Anti-Tracking in iOS 14.5: Überwältigende Mehrheit verweigert aktiv das Sammeln von Daten
Apples Anti-Tracking-Maßnahme, welche nach monatelanger Vorlaufzeit in iOS 14.5 scharf geschaltet wurde, sorgte bei einigen App-Anbietern für Unmut. Facebook etwa liefert sich seit geraumer Zeit in diesem Zusammenhang eine heftige Auseinandersetzung mit dem kalifornischen Unternehmen. Das Soziale Netzwerk wirbt zudem in seiner Anwendung bei den Kunden offensiv um die Zustimmung zur Weitergabe ihrer persönlichen Daten.
Fast alle iPhone-Nutzer verweigern die ZustimmungBei iPhone- und iPad-Besitzern hingegen stößt die App Tracking Transparency auf überwältigende Gegenliebe: Sie verweigern in großer Zahl die Datensammlung, wenn auf ihren Geräten das entsprechende Pop-up erscheint. Nur wenige jedoch nutzen auch die zweite Möglichkeit, nämlich mithilfe der Systemeinstellungen generell mehr für den Schutz ihrer Privatsphäre zu tun. Interessanterweise gibt es dabei allerdings Unterschiede zwischen einzelnen Weltregionen. Das zeigt eine aktuelle
Auswertung von Flurry Analytics, welche jetzt veröffentlicht wurde.
Vier Prozent der US-Nutzer erlauben TrackingDer Analyse der auf App-Nutzung und damit im Zusammenhang stehende Themen spezialisierten Marktforscher zeigt, dass in den Vereinigten Staaten lediglich etwa vier Prozent der iPhone-Besitzer dem Tracking zustimmen. Zu dieser Erkenntnis gelangten sie durch die Auswertung des Verhaltens von etwa 2,5 Millionen Smartphone-Nutzern, deren Geräte täglich im Einsatz sind. Hierzu bedienen sich die Experten eines eigenen Frameworks, welches in mehr als einer Million Apps enthalten ist und die entsprechenden Informationen zusammenträgt.
Weltweite Zustimmungsrate ist erheblich größerWeltweit ergibt sich ein etwas anderes Bild: Immerhin zwölf Prozent aller iPhone- und iPad-Besitzer, auf deren Geräten iOS 14.5 installiert ist, erlauben Facebook, Instagram & Co. das Tracking. In welchen Regionen der Anteil besonders hoch ist, geht aus der Analyse nicht hervor. Dieser Prozentsatz ist seit der Einführung von App Tracking Transparency nahezu unverändert, in den USA stieg die Zustimmungsrate hingegen von anfänglich nur zwei Prozent auf den jetzt ermittelten Wert, hat sich also verdoppelt.
Systemeinstellung wird nur selten genutztNur eine verschwindend geringe Zahl der Besitzer von iDevices nutzt hingegen die Möglichkeit, das Tracking mithilfe der Systemeinstellungen zu unterbinden. Lediglich fünf Prozent deaktivierten dort unter Datenschutz die Option "Apps erlauben, Tracking anzufordern", in den Vereinigten Staaten liegt der Wert mit drei Prozent sogar noch darunter. Eine mögliche Ursache hierfür ist, dass die diese Einstellung auf den Geräten aus Cupertino standardmäßig abgeschaltet ist. Denkbar ist allerdings auch, dass iPhone- und iPad-Besitzer von App zu App entscheiden möchten, wem sie persönliche Informationen für individualisierte Werbung zur Verfügung stellen wollen.
Entwickler müssen Nachteile in Kauf nehmenDie Auswertung von Flurry Analytics zeigt, dass Apple neues Datenschutzfeature bei den Kunden auf große Akzeptanz trifft. App-Entwicklern, zu denen auch sehr viele Ein-Personen-Unternehmen und kleine Firmen gehören, geht durch die intensive Nutzung der App Tracking Transparency allerdings ein wertvolles Instrument verloren. Sie können künftig beispielsweise nicht mehr feststellen, zu wie vielen Installation eine etwa auf Facebook geschaltete Werbung letztlich führte. Solche Auswertungen sind bei Anzeigen, welche in der Suchfunktion des iOS App Store zu finden sind, hingegen weiterhin uneingeschränkt möglich.