Alle Programme und Schriften auf einmal aktualisieren – Terminal (und Homebrew) machen es einfach möglich
Paketverwaltung mit Bier-NomenklaturHomebrew gleicht den bei Linux-Distributionen essenziellen Paketverwaltungen: Debian hat "apt", Arch nutzt "pacman", der von Fedora hört auf den Namen "rpm". Das für macOS wie Linux erhältliche Homebrew nutzt konsistent Bezeichnungen aus dem Brauereiwesen: Die einzelnen Pakete werden "formula" genannt, kompilierte Software nennt Homebrew "bottle", ein Softwareverzeichnis "tap".
Das ursprünglich als separate Erweiterungssystem konzipierte "cask" installiert macOS-native Programme, Erweiterungen und Plug-ins. Darüber müssen sich Anwender mittlerweile keine Gedanken mehr machen, denn casks wurden über die Jahre komplett integriert: Sowohl Installationen als auch Updates von Programmen, Schriften und Erweiterungen benötigen so gut wie nie den Parameter "--cask". Nur wenn ein gleichnamiges Kommandozeilenprogramm (formula) vorliegt, wird der Zusatz notwendig – etwa beim Video-Transcoder "Handbrake". Nach der Installation überprüft
macOS-Gatekeeper diese Titel ebenso wie bei der Installation per Browser.
Handbrake ist einer der wenigen Titel, die sowohl als Kommandozeilen-, als auch als GUI-Werkzeug bereitstehen. Der Info-Eintrag weist auf die Doppeldeutigkeit hin.
Programme und Schriften (und Updates) per KommandozeileEine große Zahl an quelloffenen und kommerziellen Softwaretiteln sind über Homebrew installierbar und installieren bei Bedarf Updates, sobald man den Befehl "brew upgrade" ins Terminal eingibt. Etwa einmal pro Woche sollten Sie Homebrew nach neuen Versionen suchen lassen. Über "brew search font" erhalten Sie eine Übersicht der erhältlichen Schriften. Die passende Ablage regelt Homebrew: Per cask installierte Apps landen im Programme-Ordner, Schriften werden unter ~/Library/fonts abgelegt. Manche Apps bringen ihren eigenen Aktualisierer mit und melden sich damit standardmäßig ab vom automatischen Herunterladen neuer Versionen per "brew upgrade"; auch die meisten Schriften bekommen nicht automatisch jedes Update. Doch kann man über einen zusätzlichen Parameter "--greedy" dafür sorgen, dass auch diese auf den neuesten Stand gebracht werden. Das sollten Sie durchaus alle ein, zwei Monate durchführen:
brew upgrade --greedy
Grafische Verwaltung per AppliteTerminal-Novizen tun sich oft schwer mit der spartanischen Ansicht der Kommandozeile. Sowohl für den Einstieg als auch zum Entdecken von per Cask installierbarer Software-Titel können Sie das kostenlose
Applite nutzen. In dieser Verzeichnis-App erscheint eine Auswahl der per cask installierbaren Apps mit Icon und kurzer Beschreibung. Auf diese Weise können Sie Apps per Mausklick installieren, aktualisieren oder wieder entfernen – wie im App Store gewohnt. Schriften und Kommandozeilenprogramme (formulae) bleiben hier allerdings außen vor. Bei der Erstinstallation fragt Applite nach, ob die App eine eigene, separate Homebrew-Installation verwenden soll, oder ob sich in eine bestehende einklinken darf.
Das kostenlose Applite stellt für Teile des Homebrew-Paketverwaltung eine grafische Bedienoberfläche bereit.
Homebrew-Konfiguration auf anderen Mac übertragenBesonders praktisch ist die Funktion, die gesamten per Homebrew installierten Pakete, Schriften und Apps auf einem anderen Mac en gros herunterzuladen. Dafür exportieren Sie die Liste installierter Titel in eine Datei im aktuellen Verzeichnis (standardmäßig Ihr Benutzerordner):
brew bundle dump
Die so entstandene Datei namens "dump" übertragen Sie nun in den Benutzerordner des neuen Macs. Nachdem Sie Homebrew installiert haben, importieren Sie diese Liste mit dem Befehl
brew bundle
Daraufhin holt sich der neue Mac sämtliche Tools, Apps und Schriften auf einen Schlag, die auf dem Ursprungs-Mac per Homebrew installiert wurden.