App Store: Apples Bezahl-Monopol fällt in erstem Land – das sind die Auswirkungen für Nutzer und Entwickler
Entwickler, die ihre Apps in Apples südkoreanischem App Store anbieten, müssen für In-App-Käufe ab sofort nicht mehr zwingend das Bezahlsystem des kalifornischen Unternehmens nutzen. Apple kommt damit einem bereits im Sommer 2021 verabschiedeten Gesetz nach, dass die Öffnung für alternative Zahlungsmethoden vorschreibt. Südkorea ist somit nach den Niederlanden das zweite Land, welches Developern eine derartige Freiheit ermöglicht. Anders als in dem europäischen Staat gilt die Regelung allerdings nicht nur für Dating-Apps, sondern für alle iOS-Anwendungen.
Apple passt Richtlinien in Südkorea anApple hat die Richtlinien für den südkoreanischen App Store jetzt entsprechend den gesetzlichen Vorgaben angepasst und mit sofortiger Wirkung in Kraft gesetzt. Dem entsprechenden
Support-Dokument zufolge können Entwickler alternative Bezahlmethoden mithilfe des “StoreKit External Purchase Entitlement“ in ihre Apps integrieren. Dessen Nutzung muss beim kalifornischen Konzern beantragt werden, was nur für Anwendungen möglich ist, die ausschließlich in Südkorea erhältlich sind. Sollte die App auch in anderen Ländern verfügbar sein, muss der Developer eine separate Anwendung einreichen, die exklusiv im App Store für das südostasiatische Land zu haben ist.
Zahlreiche Einschränkungen für EntwicklerEntwickler müssen zudem weitere Einschränkungen beachten. Die gleichzeitige Nutzung von alternativen Bezahlmethoden und Apples eigenem Zahlungssystem ist nicht erlaubt. Apple verbietet zudem Verweise und Weiterleitungen auf Payment-Dienste, also etwa entsprechende Webseiten. Der Bezahlvorgang darf folglich ausschließlich in der App erfolgen. Wie schon in den Niederlanden müssen Entwickler auch in Südkorea mit einem von Apple vorgegebenen Text ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Bezahlung außerhalb des App Store stattfindet und Apple in diesem Fall nicht für den Datenschutz und die Sicherheit der Transaktion verantwortlich ist.
Provision sinkt nur um vier ProzentpunkteGroße finanzielle Vorteile können Entwickler, welche in Südkorea alternative Bezahlmethoden nutzen, allerdings nicht erwarten. Apple senkt die Provision lediglich auf 26 Prozent. Die nachgelassenen vier Prozentpunkte entsprechen dem kalifornischen Unternehmen zufolge den Kosten der Zahlungsabwicklung, welche Apple nicht mehr entstehen. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob diese Reduzierung der südkoreanischen Wettbewerbsbehörde ausreicht. Google hatte im Februar dieses Jahres anlässlich der Zulassung alternativer Zahlungssysteme seine Provision ebenfalls auf 26 Prozent gesenkt, was bei der zuständigen Korea Communications Commission auf Kritik stieß (siehe
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