Als Apple angeblich Bitcoins verschenkte: Mehrjährige Haftstrafe für Teenager wegen Twitter-Hack
Manch einer staunte nicht schlecht, als Apple im vergangenen Jahr plötzlich auf dem offiziellen Twitter-Kanal dazu aufrief, Bitcoin-Geschenke in Anspruch zu nehmen. Dem Tweet zufolge sollte man einfach eine beliebige Menge Bitcoins an Apple senden, anschließend werde der Betrag in doppelter Höhe wieder zurücküberwiesen. Warf man einen Blick auf andere namhafte Unternehmen und Prominente, so beteiligten sich diese an selbiger Bitcoin-Promotion. Allerdings war fast jedem klar, dass es sich bei den Meldungen selbstverständlich um einen Scam-Versuch über manipulierte Accounts handelte. Wenn Apple, Elon Musk, Bill Gates, Kim Kardashian, Joe Biden, Barack Obama, Uber, Bloomberg und zahlreiche weitere gleichzeitig zu so einer Aktion aufrufen, die Schadenssumme aber "nur" bei 110.000 Dollar lag, ließen sich die wenigsten Nutzer täuschen.
Per internem Twitter-Tool zum Scam-VersuchAngeblich waren es insgesamt nur 400 Betroffene, einer überwies allerdings Bitcoins im Wert von 42.000 Dollar. Wie sich herausstellte, war der große "Twitter-Hack" aber kein Hacker-Angriff im eigentlichen Sinne, sondern erfolgte über ein internes Admin-Tool. Mit jenem Administrations-Werkzeug ist es möglich, die Mail-Adresse eines Accounts zu ändern, was die Angreifer dazu nutzen, Accounts zu übernehmen. Weitere Details zum Vorgehen hatten wir
in dieser Meldung aufgeschlüsselt. Die Aufklärung des Vorfalls gestaltete sich relativ einfach, Twitter und das FBI hatten Hand in Hand gearbeitet. Für den Hauptbeteiligten lohnte sich der Scam-Versuch nicht, denn einerseits kam man ihm sehr schnell auf die Schliche, andererseits gibt es jetzt
bereits ein Urteil.
Drei Jahre GefängnisDer zum Tatzeitpunkt 17-Jährige muss drei Jahre hinter Gitter, anschließend blühen ihm noch drei weitere Jahre auf Bewährung. Im Rahmen des Deals gilt Clark als "jugendlicher Straftäter" und hat die Möglichkeit, einen Teil der Strafe auch in einem "Boot Camp" (Erziehungslager) zu verbüßen. Computer darf er während des Strafzeitraums indes nur noch verwenden, wenn ein Ordnungsbeamter zugegen ist. Die Verhandlung fand übrigens vor einem "virtuellen Gericht" statt, nämlich per Zoom-Konferenz. Dort bekannte sich Clark schuldig und stimmte der Vereinbarung zu. Die beiden anderen Komplizen aus Orlando, Florida sowie Großbritannien stehen ebenfalls vor Haftstrafen.