Alle vorinstallierten Apps vom iPhone entfernen? Indien plant strenge Auflagen für Apple und Co.
Manche politischen Vorgaben der letzten Zeit üben einen enormen Einfluss auf Apple aus: So dürfte der anstehende Abschied vom Lightning-Anschluss des iPhones maßgeblich auf entsprechende Bestimmungen der Europäischen Union zurückzuführen sein. Außerdem wurden vor allem in den vergangenen Jahren Stimmen laut, die eine stärkere Regulierung des Ökosystems forderten und Apples Umsatzbeteiligung bei App-Käufen ins Visier nahmen. Möglicherweise muss sich Cupertino bald weiteren einschneidenden Auflagen beugen.
Nutzer sollen alle bereits installierten Apps entfernen könnenWer ein Smartphones neu einrichtet, findet meist eine ganze Reihe an vorinstallierten Apps vor: Vor allem die Hersteller von Android-Geräten versehen die Telefone oft mit etlichen Tools und alternativen App-Plattformen. Apple hält sich beim iPhone hingegen etwas zurück und lässt bereits seit geraumer Zeit zu, hauseigene Anwendungen zu entfernen – wenngleich wichtige Apps etwa zum Telefonieren oder für Nachrichten hiervon ausgenommen sind. Nach Ansicht der indischen Regierung könnte sich das bald ändern:
Reuters konnte Einblick auf ein Dokument nehmen und mit zwei Quellen sprechen, welche auf neue Sicherheitsregeln Indiens verweisen. Hersteller von Smartphones sollen künftig das Löschen sämtlicher vorinstallierter Apps gestatten müssen. Eine der Auflagen der Regierung sieht vor, dass Apple, Samsung und Co die hierfür notwendigen Updates der Betriebssysteme bereitstellen.
Indien verweist auf SicherheitsbedenkenDas Ministerium für Elektronik und Informationstechnologie mache Sicherheitsbedenken geltend: So habe eine der beiden Quellen, ein hochrangiger Regierungsbeamter, erklärt, dass vorinstallierte Anwendungen ein Risiko darstellten. Andere Nationen, darunter China, könnten etwaige Schwachstellen ausnutzen. Es handle sich um „eine Frage der nationalen Sicherheit“. Ein eigens autorisiertes Labor würden neue Modelle auf Konformität mit den Auflagen hin überprüft werden. Ein Treffen der Regierung mit Vertretern von Apple, Samsung, Xiaomi und Vivo habe in dieser Angelegenheit bereits stattgefunden, die neue Regelung solle in einem Jahr in Kraft treten.