App-Entwickler klagen über Missbrauch der Rückerstattungsregeln
Apple kontrolliert zusammen mit dem Betrieb des App Store auch die vollständige Zahlungsabwicklung der angebotenen Software und Inhalte. Gegenüber App-Entwicklern sind Nutzer aus Datenschutzgründen anonyme Käufer. Einige Käufer nutzen diesen Umstand allerdings aus, um eine Rückerstattung einzufordern, selbst wenn sie danach die Apps oder In-App-Käufe weiterverwenden.
Die Rückerstattung bei unzufriedenen Kunden stellt dabei weniger das Problem dar als vielmehr die Möglichkeit, die Apps und In-App-Käufe auch nach einer Rückerstattung weiterzuverwenden als wären sie bezahlt. In Korea hat sich nun daraus offenbar ein Geschäft
entwickelt, bei dem auch im Auftrag von anderen eine Rückerstattung eingefordert wird, ohne dass dies Auswirkung auf die App-Funktionalität hat.
In Korea haben Entwickler daher begonnen, die Käufe möglichst genau anhand indirekter Daten zu verfolgen, um möglichen Missbrauch aufzudecken und der Polizei melden zu können. Ein Entwickler will so 300 verdächtige Nutzer identifiziert haben. Apple selbst verschließt vor der gesamten Problematik hingegen die Augen, so der Vorwurf. Gegenüber koreanischen Medien wollte Apple keinen Kommentar abgeben.
Dabei wäre man in Cupertino technisch dazu in der Lage, bei einer Rückerstattung auch der App konform zum Datenschutz mitzuteilen, dass deren Kauf oder ein In-App-Kauf rückerstattet wurde. Doch hat Apple daran offenbar kein Interesse, zumal es für das Unternehmen keinen Nachteil darstellt. Während sich Kunden über die Kulanz freuen, müssen Entwickler die Rückerstattung vollständig selbst begleichen. Die 30 Prozent Umsatzanteil behält Apple nämlich in jedem Fall ein.