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App Store: Apple sperrt alle belarussischen Entwickler - Reaktion auf US-Sanktionen oder Fehler?

Entwickler, die ihre Anwendungen über den iOS App Store oder Mac App Store vertreiben möchten, benötigen zwingend einen Developer-Account. Die Hürden für den Einstieg sind nicht allzu hoch, wichtigste Voraussetzung ist die Bereitschaft, sich den einschlägigen Richtlinien des iPhone-Konzerns zu unterwerfen und jährlich einen "Mitgliedsbeitrag" in Höhe von 99 US-Dollar zu entrichten. Als Gegenleistung erhält man Zugang zu den digitalen Softwareläden des Unternehmens sowie Zugriff auf Entwicklertools, ausführliche Dokumentationen und etliche weitere Ressourcen.


Apple kann Entwicklerkonten deaktivieren
Apple behält sich allerdings das Recht vor, Entwicklerkonten in bestimmten Fällen zu deaktivieren, etwa bei schwerwiegenden Regelverstößen. Das geschah bekanntlich beispielsweise im prominenten Fall des Spieleherstellers Epic Games. Der kalifornische Konzern muss allerdings auch auf rechtliche Gegebenheiten Rücksicht nehmen. Gesetzliche Bestimmungen wie etwa Sanktionsvorschriften der US-Regierung oder anderer Staaten gegenüber bestimmten Unternehmen oder gar Ländern sind zwingend zu befolgen. Bei Nichtbeachtung drohen Apple beziehungsweise der Führungsriege empfindliche Strafen. Im Zusammenhang mit tatsächlichen oder vermeintlichen derartigen Beschränkungen kam es jetzt zu einem ungewöhnlichen Vorgang.

iPhone-Konzern sperrt belarussische Developer
Zahlreiche belarussische Entwickler beklagten sich in Apples Developer-Foren darüber, dass ihre Accounts deaktiviert wurden. Das Unternehmen hatte ihnen diesen Schritt kurzfristig per E-Mail mitgeteilt. Man sei im Zuge der Überprüfung des Kontos auf ein Problem gestoßen, hieß es in dem Schreiben. Die für den Account hinterlegten Informationen zur juristischen oder natürlichen Person deckten sich mit Einträgen auf Sanktionslisten der US-Regierung oder eines anderen Staates, die sich auf Unternehmen oder Regionen bezögen. Kurz nach dem ersten Foren-Post meldeten sich viele weitere Entwickler zu Wort. Apples Maßnahme stieß – wenig überraschend – auf völliges Unverständnis. Wenn es Sanktionen gegen die Regierung eines Landes gebe, in diesem Fall Belarus, sollten dadurch nicht Entwickler diskriminiert werden, lautete ein Eintrag. Betroffen von der Sperrung war auch ein im Vereinigten Königreich ansässiges Unternehmen, dessen Geschäftführer belarussischer Staatsbürger ist.

Apple räumt Fehler ein und reaktiviert die Accounts
Der Spuk fand allerdings fast ebenso schnell ein Ende, wie er begonnen hatte. Wenige Stunden nach der Sperrung der belarussischen Entwickler-Accounts schaltete Apple diese wieder frei. In einer weiteren E-Mail entschuldigte sich das Unternehmen bei den Betroffenen. Die Deaktivierung des Kontos sei versehentlich erfolgt und daher rückgängig gemacht worden, so der iPhone-Konzern. Die Region, in welcher der Entwickler ansässig sei, stehe nicht auf einer Sanktionsliste, teilte Apple mit. Den Fehler habe man mittlerweile korrigiert, Apps und In-App-Käufe stünden im App Store wieder zur Verfügung. Einem neuen Post zufolge sind allerdings sämtliche Bewertungen der betroffenen Apps verschwunden. Wie es zu dem Fehler kam, teilte Apple den belarussischen Entwicklern nicht mit.

Kommentare

Häkelmeister07.02.22 17:09
Sturm im Wasserglas? Merkwürdige Nachricht
-5
MuellerO07.02.22 17:12
Richtiger Schritt von Apple. Es war hoffentlich erst der Anfang und viele Firmen in der freien Welt ziehen nach!
-15
ilig
ilig07.02.22 17:19
MuellerO
Richtiger Schritt von Apple. Es war hoffentlich erst der Anfang und viele Firmen in der freien Welt ziehen nach!
Welchen Schritt meinst Du? Sperren oder entsperren?
0
schaudi
schaudi07.02.22 18:00
MuellerO
Richtiger Schritt von Apple. Es war hoffentlich erst der Anfang und viele Firmen in der freien Welt ziehen nach!

Was hat in deiner Aussage irgendwas mit irgendwas zu tun? Irgendwelche x beliebigen Bellarussen, die zum Teil nicht mal dort leben, können doch nichts dafür was ihr Präsident und der des Staates nebenan so veranstaltet.
Und ja dann noch der Hinweis von ilig welches "Schritt" den überhaupt?
Hier persönlichen Slogan eingeben.
+2
Mecki
Mecki07.02.22 21:03
Auf der einen Seite heißt es immer "Wir wollen ja nicht die Bürger bestrafen, die können ja nichts für das Regime", aber auf der anderen Seite ist jede Strafe auch gegen Bürger und Unternehmen vor Ort automatisch auch eine Strafe gegen das Regime. Und so ganz stimmt die Aussage auch nicht, denn jedes Regime wird von Politik, Polizei, Armee und Justiz gestützt und diese Leute sind auch alles Bürger und sollten eigentlich hinter ihren Landsleuten und nicht hinter einzelnen Machthabern stehen. Diese Regime-Mitläufer bzw. -Profiteure sind das aller größte Problem, weil die machen Regime überhaupt erst möglich. Und indem man nur Sanktionen gegen einige wenige Regimeanhänger verhängt bringt man kein Regime zu Fall. Ob man überhaupt ohne Militärintervention ein Regime zu Fall bringen kann, sei mal dahin gestellt; siehe Nordkorea. Aber wenn, dann muss man das Regime treffen und dazu muss man das Land als ganzes treffen und alles was das Land trifft, wird automatisch auch immer die Bürger treffen. Man muss das ggf. auch einfach mal umdrehen: Wenn man nichts unternimmt, weil man ja keine Bürger treffen will, dann stärkt und erhält man somit das Regime und hier ist die Frage, ob das langfristig dem Bürger nicht sogar noch viel mehr schadet.
+1
Mostindianer07.02.22 21:10
Ich ahne hier wirklich nichts gutes… statt alles zu deeskalieren eskaliert alles noch mehr, auch in technischen Themen… manno, ich habe keine Lust auf Krieg!
+8
cps07.02.22 22:46
Mecki
Und indem man nur Sanktionen gegen einige wenige Regimeanhänger verhängt bringt man kein Regime zu Fall. Ob man überhaupt ohne Militärintervention ein Regime zu Fall bringen kann, sei mal dahin gestellt; siehe Nordkorea. Aber wenn, dann muss man das Regime treffen und dazu muss man das Land als ganzes treffen und alles was das Land trifft, wird automatisch auch immer die Bürger treffen. Man muss das ggf. auch einfach mal umdrehen: Wenn man nichts unternimmt, weil man ja keine Bürger treffen will, dann stärkt und erhält man somit das Regime und hier ist die Frage, ob das langfristig dem Bürger nicht sogar noch viel mehr schadet.

Hast Du mal Beispiele wo das nachhaltig für die Bevölkerung eines Landes funktioniert hat?
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Wurzenberger
Wurzenberger08.02.22 14:10
Ich spekuliere mal ins Blaue hinein und behaupte dass Lukaschenko nicht zurücktritt nur weil Apple ein paar belarusische Entwickler sperrt.
+1
Stefan S.
Stefan S.08.02.22 22:06
Mecki
Auf der einen Seite heißt es immer "Wir wollen ja nicht die Bürger bestrafen, die können ja nichts für das Regime", aber auf der anderen Seite ist jede Strafe auch gegen Bürger und Unternehmen vor Ort automatisch auch eine Strafe gegen das Regime. Und so ganz stimmt die Aussage auch nicht, denn jedes Regime wird von Politik, Polizei, Armee und Justiz gestützt und diese Leute sind auch alles Bürger und sollten eigentlich hinter ihren Landsleuten und nicht hinter einzelnen Machthabern stehen. Diese Regime-Mitläufer bzw. -Profiteure sind das aller größte Problem, weil die machen Regime überhaupt erst möglich. Und indem man nur Sanktionen gegen einige wenige Regimeanhänger verhängt bringt man kein Regime zu Fall. Ob man überhaupt ohne Militärintervention ein Regime zu Fall bringen kann, sei mal dahin gestellt; siehe Nordkorea. Aber wenn, dann muss man das Regime treffen und dazu muss man das Land als ganzes treffen und alles was das Land trifft, wird automatisch auch immer die Bürger treffen. Man muss das ggf. auch einfach mal umdrehen: Wenn man nichts unternimmt, weil man ja keine Bürger treffen will, dann stärkt und erhält man somit das Regime und hier ist die Frage, ob das langfristig dem Bürger nicht sogar noch viel mehr schadet.
Was Du schreibst, ist Wahnsinn: Am deutschen (westlichen) Wesen soll die Welt genesen?
Du bist gegen das Prinzip der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten? Du riskierst Krieg?
Du bist bist für Sanktionen, die nicht die UNO verhängt hat? Du bist gegen das Völkerrecht? Du willst, dass Zivilisten leiden? Dir ist das Völkerrecht egal? Du willst eine selbstgebastelte Definition von "Regime" anderen Völkern aufs Auge drücken und ignorierst deren in Wahlen geäußerten willen, bzw. behauptest einfach mal das wäre nicht ihr Wille?
Du willst Krieg?
Mich schaudert, mich ekelt.
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Stefan S.
Stefan S.08.02.22 22:14
MuellerO
Richtiger Schritt von Apple. Es war hoffentlich erst der Anfang und viele Firmen in der freien Welt ziehen nach!
Womit nachziehen? Mit Vertragsbruch?

Freie Welt? Das PR-Gequassel aus den 60ern zieht bei Dir immer noch? Wer ist die freie Welt? Die mit Guantanamo, Völkerrechtswidrigen Angriffskriegen mit Mio Toten, Todesstrafe, Assange, Folter, zig Tausend toten Kindern aufgrund Wirtschaftssanktionen, die einseitig verhängt wurden?
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Mecki
Mecki10.02.22 13:53
Stefan S.
Du bist gegen das Prinzip der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten?
Du kannst ja gerne weg schauen, wenn morgen irgendwo auf der Welt mal wieder Soldaten Kinder auf offener Straße ermorden und sagen "Geht mich nichts an, ich mische mich da doch nicht in innere Angelegenheiten". Für mich gilt aber, dass Menschen sich ihr Geburtsland nicht aussuchen können und kein Staat das Recht hat Menschen nach belieben zu behandeln und das mit "Niemand hat sich in innere Angelegenheiten einzumischen" rechtfertigen darf.
Dir ist das Völkerrecht egal?
Für mich steht das Menschenrecht über den Völkerrecht. Und auch laut Völkerrecht darf ein Volk seine Vertretung frei wählen und dieses Recht wurde dem Volk in Belarus verwehrt, hier halt also das Regime selber schon das Völkerrecht für nichtig erklärt. Wer ein Recht auf der einen Seite mit Füßen tritt, kann sich nicht auf der anderen Seite darauf berufen.
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Mecki
Mecki10.02.22 14:16
cps
Hast Du mal Beispiele wo das nachhaltig für die Bevölkerung eines Landes funktioniert hat?
Ungarn. Tschechien. Balkanstaaten. Letztlich auch die DDR. Der ganze Ostblock wurde nicht militärisch bezwungen, er wurde wirtschaftlich bezwungen. Es war die extreme wirtschaftliche Unzufriedenheit der Bevölkerung, die dazu geführt hat, dass sie irgendwann aufbegehrt haben und das ganze Gebilde zunehmend auseinander gebrochen ist. Heute leben die Menschen in diesen Ländern mit Freiheiten und Rechten, die es so Sowjetzeiten niemals gegeben hätte.

Selbst in Russland haben die Menschen heute Möglichkeiten, die damals unvorstellbar gewesen wären und diese kamen mit der Öffnung der Wirtschaft; wo war denn die russische Wirtschaft am Ende des kalten Krieges und wo steht sie jetzt? Das ist BTW der gleiche Grund warum China seinen Markt hat weitgehend öffnen müssen. Man sieht also, dass ein offener Markt in der heutigen Zeit überlebensnotwendig ist und ein Land oder Regime ohne so einen Markt nicht dauerhaft bestehen kann.

Nordkorea besteht nur noch, weil China es am Leben hält. Würde China nicht deren Rohstoffe abkaufen (was sie eigentlich gar nicht dürfen und daher offiziell auch nicht tun) und beim Handel an der Grenze ganz fest beide Augen zudrücken, wäre Nordkorea schon lange kollabiert, denn womit soll das Regime dort seine Soldaten bezahlen oder bewaffnen oder auch nur verpflegen? Und wie sollen sie ohne Soldaten den Regime-Status aufrecht erhalten?

Ein Regime kann schlichtweg nur auf zwei Arten bezwungen werden: Von außen, durch einen militärischen Eingriff, oder von innen heraus, durch das eigene Volk. Und letzteres wird aber nicht passieren, solange es dem Regime blendend geht und es genug Ressourcen hat die besser gestellte Hälfte des Volkes mit hinreichend Wohlstand ruhig zu stellen, oft massiv auf Kosten der anderen Hälfte der Bevölkerung, und diese anderen Hälfte militärisch komplett mundtot zu machen. Weil dann zementiert man den Status Quo auf ewig, denn wodurch und durch wen sollte sich bitte dieser Status dann jemals ändern?
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cps10.02.22 19:55
Mecki
cps
Hast Du mal Beispiele wo das nachhaltig für die Bevölkerung eines Landes funktioniert hat?
Ungarn. Tschechien. Balkanstaaten.

Du möchtest im Baltikum als Nichtbürger ohne Wahlrecht leben, darfst bestimmte Berufe nicht ausüben und hast ganz allgemein schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Dein Pass hat eine andere Farbe und lässt dich sofort als privilegiertes Mitglied der Gesellschaft erkennnen.
Oder auf dem Balkan als Roma im Slum? Sterilisation möglich. Praktisch ohne Chance auf Bildung und auf dem Arbeitsmarkt.
In Polen hat man auch schon mal Pegasus auf dem Telefon, selbst als Richterin. Abtreibung ist wohl auch schwierig, selbst aus medizinischen Gründen.
Ob Ungarn so toll für LBGT ist?

Davon abgesehen sollen wohl 8 oder gar 9 von 10 Prostituierten in D aus diesen Ländern kommen. Auch ein Zeichen für den Fortschritt dort.
Oder die Erntehelfer, Pflegekräfte, die Tagelöhner vom Bauarbeiterstrich, die Sub-Sub-Sub-Unternehmer auch Scheinselbständige genannt, die hier unter übelsten Bedingungen malochen müssen. Alles Gewinner, die fahren daheim alle die großen SUVs, frisch vom Band, das alte Mütterchen ist mit dem Eselskarren unterwegs.
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