App Store: Untersuchung deckt Anteil und Millionenumsätze betrügerischer Apps auf
Mithilfe von betrügerischen Anwendungen werden iPhone- und iPad-Besitzern hohe Millionenbeträge aus den Taschen gezogen. Das ist das Ergebnis einer groß angelegten Recherche, welche das Ausmaß und die Auswirkungen von Scam-Apps beleuchtet. Die Untersuchung dürfte Kritiker in ihrer Auffassung bestärken, Apple unternehme nicht genug, um die Kunden im iOS App Store vor derartigen Machenschaften zu schützen.
Bericht: Scam-Apps machen knapp zwei Prozent ausDie US-amerikanische Tageszeitung The Washington Post und das Marktforschungsunternehmen Appfigures überprüften gemeinsam die 1.000 umsatzstärksten iPhone- und iPad-Apps. Dabei stellten sie einem jetzt erschienen
Bericht (Paywall) zufolge fest, dass es sich bei knapp zwei Prozent der von ihnen unter die Lupe genommenen Anwendungen um betrügerische Software handelte. Dazu gehörten unter anderem VPN-Clients, welche den Nutzern einen Befall mit Schadsoftware vorspiegelten, um sie zum Kauf einer Antiviren-App zu nötigen. Die Entwickler eines QR-Code-Readers verlangten für ihre Anwendung einen wöchentlichen Abo-Preis in Höhe von rund 5 US-Dollar, obwohl diese Funktion bereits in Apples Kamera-App enthalten ist. Einige Programme gaben vor, von bekannten Unternehmen wie Samsung oder Amazon zu stammen.
48 Millionen US-Dollar Schaden für App-Store-KundenWährend der Zeit, in welcher die betrügerischen Apps im iOS App Store zu finden waren, erzielten sie laut der Studie einen Umsatz in Höhe von 48 Millionen US-Dollar. Apple habe hierauf die übliche App-Store-Provision von 30 Prozent erhalten, also etwas mehr als 14 Millionen US-Dollar. Zwei Drittel der von The Washington Post und Appfigures überprüften Anwendungen wurden mittlerweile allerdings aus dem App Store entfernt. Die Zeitung betont, die betrügerischen Anwendungen hätten ihr Unwesen nicht etwa im Verborgenen getrieben, sondern seien für Jedermann gut sichtbar gewesen, sozusagen "im hellen Licht von insgesamt 1,8 Millionen Apps versteckt".
Apple: Kampf gegen Scam-Apps ist ein LernprozessApple sagte der Zeitung, man sei stets gegen Apps vorgegangen, welche den Kunden Schaden zufügten, und werde das auch in Zukunft tun. Das Unternehmen befindet sich dabei nach eigenen Angaben in einem ständigen Lernprozess und entwickelt die entsprechenden Schutzmaßnahmen permanent weiter. Vor einigen Wochen teilte der iPhone-Konzern bereits mit, er habe allein im Jahr 2020 rund 1,5 Milliarden betrügerische Transaktionen blockiert (
MacTechNews berichtete). Darüber hinaus entdecke man die meisten Scam-Apps spätestens einen Monat nach ihrer Aufnahme in den App Store.