Alle Programme und Schriften auf einmal aktualisieren – Terminal (und Homebrew) machen es einfach möglich
Auf iPhones und iPads gibt es (bisher) nur Apples App Store als Software-Quelle. Das erleichtert das Aktualisieren der installierten Apps: Im App Store nach Updates gucken, "Alle aktualisieren" antippen, und nach einigen Minuten sind alle Apps up to date. Auf dem Mac hingegen stammen nur ein variabler Anteil aus dem herstellereigenen Software-Laden; viele Titel bevorzugen andere Vertriebswege, etwa den Download über die Herstellerwebsite. Um die jeweilige Software aktuell zu halten, kocht jeder sein eigenes Süppchen – meist wird man erst über ein Update informiert, wenn die Software startet. Wer Programme hingegen mit Homebrew installiert, hat eine zentrale Update-Verwaltung und aktualisiert alles mit einem Befehl. Der einzige Nachteil: Das Ganze läuft über das Terminal. Doch erspart Homebrew immense Arbeit und macht durch seine Updates den Mac sicherer; und wer nicht mit der tastaturgesteuerten Softwareverwaltung zurechtkommt, kann ein zusätzliches grafisches Werkzeug installieren – und per Klick updaten.
Paketverwaltungen sind in der Linux-Welt weit verbreitet. Auch am Mac gibt es seit vielen Jahren entsprechende Projekte, die bei Web-Entwicklern und Programmierern beliebt sind, namentlich fink, MacPorts und Homebrew. Letzterer weist die größte Nutzerschaft auf und offeriert das umfangreichste Verzeichnis. Was die Paketverwaltung für Anwender ohne Programmierambitionen interessant macht, sind der Mechanismus für vorkompilierte Software – Homebrew nennt sie "Casks". Über "casks" lassen sich die gewohnten Apps von Microsoft, Zoom oder Affinity installieren. Auch sämtliche prominenten Open-Source-Programme gelangen auf diesem Weg schnell und einfach auf den Mac. Voraussetzung ist ein Mac mit installierten Xcode-Kommandozeilenwerkzeugen. Wenn Sie das volle Xcode (derzeit über 40 GByte groß) nicht benötigen, installieren Sie den ein paar hundert MByte große Terminal-Wekzeugkasten mit dem Befehl
xcode-select --install
Dann übernimmt die macOS-Softwareaktualisierung und lädt die entsprechenden Komponenten herunter. Wer diesen Schritt überspringt, wird beim ersten Start von Homebrew daran erinnert und durch die Installation geleitet.
Stöbern auf der Projekt-WebsiteDas Open-Source-Projekt ist auf der Website
brew.sh beheimatet. Über das prominent eingeblendete Suchfeld können Neulinge wie Homebrew-Veteranen nach Titeln suchen und wichtige Informationen wie Statistiken und Voraussetzungen einsehen. Um Homebrew zu installieren, lädt man das aktuelle Installationspaket auf der
GitHub-Seite des Projekts herunter. Nach wenigen Minuten ist das Programm bereit und einsatzfähig – bedient wird es über die Kommandozeile.
Suchen, installieren, aktualisierenDas Dienstprogramm "Terminal" dient fortan als Tor zu neuen Titeln und Updates. Novizen der Kommandozeile tun sich vielleicht anfangs etwas schwer, darüber den eigenen Mac zu steuern. Allerdings macht Homebrew es seinen Nutzern so einfach wie irgend möglich, mit der Kommandozeile zu hantieren. Alle Aufträge an die Paketverwaltung beginnen mit dem Wort "brew", gefolgt von einem Leerzeichen und dem Auftrag, den Sie ihr erteilen wollen. Die wichtigsten Befehle lassen sich an einer Hand abzählen:
- brew search ffmpeg durchsucht das Software-Verzeichnis nach Titeln, die den Begriff "ffmpeg" enthalten.
- brew info ffmpeg zeigt die Details des Pakets "ffmpeg" aus dem Softwareverzeichnis an.
- brew install ffmpeg installiert die Software "ffmpeg" nebst allen notwendigen Zusatzwerkzeugen (Dependencies).
- brew list zeigt alle per Homebrew installierten Titel an.
- brew upgrade installiert Upgrades für von Homebrew verwaltete Software.
"brew info" zeigt dieselben Informationen, die man auch über die Website des Projekts abrufen kann – nur im Terminal.
Stammverzeichnis per Finder schwer aufzuspürenWas Homebrew an Kommandozeilenwerkzeugen herunterlädt, landet gesammelt in einem einzigen Ordner, nämlich unter /opt/homebrew bei Apple-Silicon-Macs (/usr/local auf Intel-Macs). Dieser Ordner ist normalerweise versteckt und lässt sich im Finder nur über den Befehl "Gehe zu/Gehe zu Ordner" (
+G) aufrufen. Doch müssen Sie dort kaum direkt vorbeischauen – Homebrew kümmert sich bestens eigenständig um dessen Inhalt.