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App Store: Sammelklage gegen Apple wegen „Missbrauchs von Monopolstellung“

In der Europäischen Union ist das Ende des App-Store-Zwangs und der „Apple Tax“ bereits beschlossene Sache: Der Digital Markets Act ist verabschiedet und tritt voraussichtlich im kommenden Jahr in allen EU-Staaten in Kraft (siehe ). Ähnliche rechtliche Regelungen wird es möglicherweise auch schon bald in den Vereinigten Staaten geben. Die von Apple erhobenen Provisionen, welche Entwickler von iOS-Apps zwingend abführen müssen, und das System der In-App-Käufe sind zudem Gegenstand von Gerichtsverfahren, unter anderem läuft nach wie vor der juristische Konflikt zwischen Apple und Epic Games (siehe ).


Französische Verleger verklagen Apple
Apple muss sich darüber hinaus jetzt mit einer Sammelklage auseinandersetzen, welche ebenfalls das App-Store-Geschäftsmodell ins Visier nimmt. Im Auftrag der französischen Verlagsunternehmen Figaro und L’Équipe sowie des Branchenverbands Geste strengte die bekannte internationale Anwaltskanzlei Hagens Berman einen Class Action Lawsuit beim Bundesbezirksgericht im kalifornischen Oakland an, berichtet Reuters. Die Kläger werfen Apple vor, gegen US-amerikanisches Wettbewerbsrecht zu verstoßen. Das kalifornische Unternehmen missbrauche seine Monopolstellung bei der Distribution von iPhone- und iPad-Apps, da es keine alternativen App Stores zulasse. Nur dadurch sei es Apple möglich, Entwicklern deutlich überhöhte Provisionen in Höhe von 30 Prozent zu berechnen. Hinzu komme eine jährliche Gebühr von 99 US-Dollar. Dieses Verhalten verhindere Innovationen und schade den Kunden.

Kläger verlangen Unterlassung und Strafschadenersatz
„Apples Maßnahmen dienen dazu, den Wettbewerb zu zerstören“, heißt es in der Klageschrift. Die Kläger ersuchen das Gericht, dem kalifornischen Konzern sein angeblich wettbewerbswidriges Verhalten zu untersagen. Darüber hinaus fordern sie Strafschadenersatz wegen der Verstöße gegen US-amerikanische und kalifornische Gesetze. Hagens Berman waren in der Vergangenheit bereits zweimal bei Klagen gegen Apple erfolgreich, unter anderem 2016 im Verfahren hinsichtlich der Festlegung von E-Book-Preisen (siehe ). Die Kanzlei vertritt zudem zahlreiche Kläger in einem Verfahren wegen Apples angeblicher Ausnutzung einer monopolartigen Stellung im Zusammenhang mit Apple Pay. Das kalifornische Unternehmen hat sich bislang nicht öffentlich zu der neuen Sammelklage geäußert.

Kommentare

olli189303.08.22 08:34
Natürlich bereiten die gleichen Anwälte dann schon die nächste Sammelklage gegen Apple vor:
Die der durch Schadapps aus Drittanbieter Stores Geschädigten und dass Apple nicht genügend für die Sicherheit im System getan hat.
+3
jmh
jmh03.08.22 08:44
treffen sich ein anwalt und ein architekt. fragt der anwalt: "wie geht's?" der architekt: "super, mir faellt nichts ein! und selbst?" darauf der anwalt: "schlecht, ich kann nicht klagen ...".
wir schreiben alles klein, denn wir sparen damit zeit.
+4
Plüschprum03.08.22 08:54
Ich würde an Apples Stelle zwei Alternativen gehen: einen Store, so wie er heute ist. Einen zweiten Store, offen für alle. Dort erworbene Apps (die nicht von Apple geprüft werden - für die Prüfung wird allerdings eine Gebühr des Entwicklers fällig) führen zu einem möglichen Garantie-, Kulanz- und Serviceverlust.
-2
maclooser03.08.22 09:00
Was wird das denn? War es eigentlich eine schöne Sache, einen Platz zu haben, der Virenfrei war. Wollen die denn "zurück in die Steinzeit?" Der Appstore war für mich und viele "Nuranwender" ein Garant für saubere Apps, ohne Et will nach Hause telefonieren; ich verstehe die Welt nicht mehr. Wer nicht bereit ist zu zahlen und die Regeln von Apple zu befolgen, der soll sich wo anders umschauen und seine Profitwünsche wo anders generieren!
+6
milk
milk03.08.22 09:03
Ich finde es gut, wie es am Mac ist. Man kann sowohl geprüfte Apps aus dem Store installieren als auch nach Wegklicken einer Warnmeldung alles mögliche aus der freien Wildbahn.
+5
Nordelius03.08.22 09:43
Plüschprum

Das könnte dazu führen, dass aufgrund der Gebühr alle Entwickler ihre Apps über den alternativen Store anbieten. Denn am Ende zählt hier auch nur eine Sache: der Gewinn. Und der ist größer, wenn man anfallende Kosten (in diesem Fall für den Release über Apple) spart.
+2
MikeMuc03.08.22 09:44
Alle wollen rein in Apples Supermarkt, niemand will dafür zahlen oder nur das, was man selber für angemessen hält. Und am liebsten würde man auch noch alle Spielregeln selber festlegen… so richtig fair ist das auch nicht
+12
Roque03.08.22 09:55
Der Umgang mit den Kunden, die sich ganz bewusst für das geschlossene System von Apple entschieden haben, erinnert an eine schlechte Ehefrau. Die, die alles dafür tut, ihrem Mann zu schaden.
-1
iEi
iEi03.08.22 09:55
Ich befürchte die Zeit des App-Stores ist so langsam Geschichte.
Wir werden demnächst verschiedene Appstores auf den iPhones haben „müssen“ oder auf viele Apps (die wir aber vielleicht dann doch benötigen) verzichten.
Inkl Sideloading, Virusscanner, verschiedene Bezahlsystem etc.
ich denke für den Nutzer wird das eher Nachteilig werden.

Ich bin ja auch nicht für ein Monopol, aber ich sehe es beim Appstore nicht-es gibt ja Millionen Apps dort die nicht von Apple sind.

Und ich sehe auch nicht ein vergleich mit dem Mac. Hier nutzt man ein paar ausgewählte Apps und viel eher Dienste im Webbrowser. Auf dem iPhone ist dies gänzlich anders.
+1
Christian197903.08.22 10:13
Nordelius
PlüschprumDas könnte dazu führen, dass aufgrund der Gebühr alle Entwickler ihre Apps über den alternativen Store anbieten. Denn am Ende zählt hier auch nur eine Sache: der Gewinn. Und der ist größer, wenn man anfallende Kosten (in diesem Fall für den Release über Apple) spart.

Das ist doch Quatsch... der Google Playstore existiert ja auch noch, obwohl es
zig kostenlose Alternativen gibt.
maclooser
Was wird das denn? War es eigentlich eine schöne Sache, einen Platz zu haben, der Virenfrei war. Wollen die denn "zurück in die Steinzeit?" Der Appstore war für mich und viele "Nuranwender" ein Garant für saubere Apps, ohne Et will nach Hause telefonieren; ich verstehe die Welt nicht mehr.

War auch nie 100%ig und wird es sicher nie sei... es wird immer etwas durchschlüpfen

https://www.mactechnews.de/news/article/Schadsoftware-im-iOS-App-Store-17-Apps-mit-Trojan-Clickern-entdeckt-173653.htm

Aber kein Vergleich zum Playstore.
+1
Sindbad03.08.22 11:24
Und wen kann ich verklagen, wenn in der "schönen neuen
offener-Store Welt" Malware auf meinem iPhone landet ?


Die französischen Verleger ? Oder die EU ?
-1
MartinGrebe
MartinGrebe03.08.22 11:26
Und wenn es einen alternative App-Store geben sollte, werde ich diesen mit Sicherheit nicht nutzen. Meine Meinung. Durch solche Regularien von Leuten die keine Ahnung haben, wird ein, an für sich, sicheres System "durchlöchert".
Egal was du auch tust im Leben, gib immer 100%. Außer du gehst Blut spenden.
+5
Sindbad03.08.22 11:36
Die von Mercedes/BMW geprüften und verbauten Bremsbeläge kosten mehr als die von AliExpress !
Da will keiner ungeprüfte Billigware.

Warum sollte ich ungeprüfte, unsichere Software installieren wollen ?
+4
MikeMuc03.08.22 12:11
Christian1979
Das ist doch Quatsch... der Google Playstore existiert ja auch noch, obwohl es
zig kostenlose Alternativen gibt.
Das ist aber Käse Google will ja nicht in erster Linie mit dem Paystore Geld verdienen auch wenn sie dort gerne mitkassieren. Google verdient seinen Hauptanteil anderweitig.
Bei Apple ist aber so, das dort zuerst einmal das iPhone bzw IOS-Universum erschaffen wurde, dann auf Kundenwunsch ein Store dazu kam und sich das Ganze inzwischen zu einem großen Standbein von Apple entwickelt hat. Da nun mit aller Gewalt dran sägen zu wollen ist zweifelhaft. Womit ich nicht behaupten will, das Apples Einlaßkontrolle über jeden Zweifel erhaben ist. Das kommt viel Mist durch (an dem Apple gerne mitverdient) und anderes, was man dort vielleicht gerne sehen würde, kommt entweder erst garnicht rein oder wird (unter manchmal fadenscheinigen Argumenten) später rausgeworfen... Leider kennen Forderungen heißt nur eine Seite
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