Android-Prozessoren nicht so sicher wie Apple-Prozessoren
Qualcomm-Prozessoren sind in fast allen Android-Smartphones anzutreffen. Durch eine grundlegend unsichere Abschirmung der TrustZone bei Qualcomms Smartphone-Prozessoren lassen sich laut einem Sicherheitsforscher die generierten Hardware-Schlüssel auslesen, mit denen auch alle Android-Daten auf dem Smartphone verschlüsselt sind. Zwar gibt es Sicherheits-Updates, um bekannt gewordene Angriffe auf den Hardware-Schlüssel zu vereiteln, doch besteht ein grundsätzliches Problem in der TrustZone, weil sich diese in einen unsicheren Zustand überführen lässt.
Anders als bei Apples A-Prozessoren mit der Secure Enclave ist das Verschlüsselungssystem bei den Snapdragon-Prozessoren von Qualcomm
unzureichend abgesichert, weil wichtige Bestandteile durch nachgeladene Software bestimmt werden. Angreifer sind daher oftmals in der Lage, bei physischem Zugriff auf das Gerät durch Austausch des System-Image eine unsichere Variante einzubinden, mit der sich der Hardware-Schlüssel letztendlich auslesen lässt.
Dies bedeutet, dass zumindest bei verschlüsselten Smartphones mit Qualcomm-Prozessor die Entschlüsselung der Smartphone-Daten in vielen Fällen relativ einfach möglich ist. Einzige Abhilfe bringt die Festlegung eines sehr langen Geräte-Kennworts in Android, da dieses ebenfalls zur Datenverschlüsselung dient und nicht ausgelesen werden kann. Wenn das Kennwort aber zu einfach ist, lässt es sich durch den ausgelesenen Hardware-Schlüssel relativ schnell erraten und damit alle verschlüsselten Daten auslesen.
Durch die Untersuchung des Sicherheitsforschern wird aber auch deutlich, wie wichtig Apples Ansatz ist, die Prüfung und Generierung aller Schlüssel durch den Prozessor vornehmen zu lassen, ohne dass Software eingeschleust werden kann. Dieses Konzept erfordert aber sowohl Änderungen bei der Hardware als auch Software und lässt sich von Google daher nicht so schnell in Android umsetzen.