Animojis funktionieren auch ohne 3D-Kamera des iPhone X (Aktualisierung)
Die TrueDepth-Kamera des iPhone X eröffnet eine Menge neuer Möglichkeiten für das Apple-Smartphone der Zukunft. Neben dem vieldiskutierten Face ID als Entsperrmethode via Gesichtserkennung gehören auch AR-Funktionen und Spielereien wie Animoji zu den eingeschlagenen Wegen. Jetzt stellt sich allerdings heraus, dass Animoji gar nicht auf die TrueDepth-Kamera angewiesen ist - theoretisch könnten also auch andere Modelle wie das iPhone 8 diese Funktion beherrschen, bei der die Gesichtsausdrücke des Nutzers über die Frontkamera erkannt und auf ein Emoji übertragen werden.
Diese Erkenntnis stammt aus dem gestern veröffentlichten iPhone-X-Review von Marques Brownlee. Ab etwa Minute 11:40 deckt er mit dem Finger die für TrueDepth notwendigen Sensoren ab, insbesondere die Infrarotkamera, und lässt lediglich die normale 7-MP-Kamera offen. Trotzdem funktioniert der Emoji-Spaß weiterhin problemlos.
Wenn Animoji also mit einer einfachen Frontkamera bereits zuverlässig läuft, wieso limitiert Apple diese Funktion dann auf das neue iPhone X? Die Antwort lautet: Animoji verwendet ARKit. Diese API wird zwar ab dem iPhone 6s unterstützt, Apple verbietet allerdings die Nutzung in Verbindung mit der üblichen Frontkamera, weswegen Animojis in iPhone 8, 8 Plus sowie die Generationen 7 und 6s ausgeschlossen sind. Ob sich diese Politik in absehbarer Zukunft ändert, lässt sich bislang noch nicht abschätzen.
Außerdem ist es theoretisch möglich, dass Animoji in seiner weiteren Entwicklung zusätzliche Fähigkeiten oder feinere Erkennung erhalten wird, welche eben doch nur mit der 3D-Kamera des iPhone X möglich sind. Um dann nicht den meisten Modellen dieses Animoji-Update vorenthalten zu müssen, hat Apple den Zugriff auf die Funktion von Anfang an limitiert. Schließlich und endlich stellt Animoji rein Marketing-technisch natürlich auch ein exklusives Verkaufsargument für das teuerste Modell dar, welches insbesondere bei der jüngeren Bevölkerung verfangen könnte.
Aktualisierung 16.11.2017: Apple erläuterte auf Nachfrage, dass die TrueDepth-Kamera dazu verwendet wird, in regelmäßigen Abständen Tiefendaten über das Gesicht des Nutzers zu senden, um die Animoji-Funktion zu optimieren. Ansonsten basiere sie tatsächlich auf der normalen RGB-Kamera. Animojis auf einem iPhone 8 oder älter wären also nur mit deutlichen Qualitätsreduktionen möglich, worauf der Konzern verzichtete.