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Alternative Markplätze für den App Store lassen sich anlegen – und alternative Browser-Engines (nur EU)

Apple hat durch unzählige Bestimmungen weitgehend sichergestellt, dass kaum ein Entwickler die neue Freiheit des App Stores nutzen kann. Marktbeobachtern zufolge dürfte sich dies rächen, denn die Wettbewerbshüter dieser und anderer Wirtschaftsräume beobachten genau, inwiefern Apple den eigentlichen Sinn der Gesetze untergräbt – nämlich mehr Konkurrenz zuzulassen und somit für ein Wettrennen um die besten Lösungen zu fördern.

In dieser Woche aktivierte Apple die Möglichkeit, alternative "Marktplätze" anzulegen, also Vertriebsplattformen am offiziellen App Store vorbei. Die Notarisierung solcher Apps ist ebenfalls ab sofort möglich. Auch in diesem Punkt schafft Apple etwas Verwirrung, denn es handelt sich nicht etwa um den Vorgang wie bei Mac-Apps, welche bei der Notarisierung automatisiert ohne menschliche Interaktion überprüft. Stattdessen ist die neue iOS-Notarisierung ähnlich dem App-Review wie zuvor, lediglich auf die Durchsetzung einiger Content-Richtlinien wird verzichtet.


Es bleibt der alte App Store – nur mit neuem Gewand
Ohnehin ist ein "Alternativer App Store" nicht das, was man von außen denken könnte. Apps werden verpflichtend über das normale System des bisherigen App Stores ausgeliefert, der Nutzer sieht stattdessen lediglich ein neues Frontend. Aus diesem Grund sind Apples fortlaufende Warnungen, wie unglaublich gefährlich derlei Angebote angeblich seien, kaum nachvollziehbar. Weiterhin kann man nicht einfach Apps aus beliebigen Quellen installieren, also das ".ipa" weitergeben. Was sich beim externen Marktplatz jedoch ändert, ist die Zahlungsabwicklung, Apple verliert unter iOS dadurch Teile der hohen Provisionen. Kostenlose Apps zu distribuieren stellt indes ein großes Risiko dar, denn pro Installation pro Jahr gibt es eine Gebühr von je 50 Cent. Wird eine kostenlose App plötzlich viral und bringt es auf Millionen Downloads, ist man finanziell schnell ruiniert.

Alternative Browser-Engines erlaubt – theoretisch
Gleichzeitig erlaubt Apple nun erzwungenermaßen alternative Browser-Engines, es kann damit also erstmals echte Alternativen zu Safari geben. Allerdings darf ein Chrome oder Firefox mit anderer Engine als Webkit nur in der EU angeboten werden, weswegen es fraglich ist, ob Hersteller davon Gebrauch machen. Erneut gelten die Regeln auch nur für iOS und nicht etwa für iPadOS, denn Apple lässt es in diesem Punkt auf weitere rechtliche Auseinandersetzungen ankommen.

USA: Ebenfalls Regeländerungen in Kraft
In den USA muss Apple hingegen erlauben, in Apps Links auf externe Angebote zu setzen. Bis die Wettbewerbshüter auch in Apples Heimatland strikte Regeln durchsetzen, wonach es derzeit sehr aussieht, können Kunden darüber informiert werden, Abos auf der Seite des Herstellers abschließen zu dürfen. Apple streicht dann jedoch weiterhin fast die vollen Gebühren ein, statt 30 Prozent sind es dann 27 Prozent.

Kommentare

t.stark09.02.24 11:33
Alternative Browser-Engines erlaubt – theoretisch
Gleichzeitig erlaubt Apple nun erzwungenermaßen alternative Browser-Engines, es kann damit also erstmals echte Alternativen zu Safari geben. Allerdings darf ein Chrome oder Firefox mit anderer Engine als Webkit nur in der EU angeboten werden, weswegen es fraglich ist, ob Hersteller davon Gebrauch machen. Erneut gelten die Regeln auch nur für iOS und nicht etwa für iPadOS, denn Apple lässt es in diesem Punkt auf weitere rechtliche Auseinandersetzungen ankommen.
Klar wird da was passieren. Google kann es sich leisten nur in der EU Chrome mit eigener Engine auf den Markt zu bringen. Das wäre einfach noch mal ein Hebel diese Entwicklung auch in weiteren Märkten voranzutreiben.
Umgekehrt wird Google alles tun, um Entwickler zu unterstützen Blink/V8 für ihre Apps in der EU zu nutzen.
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gritsch09.02.24 11:42
t.stark
Umgekehrt wird Google alles tun, um Entwickler zu unterstützen Blink/V8 für ihre Apps in der EU zu nutzen.

Entwickler haben aber keine "Lust" zwei Versionen ihrer Apps zu pflegen und auszuliefern. Vor allem weil die EU (laut Apple) ja nur ca 7% am AppStore-Anteil hat.
Für reine EU-Apps könnte das natürlich interessant sein.
Obwohl: warum eigentlich?
Nachteil ist ja dass man bei Sicherheitslücken seine App updaten muss.
Das Webkit autoamtisiert sich im System selbst und man braucht seine App nicht updaten.
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Marcel Bresink09.02.24 11:50
gritsch
Entwickler haben aber keine "Lust" zwei Versionen ihrer Apps zu pflegen und auszuliefern.

Woraus schließt Du das? Beim Mac ist es ja auch so, dass viele Entwickler zwei Versionen ausliefern, eine von Apple zensierte und eingeschränkte Fassung im App Store und eine mit mehr Funktionen außerhalb.
gritsch
Nachteil ist ja dass man bei Sicherheitslücken seine App updaten muss.

Das ist für den Endkunden kein Nachteil, da das Update außerhalb des App Store wesentlich früher veröffentlicht werden kann.
+6
gritsch09.02.24 12:04
Es ist ein Nachteil für den Endkunden weil eben viele Apps nicht geupdated werden.

Für den Entwickler ist es ein Nachteil weil er Updates erstellen und einreichen muss.
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cpack09.02.24 12:12
Sorry ich bin etwas begriffsstutzig. Wie finde ich den die so gefährlichen Apps? Im App Store schon klar, aber dort finde ich keine?? Wonach muss ich denn suchen?
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t.stark09.02.24 12:13
Muss Apple in der EU eigentlich eine API vorsehen, um Entwicklern die Installation einer Browsereingine systemweit, so dass Apps sie dann nutzen können zu ermöglichen vgl. Karten-Apps?
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gritsch09.02.24 12:25
t.stark
Muss Apple in der EU eigentlich eine API vorsehen, um Entwicklern die Installation einer Browsereingine systemweit, so dass Apps sie dann nutzen können zu ermöglichen vgl. Karten-Apps?
Nein, und deswegen ist in jeder App die sie nutzt eine komplette "Kopie" davon drin. Mit allen Nachteilen wie fehlende Updates etc.
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tk69
tk6909.02.24 12:26
Heißt: Auf künftige Updates verzichten, damit man die alten Richtlinien „bewahren“ kann, wenn man AlternativStores nicht haben möchte?
Bei 17.3.x sind ja bei den Browser nur WebKit-Varianten im Einsatz. Die Entwickler müssten dann jeweils zwei Versionen im Store haben?
-9
tk69
tk6909.02.24 12:29
cpack
Sorry ich bin etwas begriffsstutzig. Wie finde ich den die so gefährlichen Apps? Im App Store schon klar, aber dort finde ich keine?? Wonach muss ich denn suchen?

Das wirst du erst merken, wenn es zu spät ist.
Gibt ja kein Button: „Vorsicht! Ich bin gefährlich!“
-3
tk69
tk6909.02.24 12:33
Marcel Bresink
gritsch
Entwickler haben aber keine "Lust" zwei Versionen ihrer Apps zu pflegen und auszuliefern.

Beim Mac ist es ja auch so, dass viele Entwickler zwei Versionen ausliefern, eine von Apple zensierte und eingeschränkte Fassung im App Store und eine mit mehr Funktionen außerhalb.

Und da beginnt schon das Prozedere, was ich zB nicht haben möchte. Es wird eine Sucherei ergeben. Komfort schwindet.
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cpack09.02.24 13:09
tk69

😂 ja da hast du recht!
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Frost09.02.24 13:25
tk69
Das wirst du erst merken, wenn es zu spät ist.
Gibt ja kein Button: „Vorsicht! Ich bin gefährlich!“

Stimmt und wie wir gerade heute wieder einmal gelernt haben, dann schuetzt nicht mal der Original Apple Store TM den User davor sich gefaehrliche Software auf seinem iPhone zu installieren.
Und wenn es dem Hersteller des Originals nicht aufgefallen und dieser bei Apple interveniert hatte, dann waere die Software auch sicher noch Wochen im Appstore zum Download verfuegbar gewesen.
+2
t.stark09.02.24 13:47
gritsch
t.stark
Muss Apple in der EU eigentlich eine API vorsehen, um Entwicklern die Installation einer Browsereingine systemweit, so dass Apps sie dann nutzen können zu ermöglichen vgl. Karten-Apps?
Nein, und deswegen ist in jeder App die sie nutzt eine komplette "Kopie" davon drin. Mit allen Nachteilen wie fehlende Updates etc.
Ich denke, da wird die EU dann noch mal nachlegen.
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coosmannc09.02.24 13:50
t.stark
gritsch
Ich denke, da wird die EU dann noch mal nachlegen.

Das wird die überaus IT-affine EU schon richten.
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Brunhilde_von_der_Leyen09.02.24 17:47
coosmannc
t.stark
gritsch
Ich denke, da wird die EU dann noch mal nachlegen.
Das wird die überaus IT-affine EU schon richten.

Wenn ich mir manche Kommentare hier anschaue, dann glaube ich, dass dort mehr IT Affine Menschen sitzen, als hier unterwegs sind...
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