Android Oreo - Googles nächstes großes Update
Während die Apple-Welt der Vorstellung des iPhone 8 entgegenfiebert und die finale Version von iOS 11 ebenfalls nicht mehr weit entfernt ist, hat Google in dieser Woche den nächsten großen Schritt bei Android gemacht und "Android Oreo" veröffentlicht. Traditionell verwendet Google Süßigkeiten als Produktname von Android-Versionen, diesmal ist es der bekannte Rundkeks. "Veröffentlicht" bedeutet in der Android-Welt allerdings etwas ganz anderes als bei Apple. Wenn Apple ein Systemupdate freigibt, steht es sofort als Update für iPhones und iPads zur Verfügung. Im Falle von Oreo können hingegen Tage, Wochen oder Monate vergehen, bis die einzelnen Hersteller ein Update ermöglichen - wenn dies überhaupt erfolgt. Für Kunden ist es oft schwer nachvollziehbar, ob ihr Android-Smartphone noch mit neuer Software versehen wird, denn gerade bei sehr günstigen Geräten gibt es oft gar keine Updates mehr.
Mehrere Apps gleichzeitigAndroid O(reo) bringt in einigen Bereichen wesentliche Verbesserungen mit. Mit dem Schlagwort "Fluid Experiences" versehen, ist die gleichzeitige Nutzung mehrerer Apps möglich - entweder nebeneinander angeordnet oder als Bild-in-Bild. YouTube, Netflix, Google Maps und zahlreiche weitere Dienste unterstützen das neue Android-Multitasking. Bild-in-Bild ist nicht auf Videos beschränkt - auch die gleichzeitige Nutzung von Kamera-App und Karten wäre so möglich. Die "Notification Dots" sind iOS-Nutzern schon lange vertraut. Auch Android bringt fortan kleine Zähler am App-Icon an, um Benachrichtigungen zu symbolisieren. Ein langer Tap auf das Icon fördert ein kleines Menü mit weiteren Informationen zutage - die App muss dazu nicht zwingend geöffnet werden.
Intelligente TexteingabeGoogle ging zudem den Bereich Texteingabe an. Was auf dem Smartphone oft sehr mühselig ist, soll mit Android O erheblich komfortabler werden. Durch ausgefeilte Textanalyse und Maschinenlernen will Google Satzstrukturen so intelligent erkennen können, dass es viel einfacher wird, zusammenhängende Satzstrukturen oder Worte zu selektieren. Namen, Adressen oder andere verbundene Informationen können direkt angewählt werden, ohne den Textabschnitt wie bislang manuell einkreisen zu müssen.
Geschwindigkeit und SicherheitEin weiteres Hauptaugenmerk liegt auf der allgemeinen Geschwindigkeit. Bootzeiten sollen sich halbieren, was Google durch "massive Eingriffe" in die Runtimes erreicht haben will. Dank "Wise Limits" wird auch ein Hauptkritikpunkt an Android stark eingeschränkt, nämlich der immense Energieverbrauch von Apps im Vordergrund und Hintergrund. Android O erlaubt zwar weiterhin die Ausführung, bremst die Apps vor allem im Hintergrund aber so stark aus, dass die gesamte Systemleistung nicht mehr so stark beeinträchtigt ist.
Um die Sicherheit zu verbessern, bietet Google den neuen Dienste "Google Play Protect", um Apps automatisch zu scannen. Im Play Store findet dies schon seit einiger Zeit statt, nicht jedoch auf den Geräten. Google möchte die Nutzer damit auch darauf hinweisen, welche Sicherheitsmaßnahmen es gibt und wie das System besser zu schützen ist. Wer sich weiter über Android 8.0 informieren möchte, kann dies auch auf der offiziellen
Android-Seite tun, die zahlreiche Screenshots bietet.