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AltStore wird offiziell: Entwickler beantragen Lizenz für alternativen EU-App-Store

Als iOS 17.4 die Hürden für alternative App Stores auf dem iPhone ausräumte, war die Resonanz eher verhalten. Viele stellten infrage, ob sich auf Apples Regelwerk eine nennenswerte Konkurrenz gestalten lässt. Lediglich Setapp und Epic Games kündigten an, eigene App Stores anbieten zu wollen. Doch über das Wochenende erschien ein weiterer Herausforderer: AltStore. Offenbar ist das Angebot bereits weit fortgeschritten, was sowohl die Entwicklung als auch die Genehmigung betrifft.


Indie-iOS-Entwickler Steve Troughton-Smith konnte am Wochenende den Prototyp des alternativen App Store ausprobieren, als er mit den beiden Entwicklern zusammentraf. In einem Mastodon-Post zeigte er sich beeindruckt vom Entwicklungsstand des Projekts. Seiner Ansicht nach liegt das AltStore-Projekt weit vor anderen iOS-Handelsangeboten, die im Zuge der neuen EU-weiten Regeln angekündigt wurden. Ihn erfreuten die neuen Monetarisierungsmodelle. "Ich denke nicht, dass Apple auf die positive Disruption durch App Stores überhaupt vorbereitet ist."

AltStore gibt es seit gut vier Jahren
Das für die EU angemeldete App-Store-Projekt basiert auf mehrjähriger Erfahrung des zweiköpfigen Entwickler-Teams. Bereits im Herbst 2019 veröffentlichte der iOS-Entwickler Riley Testut das Projekt "AltStore", mit der Anwender Software auf ihren iPhones am iOS App Store vorbei installieren können. Dafür ist ein Mac oder Windows-PC notwendig, auf dem das Pendant "AltServer" läuft. Über dieses installiert man Apps auf das eigene iPhone. Entstanden ist der AltStore aus dem Bedürfnis, historische Spieletitel von Handheld-Konsolen auf iOS-Geräten zu emulieren. Dies erlauben Apples App-Store-Regeln nicht. Dementsprechend besteht ein großer Teil der bisher im AltStore angebotenen Titel aus Handheld-Emulatoren. Doch auch Zwischenablagen-Manager und die Virtuelle Maschine UTM finden darüber ihren Weg auf iOS-Geräte.

Anmeldung im Gange
Um sich für eine EU-weite Alternative zu qualifizieren, haben die AltStore-Entwickler bereits einige Hürden genommen. Testut verkündete vor sechs Tagen, dass sein Entwickler-Account zukünftig für die Entwicklung alternativer App-Marktplätze berechtigt ist. Zudem, schrieb er gestern, habe er die letzte Woche in der irischen Apple-Dependance verbracht – vermutlich, um das Regulatorium für App-Marktplätze kennenzulernen.

Was könnten neue Monetarisierungsmodelle sein?
Neben inhaltlichen Einschränkungen in Apples offiziellem App Store gab es über die Jahre regelmäßige Kritik an Apples rigiden Vorgaben, wie sich im App Store Geld verdienen lässt. Grundsätzlich gestattet Apple Einmalkäufe, In-App-Käufe und Abonnements. Viele Entwickler haben über die Jahre den Wunsch geäußert, bezahlte Upgrades anbieten zu dürfen, oder entwicklerübergreifende Pakete schnüren zu können. Apple hat solchen Wünschen stets eine Absage erteilt. Zwar können Entwickler reduzierte Paketpreise offerieren, um einen Rabatt beim Kauf mehrerer Softwaretitel zu gewähren – jedoch nur für ihre eigenen Apps und nach von Apple festgelegtem rigiden Regelwerk. Setapp gewährt unter macOS hingegen für eine monatliche Gebühr den Zugriff auf eine umfangreiche Software-Bibliothek. Das iOS-Angebot war bisher eingeschränkt und ließ sich nur über Umwege freischalten. Der Anbieter hat ebenfalls angekündigt, einen App-Marktplatz für iPhones zu entwickeln.

Kommentare

eastmac
eastmac11.03.24 16:14
Klingt ja super easy...

" Dafür ist ein Mac oder Windows-PC notwendig, auf dem das Pendant "AltServer" läuft."
-17
tobias.reichert11.03.24 16:28
eastmac
Klingt ja super easy...

" Dafür ist ein Mac oder Windows-PC notwendig, auf dem das Pendant "AltServer" läuft."

Jetzt braucht man das natürlich nicht mehr.
+9
annonuem
annonuem11.03.24 16:32
Finde den Namen super für den deutschen Markt!
+2
HAL 9000
HAL 900011.03.24 16:49
Glückwunsch.

Ich verwende seit vielen Jahren iPad und iPhone.
Gekaufte Apps: 2.
Waren aber Fehlkäufe.
Die Zahl wird durch alternative Stores sicher nicht steigen.
Das Thema geht mir also am Anus vorbei...
-30
Kapitän
Kapitän11.03.24 16:53
Ich will eigentlich nur vernünftige Emulatoren auf dem iPhone. Das sollte damit dann ja klappen.
+4
Nebula
Nebula11.03.24 18:34
HAL 9000
Ich verwende seit vielen Jahren iPad und iPhone.
Gekaufte Apps: 2.
Waren aber Fehlkäufe.

Kannst du mal konkreter werden? Nutzt du nur Apple-Apps oder zumindest noch Gratis-Kram? Ohne zusätzliche Apps wären für mich Apple-Geräte nutzlos. Allerdings arbeite ich damit auch und konsumiere nicht nur. Meine Haupt-Apps sind Pixelmator Pro, Fission, Ninox, DEVONthink Pro, BusyCal, Ulysses, Nova, Alfred, Rectangle Pro und für meine Automatisierungs-Workflows Script Debugger. Klar, vieles geht irgendwie auch gratis, aber dann könnte ich vermutlich auch auf den Apple-Kosmos verzichten und Windows oder Linux nutzen. Das wäre mir zu ineffizient. Außerdem mag ich hübsche und nicht zu überladene Apps und eben die Steuerbarkeit per AppleScript. Letzteres würde ich bei Linux und Windows am meisten vermissen. Ich weiß aber auch nicht, ob's da mittlerweile eine adäquate Alternative in Windows oder Linux gibt.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+4
marm11.03.24 18:39
Nebula
Kannst du mal konkreter werden? Nutzt du nur Apple-Apps oder zumindest noch Gratis-Kram?
Ich hatte mal überlegt, hier eine Umfrage zu starten, wer wieviele iPhone-Apps nutzt. Ich könnte mir vorstellen, dass das zwischen 0 und 200 schwankt (ohne Apple Apps).
+1
Terendir11.03.24 19:56
HAL 9000
Glückwunsch.

Ich verwende seit vielen Jahren iPad und iPhone.
Gekaufte Apps: 2.
Waren aber Fehlkäufe.
Die Zahl wird durch alternative Stores sicher nicht steigen.
Das Thema geht mir also am Anus vorbei...
Ich bin selbst jemand, der Smartphone-Apps nach Möglichkeit vermeidet (für mich ist und bleibt ein Smartphone nur einer Ergänzung zum PC, ich mache nach wie vor fast alles lieber zu Hause ergonomisch am Schreibtisch mit großem Bildschirm), aber man kommt an vielen Stellen an Smartphone-Apps gar nicht mehr vorbei.

Fängt schon beim Online-Banking an: Will man keinen teuren Kartenleser kaufen (der sich schwer mobil nutzen lässt), muss man spätestens beim zweiten Faktor eine App nutzen. Und viele Online-Banken bieten nicht mal Kartenleser. Die DHL Packstation lässt sich als Stammkunde (leider) ohne App auch nicht mehr nutzen, viele Smarthome-Geräte funktionieren nur mit App, AusweisApp ist ähnlich wie Online-Banking nur mit Smartphone-App wirklich bequem, wer sehen will, wann beim neuen E-Rezept die Signatur gültig ist, braucht die E-Rezept-App.

Fürchterlicher Trend, der Apple und Google mächtiger gemacht hat, als sie eh schon sind. Aber auch in der angeblich so Anti-Big-Tech EU sieht man darin kein großes Problem. Auch mit alternativen App Stores bleibt die Abhängigkeit von iOS und Android selbst weiterhin bestehen, obwohl man vieles auch mit plattformunabhängigen Webseiten umsetzen könnte (z.B. Abholcode bei der DHL Packstation, der auch Jahre lang via E-Mail funktioniert hat). Aber mit Apps kann man halt besser tracken.
+1
Nebula
Nebula11.03.24 20:11
Ich finde es gerade gut, dass vieles in Apps ausgelagert ist und nicht über den Browser läuft. Tracking ist sicher ein Problem von Apps, aber das ändert der Browser nur bedingt. Dafür hat man im Browser weniger Trennung der Daten und ist weniger sicher unterwegs – sofern die Apps nicht schlampig umgesetzt sind, versteht sich. Ich mache zwar auch vieles lieber am Mac, aber der ist halt selten unterwegs dabei. Gerade Kleinanzeigen sind am iPhone auch viel komfortabler und schneller online gestellt – wenn man die App nutzt.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+1
Drayton Manored11.03.24 20:23
Ich konnte mir nicht so recht vorstellen, was alternative App Stores bieten könnten, was es im App Store nicht gibt – andere Bezahlformen wie Upgrades oder plattformübergreifende Lizenzen beiseite – und womit ich dann etwas anfangen könnte.

Aber was sehe ich da nun auf der AltStore-Seite: Einen Clipboard-Manager, der ständig im Hintergrund läuft! Sowas war bislang technisch nicht möglich.

Das wäre eine enorme Verbesserung, damit arbeiten zu können. Andererseits: Apps aus anderen Quellen als Apples App Store könnten permanent im Hintergrund Daten sammeln. Wenn das wirklich so möglich sein und nicht noch irgendwie seitens Apple verhindert werden wird.
-1
Bitsurfer11.03.24 20:50
Es gibt kein Sideloading. Jede App sowie alternative AppStores wird von Apple nach wie vor kontrolliert. Also .ipa Dateien einfach so installieren? Nope.
0
marm11.03.24 20:53
Drayton Manored
Aber was sehe ich da nun auf der AltStore-Seite: Einen Clipboard-Manager, der ständig im Hintergrund läuft! Sowas war bislang technisch nicht möglich.
Also Yoink für iOS läuft im Hintergrund und überwacht die Zwischenablage. Auf dem Mac ist die App für mich ohnehin unverzichtbar.
+1
FlyingSloth
FlyingSloth11.03.24 23:26
Warum meldest Du Dich dann ueberhaupt zu Wort, wenns Dir eh wurscht ist?
Andere finden alternative Plattformen interessant und das ganze Thema koennte Signalwirkung fuer eine ganze Industrie haben.

Deinen sarkastischen "Glueckwunsch'' Kommentar, kannst Du also fuer Dich behalten.
HAL 9000
Glückwunsch.

Ich verwende seit vielen Jahren iPad und iPhone.
Gekaufte Apps: 2.
Waren aber Fehlkäufe.
Die Zahl wird durch alternative Stores sicher nicht steigen.
Das Thema geht mir also am Anus vorbei...
Fly it like you stole it...
+5
Drayton Manored11.03.24 23:58
marm
Also Yoink für iOS läuft im Hintergrund und überwacht die Zwischenablage. Auf dem Mac ist die App für mich ohnehin unverzichtbar.

Interessant. Ich benutze Paste, auf dem Mac super, aber unter iOS/iPadOS eingeschränkt, denn "due to iOS clipboard limitations, Paste cannot capture clipboard content when running in the background".

Eine Weile hieß es mal, es funktioniere, aber nur, wenn das Widget aktiv sei. Tatsächlich war das aber nicht zuverlässig, deshalb haben sie das Feature gleich ganz wieder entfernt.
0
aMacUser
aMacUser12.03.24 00:24
Konkurenz belebt das Geschäft, sagt man ja. Mal schauen. Vielleicht guckt sich Apple ja, wie so oft in der Vergangenheit, ein paar gut laufende Features ab (wie die viel geforderten Upgrade-Preise, wenn sowas in einem alternativen Store kommen und laufen sollte).
0
deus-ex
deus-ex12.03.24 09:23
Den ganzen Käse hätte sich Apple sparen können wenn man bei den App Kategorien weniger kritisch und bei der Provision langjährigen Partner entgegen gekommen wäre....
0
Nebula
Nebula12.03.24 09:57
Ich denke nicht, die EU zielt ja nicht nur auf Apple ab.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
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