst der Bank of America schätzt die Zahl monatlich aktiver Nutzer von Alexa auf 100 Millionen – und vermutet, dass bis zu 10 Prozent davon ein kostenpflichtiges Abo abschließen würden.

Claude als Konkurrenz von ChatGPT
Anthropic ist auf gewisse Weise mit dem Mitbewerber verwoben: Einige der Unternehmensgründer arbeiteten ursprünglich bei OpenAI. Sieben Angestellte verließen 2021 den Anbieter von ChatGPT, um ein konkurrierendes Sprachmodell namens Claude zu entwickeln. Eine erste Version wurde 2022 fertiggestellt, allerdings nicht zur öffentlichen Verwendung freigegeben. Inzwischen bietet Anthropic unter den Namen "Haiku", "Sonnet" sowie "Opus" eine LLM-Familie an, die sich über eine API automatisiert mit Aufgaben betrauen lässt. Amazon hatte vor einem Jahr angekündigt, etwa 4 Milliarden US-Dollar in das 2021 gegründete Unternehmen investieren zu wollen.

Kommentare

Bozol
Bozol02.09.24 12:34
…dann kann Siri einpacken…
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Niederbayern
Niederbayern02.09.24 12:36
Jeder will auf den Hype-Train mitaufspringen. Mal schau wohin deren Reise geht
+2
Skywalker0402.09.24 13:12
Bozol

In der Thematik werden nach meiner Wahrnehmung in der breiten Masse manche Dinge miteinander vermischt und verwechselt. In den Kernaufgaben (Nachrichten an Kontakte schreiben, Musik Wiedergabe, Smarthome Steuerung, Timer,…) sind beide mehr oder weniger gleich gut/ schlecht.
Jeder will einen Jarvis aus Iron Man zuhause haben, nur ab da wird es widersprüchlich. Der deutschen Liebstes ist der Datenschutz. Nur wie wir wissen werden die Sprachmodelle mit Daten trainiert, aber in einer idealen Welt nur mit den Daten von anderen. Einerseits wählt Apple stets den datensparsameren Ansatz (siehe AI) und gerät wie bei Siri funktional dadurch ins Hintertreffen. Andererseits freuen sich so viele zu Prime Days über die unter Produktions- und Vertriebskosten verkauften Alexa-Geräte und feiern es, dass einem Alexa einen Witz vorlesen kann und auf Amazon Bestellungen macht. Hier Datenschutz schreien (wie bei der Corona-App) und da den amerikanischen Konzernen alles jubelnd nachwerfen. Menschen in 2024. 🥳
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Christoph_M
Christoph_M02.09.24 21:42
Skywalker04
Der deutschen Liebstes ist der Datenschutz. Nur wie wir wissen werden die Sprachmodelle mit Daten trainiert, aber in einer idealen Welt nur mit den Daten von anderen. Einerseits wählt Apple stets den datensparsameren Ansatz (siehe AI) und gerät wie bei Siri funktional dadurch ins Hintertreffen.
Siri ist im Hintertreffen weil sie nicht mit meinen Daten trainiert wurde?
Ich glaube du bringst Training und RAG durcheinander.
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