App Store: In-App-Abo angeblich zu teuer - Apple fordert Begründung für Preisgestaltung
Kritiker wie etwa der Entwickler Kosta Eleftheriou werfen Apple seit geraumer Zeit vor, nicht konsequent genug gegen betrügerische Apps und vor allem Abzocke durch völlig überteuerte In-App-Käufe vorzugehen. Das kalifornische Unternehmen muss sich in diesem Zusammenhang sogar einem Gerichtsverfahren stellen (siehe
). In der Öffentlichkeit weniger bekannt ist hingegen die Tatsache, dass Apple sich in den „App Store Review Guidelines“ ausdrücklich das Recht vorbehält, zu teuren Anwendungen die Aufnahme in den App Store zu versagen. Welche exakten Kriterien der Konzern dabei anlegt, lässt sich den
Richtlinien allerdings nicht entnehmen.
Apple verlangt Erklärung der PreisgestaltungDie Entscheidung, wann Apps oder In-App-Käufe zu teuer sind, obliegt entweder einem automatischen Prozess oder einem menschlichen Reviewer, der genaue Ablauf ist allerdings nicht bekannt. Offenbar schießt Apples System allerdings zuweilen ein wenig übers Ziel hinaus und es kommt zu seltsam anmutenden Ablehnungen. Genau das passierte jetzt The Information: Apple versagte einem vor Kurzem eingereichten App-Update der US-amerikanischen Technologie-Publikation die Aufnahme in den App Store. Einem Tweet von Gründerin und Chefredakteurin Jessica Lessin zufolge verlangte das kalifornische Unternehmen eine Begründung für die per In-App-Kauf verlangten Abo-Gebühren. In der E-Mail aus Cupertino hieß es: „Bitte erläutere, welche Überlegungen zu dieser Preisgestaltung geführt haben.“
App-Update betraf Kosten für In-App-Käufe nichtEin Abonnement für The Information ist in der Tat nicht ganz günstig und schlägt als In-App-Kauf mit knapp 400 US-Dollar zu Buche (im deutschen App Store beläuft sich der Jahrespreis übrigens sogar auf knapp 450 Euro). Bemerkenswert an dem Vorgang ist allerdings gleich zweierlei: Zum einen entspricht dieser Preis bis auf 99 US-Cent jenem, welchen das Portal auf seiner
Webseite verlangt, außerdem hat sich die Abo-Gebühr den Geschäftsbedingungen zufolge seit November 2019 nicht verändert. Es ist also völlig unklar, weshalb Apple die
App nun plötzlich ablehnte und eine Erklärung für die Preisgestaltung verlangte.
Update mittlerweile im App Store erschienenJessica Lessin löste mit ihrem Tweet eine Diskussion aus. In deren Verlauf berichteten einige andere Entwickler, sie seien in der Vergangenheit ebenfalls bereits einmal vom kalifornischen Unternehmen mit solchen Forderungen konfrontiert worden. Mittlerweile hat sich Apple offenbar überzeugen lassen, dass es sich bei der Anwendung von The Information nicht um eine Abzock-App handelt: Das Update, welches lediglich Fehlerbehebungen und allgemeine Verbesserungen enthielt, ist seit einigen Tagen im App Store verfügbar. Der Vorgang wirft dennoch wieder einmal Fragen im Hinblick auf die Qualität des Review-Prozesses auf, der ganz offensichtlich nicht von Transparenz und Konsistenz geprägt ist.