App-Store-Regeln: Entwickler beklagen mangelnde Fairness - Apple zeigt sich überrascht
In jüngster Zeit häufen sich die öffentlichen Wortmeldungen von Entwicklern, welche mit dem iOS App Store und insbesondere den Überprüfungen ihrer Anwendungen durch Apple unzufrieden sind. Die Bandbreite der Klagen reicht dabei von einem allzu laxen Umgang des iPhone-Konzerns mit Scam-Software, die angeblich "durchgewunken" wird, bis hin zu nicht nachvollziehbaren und gelegentlich sogar als willkürlich empfundenen Ablehnungen.
Etliche Entwickler fühlen sich unfair behandeltDer australischen Wettbewerbsbehörde liegen jetzt etliche negative Erfahrungsberichte von Entwicklern vor. Die Australian Competition and Consumer Commission (ACCC) hatte im September vergangenen Jahres eine Untersuchung des iOS App Store und des Google Play Store eingeleitet und in diesem Zusammenhang um Feedback sowohl von App-Developern als auch Verbrauchern gebeten. Ein Zwischenergebnis soll in wenigen Wochen veröffentlicht werden, nähere Einzelheiten sind allerdings bislang noch nicht an die Öffentlichkeit gedrungen. Bekannt ist jedoch bereits, dass einige Entwickler der ACCC mitgeteilt haben, sie seien vor allem frustriert von Apples App-Review-Prozess und fühlten sich vom iPhone-Konzern unfair behandelt.
Beschwerden rufen bei Apple Erstaunen hervorApple zeigt sich in einer jetzt von der australischen Wettbewerbsbehörde veröffentlichten Stellungsnahme (
PDF-Datei) überrascht von den Berichten der Entwickler. Erstaunt ist der iPhone-Konzern vor allem darüber, dass es vornehmlich Klagen im Hinblick auf Kommunikation und Zusammenarbeit mit dem Review-Team gibt. Man investiere sehr viel Zeit und viele Ressourcen, um mit den Entwicklern bei App-Überprüfungen zusammenzuarbeiten, schreibt das Unternehmen. Nur so könne das gemeinsame Ziel erreicht werden, nämlich die Qualität der Apps im iOS App Store zu sichern und zu erhalten.
Entwickler werden laut Apple detailliert informiertDas kalifornische Unternehmen verweist zudem darauf, dass die App-Überprüfungen von Mitarbeitern vorgenommen werden. 73 Prozent aller Reviews würden dabei binnen 24 Stunden nach Einreichung der Anwendungen abgeschlossen. Kommt es zu einer Ablehnung, informiert der iPhone-Konzern nach eigenen Angaben die betroffenen Entwickler umgehend und teilt ihnen die Gründe mit. Zu den übermittelten Informationen gehören Apple zufolge auch die Abschnitte der Richtlinien, gegen welche verstoßen wurde, und eine entsprechende nähere Erläuterung. Die Entwickler können dann entweder mithilfe von App Store Connect oder telefonisch mit dem Support-Team in Kontakt treten. Zudem haben sie laut Apple die Möglichkeit, die Entscheidung anzufechten.
Vielfältige Support-Möglichkeiten für EntwicklerDarüber hinaus skizziert Apple in der Stellungnahme für die ACCC weitere Support-Möglichkeiten, welche Entwicklern zur Verfügung stehen. Beispielsweise finden dem Unternehmen zufolge regelmäßig Treffen von Apple-Mitarbeitern und Developern statt. Diese werden von den lokalen Niederlassungen in Australien und vielen weiteren Ländern organisiert, welche jederzeit auch telefonische Unterstützung leisten. Ob Apples Stellungnahme die für Ende März erwartete Entscheidung der australischen Wettbewerbsbehörde im Sinne des Unternehmens beeinflussen kann, bleibt abzuwarten.