Anhörung in Korea: Beutet Apple die Mobilfunkanbieter aus?
Apple soll südkoreanische Mobilfunkanbieter jahrelang finanziell ausgenutzt haben. Dieser Auffassung ist seit geraumer Zeit die Wettbewerbsbehörde des Landes. In einer Anhörung präzisierten Vertreter der Korea Fair Trade Commission (KFTC) jetzt die Vorwürfe.
Kosten abgewälztDen Angaben der behördlichen Ermittler zufolge wälzt Apple Kosten, die dem Unternehmen unter anderem für Werbung, Produktpräsentationen und Reparaturen entstehen, zum Teil auf die Mobilfunkanbieter ab. In der Anhörung sollte sich der iPhone-Hersteller gegen die Vorwürfe verteidigen, dass dieses Vorgehen unzulässig sei und eine Bereicherung auf Kosten der koreanischen Provider darstelle. "Apple nutzt in diesem Fall seine Marktmacht unfair aus", zitiert die Zeitung "
The Korea Herald" die Aussage eines Ermittlers der KFTC während der Anhörung.
Apple Store in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.
Foto: Apple
Vorwürfe stehen seit 2016 im RaumApple wies die Vorwürfe, die in Korea bereits seit 2016 im Raum stehen und auch schon zu Durchsuchungen von Büros des Unternehmens führten, entschieden zurück. Von gemeinsamen Werbeaktivitäten profitierten beide Seiten, sagten Vertreter des Unternehmens. Zudem verfüge man nicht über eine größere Marktmacht als die örtlichen Mobilfunkanbieter, das hätten ökonomische Gutachten ergeben. Dem letzten Punkt widersprach die KFTC unter Verweis auf andere Analysen, die Apple sehr wohl eine herausragende wirtschaftliche Stellung bescheinigten.
Weitere Anhörung am 20. FebruarDas Verfahren gegen Apple wird vermutlich am 20. Februar mit einer weiteren Anhörung abgeschlossen. Im Falle eines Schuldspruchs droht dem Unternehmen eine Geldstrafe in Höhe von bis zu zwei Prozent der Umsätze, die es mit dem Verkauf von iPhones in Korea erzielt.