Apfel vs. Birne: Gerichtsstreit vor dem Abschluss
Manchmal sind Apfel-Birnen-Vergleiche doch angebracht – zumindest, wenn es nach Apple geht. Da Apple noch mehr als viele andere Unternehmen vom Image, dem Firmenlogo und anderen Marketingaspekten lebt, wird das eigene Markenschutzrecht oft kompromisslos eingefordert und durchgesetzt. Die diesbezügliche Rigorosität des Unternehmens aus Cupertino bekommt momentan der Anbieter einer iOS-App zu spüren, die Nutzern Koch-Tipps gibt und die dazugehörigen Einkäufe organisiert. Apple bezichtigt
Prepear, ein Logo zu verwenden, das dem hauseigenen angebissenen Apfel zu sehr ähnelt. Beide Seiten begannen kürzlich damit, eine Einigung in dem Rechtsstreit auszuarbeiten, so ein Bericht.
Eine Birne, die Assoziationen mit einem Apfel weckt?Apples Klage gegen das Birnen-Logo von Prepear sorgte schon im letzten Jahr für mediale Aufmerksamkeit. Das Unternehmen aus Cupertino leitet den Rechtsweg demnach nicht nur gegen Firmen ein, die einen Apfel im Logo haben oder einen entsprechenden Namen tragen – auch andere Obstsorten werden beanstandet, sofern die Ästhetik und Aufmachung an Apple erinnert. Genau das wirft Apple Prepear vor. Der Klageschrift zufolge assoziieren Kunden die Prepear-Birne höchstwahrscheinlich mit Apple, da es sich um ein minimalistisches Obstlogo samt nach rechts gerichtetem Blatt handle. Prepear müsse das Logo daher wechseln. Apple klagte gegen Prepear sowohl in den USA als auch in Kanada.
Beide Logos im Vergleich. Quelle:
MacRumors Gerichtsprozess pausiert wegen SchlichtungsgesprächenDer App-Anbieter reagierte empört auf Apples Vorgehen. Das Unternehmen aus Cupertino wende Einschüchterungstaktiken an, die maßlos überzogen seien. Der teure Rechtsstreit des nur fünf Mitarbeiter umfassenden Startups mit Apple führte schon dazu, dass Prepear einen Angestellten entlassen musste. Apple wolle gezielt die Registrierung der Birne als geschütztes Markenlogo verhindern, so Prepear. Mit einer
Petition möchte das Startup auf die vertrackte Situation aufmerksam machen und Nutzer dazu animieren, den App-Anbieter zu unterstützen.
Die jüngsten
Entwicklungen deuten auf ein Ende der juristischen Auseinandersetzung hin. Was bei den Schlichtungsverhandlungen beider Parteien herauskommt, bleibt abzuwarten. Während der Gespräche wird das Verfahren für 30 Tage ausgesetzt. Unter Umständen muss sich Prepear ein neues Logo überlegen – oder das vorhandene verändern.