Anti-Virenhersteller räumt Versagen bei Flame-Schädling ein
Seit einigen Tagen sorgt eine Schadsoftware namens Flame für Aufsehen, weil sie aufgrund ihrer geringen Verbreitung mehrere Jahre unentdeckt kritische Computersysteme im Nahen Osten infizieren konnte. Nun räumt F-Secure in seinem Blog als erster Hersteller von Anti-Viren-Software das
völlige Versagen der Industrie in diesem Fall ein. Durch die automatische Zusendung von Softwareproben wäre Flame den Anti-Viren-Herstellern theoretisch schon seit einigen Jahren bekannt gewesen. Aufgrund der geringen Menge an Softwareproben schlug das System aber fehl, Flame als ernsthaften Angriff zu identifizieren. Schon bei Stuxnet stand man vor einem ähnlichen Problem mit spezialisierter Angriffen und deren beschränkter Verbreitung und entdeckte hierbei, dass Stuxnet nicht die erste Variante der Schadsoftware war. In allen Fällen war zudem der Schädling signiert, was die Effektivität bisheriger Zertifizierungssysteme infrage stellt. Einen vollständigen Schutz vor Schadsoftware können Anti-Viren-Hersteller angesichts des betriebenen Entwicklungsaufwands für einige Schädlinge nicht bieten, da sie bereits darauf ausgelegt sind, von jeder Anti-Viren-Software unentdeckt zu bleiben. Anti-Viren-Lösungen bieten damit nur Schutz vor gängiger Schadsoftware, während andere Ansätze wie die Überprüfung des Datenverkehrs sowie die Beschränkung von Programmen für weitergehende Sicherheit sorgen können. Darüber hinaus steht der Anwender auch mit Anti-Viren-Software immer noch in der Pflicht, nur Dateien aus vertrauenswürdigen Quellen zu öffnen.
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